Am 4. Oktober 1925 wurde die erste Cottbuser Stadtbücherei in der 1. Gemeindeschule, Wallstraße 49 (Friedrich-Ebert-Straße, Höhe Stadthalle), eröffnet. Eine Anmeldung war mit der Gasrechnung möglich, die Leihgebühr betrug 5 Pfennig.
3600 Bücher standen den Lesern im Gründungsjahr zur Verfügung. Auf den Tag genau 85 Jahre und einige Umzüge später lädt die Stadt- und Regionalbibliothek, Berliner Str. 13/14, am Montag, dem 4. Oktober, von 13 bis 18 Uhr, zu einem besonderen Öffnungstag in ein modernes Medien- und Kommunikationszentrum ein. Untergebracht ist die Bibliothek heute im ehemaligen Tuchgroßhandel-Geschäftshaus der Firma C.G. Jaeger. Kaffee wird gekocht, Kuchen gebacken.
Der Geburtstagstisch ist passend gedeckt – mit einer Auswahl aktueller Romane, Sachbücher, Musik-CDs und DVDs.
Bibliotheksnutzer haben sie bisher in unserem Bestand vermisst. Wer möchte, kann als Buchpate helfen, die Lücken zu schließen. Fotografische Raritäten können betrachtet und Bibliotheks- wie auch Artotheks Schnuppermitgliedschaften abgeschlossen werden.
Foto: Leser 1925
Wie aus drei Klassenzimmern ein modernes Informations- und Medienzentrum wurde
Das Gründungsjahr 1925 – Cottbuser Anzeiger vom 28. Januar 1925:
Gestrige Stadtverordnetenversammlung:
„Der Punkt der Tagesordnung über die städtische Bücherei wurde von der geheimen in die öffentliche Sitzung übernommen. Die Einrichtung der Bücherei ist beschlossene Sache, offen steht nur noch die Frage der Anstellung einer Bibliothekarin oder eines Bibliothekars.
Stadtverordneter Fender wünscht, das anstelle der Bibliothekarin ein abgebauter Beamter angestellt wird“ Der Magistrat hat die Frage erneut geprüft und schlägt vor, die Stelle einer ausgebildeten Bibliothekarin zu übertragen. Der Zeitpunkt der Eröffnung steht noch nicht fest, jedoch ist damit vor dem 1. Oktober wohl nicht zu rechnen.“
Cottbuser Anzeiger vom 1.Oktober 1925:
„Am Montag, den 5. Oktober eröffnet die neue Stadtbücherei in der Wallstr. 49. Die Aufgabe dieser Volksbücherei besteht darin, die guten alten Werke von bleibendem Werte und die bedeutsamsten Neuerscheinungen den Lesern zugänglich zu machen. Ein Blick in das Bücherverzeichnis zeigt, das die besten deutschen Klassiker in guten Ausgaben vertreten sind, sowie alles was die neuere Literatur an wertvollen Werken geschaffen hat. Von den Lieblingen der Leser nennen wir nur einige: Anzengruber, Ganghofer, Hauptmann, Hesse, Ibsen, Gottfried Keller, Lagerlöf, Löns, Rabe.
Humor und frohe Laune bietet die Bibliothek in den Werken von Busch, Twain, Reuter, Thoma. In der reichen Auswahl von Werken über Länder und Völkerkunde wird uns die engere Heimat vertraut gemacht und wir werden durch alle Erdteile weitergeführt bis zu den entferntesten Zonen. In der Abteilung für Jugendschriften hat die Stadtbücherei das Beste gesammelt, was an Bilderbüchern, Märchen, Sagen und Erzählungen unseren Kindern geboten wird.“
Im Beisein von Prominenten Cottbusern und Stadtverordneten wurde am Sonntag ( 4. Oktober) Vormittag die Stadtbücherei offiziell eröffnet. In der Eröffnungsrede hob Stadtschulrat Gaile hervor:
„ das mit der Stadtbücherei die zweite in diesem Jahre von der Stadt geschaffene Einrichtung dem Verkehr übergeben werden kann. In der heutigen schweren Zeit zählt man derartige Neueinrichtungen wohl zu den Sorgenkindern einer Stadtgemeinde. Mit bescheideneren Mitteln musste auch hier versucht werden, Notwendiges zu schaffen.
