Am 14.03.2012 fand ein erstes Treffen zwischen Studierendenvertretern der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus, Studierendenvertretern der Hochschule Lausitz und der Ministerin Frau Prof. Kunst zur geplanten Auflösung der beiden Hochschulen und Neugründung einer neuen Universität in der Lausitz im Senatssaal der BTU Cottbus statt.
Die Studierendenschaften beider Hochschulen haben sich in dem zweistündigen Gespräch geschlossen gegen eine Auflösung beider Hochschulen und Neugründung einer Gemeinschaftsuniversität ausgesprochen. Den großen Bedenken und der argumentativ-sachlichen Kritik seitens der Vertreter der Studierendenschaften konnte Frau Prof. Kunst nichts entgegensetzen.
Als begrüßenswert wurden die Zusagen der Ministerin empfangen, dass die Studierendenzahlen in der Lausitz stabil bleiben sollen und nach der Reform des Hochschulsystems 228 Professorenstellen in der Lausitz erhalten werden.
Frau Kunst versicherte ebenfalls, die finanziellen Mittel beider Hochschulen im Falle einer Fusion in Summe zu erhalten und zusätzlich entstehende Mehrkosten einer noch immer zur Debatte stehenden Neugründung gegenüber dem Fortbestehen beider Hochschulen durch das Land zu finanzieren und Mehrkosten durch steigende Personalkosten auf den
Sockelbetrag aufzuschlagen. Dies beinhaltet auch Kosten für einen eventuellen Transformationsprozess.
Jedoch erscheint die Perspektive, eine angemessene Finanzierung für die neu zu gründende Universität lediglich bis zum Jahr 2015 sicherstellen zu können, vor dem Hintergrund eines deutlich längerfristigen Reformprozesses als fraglich. Die Studierendenschaften sehen es als kritisch an, dass es nach Angaben der Ministerin noch kein Konzept gibt, wie die Integration der Professuren der beiden unterschiedlichen Hochschultypen in einer gemeinsamen Hochschule geregelt werden kann.
Auch die Organisation der verfassten Studierendenschaft, die es nach einer Neugründung zu bilden gilt, ist noch nicht konzipiert. Hier wird es laut Frau Kunst sicherlich zu Leerlaufzeiten kommen. Damit besteht die Gefahr des Wegfalls des Semestertickets an der BTU Cottbus. Dieses jedoch garantiert den überregionalen Anlauf von derzeitigen und zukünftigen Studierenden. In den letzten Jahren war es beiden Hochschulen gelungen, ihre Studierendenzahl entgegen des demographischen Trends im Land Brandenburg stetig zu erhöhen.
Ebenfalls fraglich erscheint der Teil von Frau Kunsts Konzept, Studierende der beiden jetzigen Hochschulen zwar die Garantie zur Möglichkeit eines Studienabschlusses zu geben, das Abschlusszeugnis aber – ergänzt um entsprechende Erläuterungen zum Abschluss an HSL oder BTU – durch eine neue Hochschule ausstellen zu lassen.
Weiter sehen wir entgegen der Ministerin in fachlichen Überschneidungen beider Hochschulen mit Studiengängen unterschiedlicher allgemeinbildender und anwendungsbezogener Ausrichtung keine Redundanzen.
Die angekündigte Richtungsentscheidung Mitte dieses Jahres begrüßen wir insofern, als dass eine längere zähe Diskussion nur weiteren Schaden zu dem, gerade in der Anfangsphase der Berichterstattung zu den strukturellen Maßnahmen in der Lausitzer Hochschullandschaft entstandenen, anrichtet. Gleichzeitig lehnen beide Studierendenschaften eine unausgegorene, konzeptlose und schlecht vorbereitete Hochschulfusion in jedem Fall klar ab.
Wir fordern die Ministerin daher auf, zeitnah zu den offenen und kritischen Punkten Stellung zu beziehen. Insbesondere fordern wir, dass nicht nur Studierende beider Hochschulen intensiv beteiligt werden sollen, sondern dass sich auch Frau Prof. Kunst für möglicherweise auch studentische Mitglieder in den externen Kommissionen, die die weitere Entwicklung begleiten sollen, ausspricht.
Als erfreulich empfinden die Studierendenschaften, die Gesprächsbereitschaft von Frau Kunst, die Sie uns für den weiteren Prozess signalisiert hat. So möchte Sie sich zum Beispiel der Hochschulöffentlichkeit in einer Podiumsdiskussion stellen.