zur Benutzung der Bücherei:
Leser konnte jeder über 16 Jahre alte Einwohner werden, der sich bei der Anmeldung durch irgendeine Urkunde(Steuerkarte, Gasrechnung usw.) über Person und Wohnung ausweist.“
Leihgebühr 50Pf. Pro 10 Bände
1925 – 1930 Die ersten Jahre
Cottbuser Anzeiger vom 15. Oktober 1925:
Der 1. Tag:
„Fast 400 Leser haben sich Lesekarten gelöst und gegen 800 Bände sind aus der Stadtbücherei entliehen worden. Manch frohe Stunde der Unterhaltung, mancher wertvolle Wissensschatz konnte durch die Bücher in viele Familien unserer Stadt getragen werden.“
Bereits 4 Monate später mussten sich die Abgeordneten wieder mit der Bibliothek beschäftigen. Durch den wachsenden Andrang reichten die Bücher nicht aus. Die Bibliothek brauchte Geld. Sie erhielt 8000 Mark. Allerdings sollte sie mehr Doppelexemplare anschaffen.
Cottbuser Anzeiger vom 5. Oktober 1926:
Ein Jahr Stadtbücherei
„2068 Leser haben sich bei unserer Stadtbücherei einschreiben lassen und es ist zu erwarten, dass die Leserzahl noch weiter ansteigen wird. In den stillen Sommermonaten haben sich 474 Leser angemeldet.
Besonderen Wert legt die Stadtbücherei auf größte Sauberkeit und gute Erhaltung der Bücher.
Die Buchpflege findet bei unseren Lesern weitgehendes Verständnis und freundliche Unterstützung.
Dem Verlust an Büchern durch säumige und gewissenlose Leser musste mit aller Strenge entgegengearbeitet werden.“
Laut Volkszählung (1925) lebten in Cottbus ca. 50000 Einwohner und ca. 21000 Besucher zählte die Stadtbibliothek
Cottbuser Anzeiger vom 8.10.1930:
Ein Stündchen in der Stadtbücherei – zu ihrem fünfjährigen Bestehen-ein gutes Buch als
„Sehen wir uns ein wenig die Besucher der Bücherausgabe an. Wir finden Personen aus allen Ständen und Schichten. Alte und Junge, auch so manches verhärmte, blasse Gesicht, aus dem die Not unserer Zeit spricht. Sie holen sich ein gutes Buch als Sorgenbrecher. Es führt sie auf Stunden in andere Welten, zu anderen Menschen. Mit ihnen lesen ihre Familienmitglieder und so wird ihnen allen nach sorgenvollem Tag am Abend ein Stündchen des Vergessens und der Freude bereitet.
Erwerbslose erhalten die Bücher gegen ermäßigte Gebühr. So können sie die ihnen durch die Verhältnisse aufgezwungene freie Zeit zu ihrer geistigen Weiterbildung nützen. Das gute Buch hebt auch sie über den Druck der Sorgen hinweg und bewahrt sie vor den Gefahren der vielen Freizeit. So gehen reiche Segenströme von der Bücherei aus“.
1933-1945
Parolen stehen in der Zeitung:
Deutsches Volk greif zum Buch!
Buch und Schwert schaffen ein neues Europa!
Cottbuser Anzeiger 21. – 22.10.1933:
Richtlinien für deutsche Volksbüchereien
„In die volkstümlichen Büchereien oder diejenigen wissenschaftlichen, die eine volkstümliche Abteilung führen, dürfen nur, so bestimmt das Ministerium, Dichter und Schriftsteller aufgenommen werden, die auf dem Boden der blut und artbedingten Volksgemeinschaft stehen und sich in ihrer geistigen Haltung mit dem Schicksal ihres Volkes eins fühlen“
Nach diesen Richtlinien erfolgen die Aussonderungen in den Sommermonaten des Jahres 1934.