Cottbus, den 15.03.2012
László Földesi
Sprecher des Studierendenrates der StuRa Btu Cottbus
Foto: Johannes Koziol
Am 14.03.2012 fand ein erstes Treffen zwischen Studierendenvertretern der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus, Studierendenvertretern der Hochschule Lausitz und der Ministerin Frau Prof. Kunst zur geplanten Auflösung der beiden Hochschulen und Neugründung einer neuen Universität in der Lausitz im Senatssaal der BTU Cottbus statt.
Die Studierendenschaften beider Hochschulen haben sich in dem zweistündigen Gespräch geschlossen gegen eine Auflösung beider Hochschulen und Neugründung einer Gemeinschaftsuniversität ausgesprochen. Den großen Bedenken und der argumentativ-sachlichen Kritik seitens der Vertreter der Studierendenschaften konnte Frau Prof. Kunst nichts entgegensetzen.
Als begrüßenswert wurden die Zusagen der Ministerin empfangen, dass die Studierendenzahlen in der Lausitz stabil bleiben sollen und nach der Reform des Hochschulsystems 228 Professorenstellen in der Lausitz erhalten werden.
Frau Kunst versicherte ebenfalls, die finanziellen Mittel beider Hochschulen im Falle einer Fusion in Summe zu erhalten und zusätzlich entstehende Mehrkosten einer noch immer zur Debatte stehenden Neugründung gegenüber dem Fortbestehen beider Hochschulen durch das Land zu finanzieren und Mehrkosten durch steigende Personalkosten auf den
Sockelbetrag aufzuschlagen. Dies beinhaltet auch Kosten für einen eventuellen Transformationsprozess.
Jedoch erscheint die Perspektive, eine angemessene Finanzierung für die neu zu gründende Universität lediglich bis zum Jahr 2015 sicherstellen zu können, vor dem Hintergrund eines deutlich längerfristigen Reformprozesses als fraglich. Die Studierendenschaften sehen es als kritisch an, dass es nach Angaben der Ministerin noch kein Konzept gibt, wie die Integration der Professuren der beiden unterschiedlichen Hochschultypen in einer gemeinsamen Hochschule geregelt werden kann.
Auch die Organisation der verfassten Studierendenschaft, die es nach einer Neugründung zu bilden gilt, ist noch nicht konzipiert. Hier wird es laut Frau Kunst sicherlich zu Leerlaufzeiten kommen. Damit besteht die Gefahr des Wegfalls des Semestertickets an der BTU Cottbus. Dieses jedoch garantiert den überregionalen Anlauf von derzeitigen und zukünftigen Studierenden. In den letzten Jahren war es beiden Hochschulen gelungen, ihre Studierendenzahl entgegen des demographischen Trends im Land Brandenburg stetig zu erhöhen.
Ebenfalls fraglich erscheint der Teil von Frau Kunsts Konzept, Studierende der beiden jetzigen Hochschulen zwar die Garantie zur Möglichkeit eines Studienabschlusses zu geben, das Abschlusszeugnis aber – ergänzt um entsprechende Erläuterungen zum Abschluss an HSL oder BTU – durch eine neue Hochschule ausstellen zu lassen.
Weiter sehen wir entgegen der Ministerin in fachlichen Überschneidungen beider Hochschulen mit Studiengängen unterschiedlicher allgemeinbildender und anwendungsbezogener Ausrichtung keine Redundanzen.
Die angekündigte Richtungsentscheidung Mitte dieses Jahres begrüßen wir insofern, als dass eine längere zähe Diskussion nur weiteren Schaden zu dem, gerade in der Anfangsphase der Berichterstattung zu den strukturellen Maßnahmen in der Lausitzer Hochschullandschaft entstandenen, anrichtet. Gleichzeitig lehnen beide Studierendenschaften eine unausgegorene, konzeptlose und schlecht vorbereitete Hochschulfusion in jedem Fall klar ab.
Wir fordern die Ministerin daher auf, zeitnah zu den offenen und kritischen Punkten Stellung zu beziehen. Insbesondere fordern wir, dass nicht nur Studierende beider Hochschulen intensiv beteiligt werden sollen, sondern dass sich auch Frau Prof. Kunst für möglicherweise auch studentische Mitglieder in den externen Kommissionen, die die weitere Entwicklung begleiten sollen, ausspricht.
Als erfreulich empfinden die Studierendenschaften, die Gesprächsbereitschaft von Frau Kunst, die Sie uns für den weiteren Prozess signalisiert hat. So möchte Sie sich zum Beispiel der Hochschulöffentlichkeit in einer Podiumsdiskussion stellen.
Cottbus, den 15.03.2012
László Földesi
Sprecher des Studierendenrates der StuRa Btu Cottbus
Foto: Johannes Koziol