Der Bestand sank von ca. 14000 auf 8000 (knapp über die Hälfte)
Der Bibliotheksalltag ging weiter:
1936 testete man erstmals den Freihandbetrieb, die Leser hatten Zugang zu den Regalen und konnten selbst auswählen
1938 wurde eine separate Jugendbücherei eröffnet, die sich in der 2. Gemeindeschule(Mädchenschule) befand
Auch eine Musikbibliothek wurde eröffnet
Das Personal reduzierte sich zum Ende des Krieges auf 2 Stellen
Das der Ausleihbetrieb bis in die letzten Kriegstage abgesichert wurde lässt sich mit Sicherheit sagen, durch die Rücksendung eines Buches im Jahre 1992, dass ein Leser am 26. Februar 1945 in Cottbus entliehen hatte
Brief:
Karl Münch
München, den 22.10.1992
Stadtbücherei Cottbus
Sehr geehrte Damen und Herren,
Bei der Durchsicht meiner Bibliothek fand ich das beiliegende Buch, was ich im Februar 1945 als Soldat bei Ihnen ausgeliehen hatte. Ich konnte es auf dem Rückzug nicht zurückgeben. Es war mit meinen Büchern in vielen Erdteilen und soll nun endlich dorthin zurück, wo es hingehört. Mit freundlichen Grüßen
Karl Münch
Titel: Nef, Karl „Die neun Sinfonien Beethovens“ K 921/RAR
1945: in den letzten Kriegstagen wurde die 1. Gemeindeschule und damit die Bibliothek völlig zerstört.
1945 – 1949
Neuanfang! Die russische Stadtkommandantur in Cottbus beauftragte einen Buchhändler, eine Bibliothekarin und zwei weitere Frauen herrenlose Bücher in der zerstörten Stadt einzusammeln.
Diese Bücher bilden nach der Prüfung ihres Inhaltes den Grundstock der neuen Stadtbücherei. Wiedereröffnung am 1. März 1946 in der Berliner Str. 13-14
(Bestand 67000 Bände, davon wurden nach Durchsicht 31500 Bände faschistischer Literatur ausgesondert.)
Von nun an werden regelmäßige Arbeitsberichte an das Volksbildungssamt und die russische Kommandantur erstellt:
Meldung für die russische Kreiskommandantur Cottbus zu Hd. Frau Samsonowa :
„Sinn und Bedeutung der Volksbücherei liegt darin, Buch und Volk zusammenzubringen. Die Erziehung des Menschen zu einem fortschrittlichen Weltbild kann mit am nachhaltigsten durch die Literatur erreicht werden.“
Arbeitsbericht vom 20. November bis 19. Dez. 1946
„In zwei kleinen Räumen der Stadtbücherei wurden Igilit-Scheiben eingesetzt, so dass ein regelmäßiges Katalogisieren der Bücher vorgenommen werden konnte. Leider ist der Kohlenvorrat so gering, dass ab 14.00 Uhr kaum noch Wärme vorhanden ist. Unter diesen Umständen konnten nur 530 Bände neu eingeordnet werden. 650 Bände wurden ausgesondert und abgeliefert.
Schließung der Bibliothek in den Wintermonaten aus Mangel an Heizmaterial
Der Bibliothek wurde eine pädagogische Abteilung angegliedert
1948 Umzug in die W.-Külz-Str. (Wiedereröffnung 1.4.1948)
Hier entwickelte sich die Bibliothek gut, man trug sich mit dem Gedanken der Umgestaltung in eine Freihandbibliothek,
sie war auf dem besten Weg eine Musterbibliothek zu werden.
Lehrlinge und Praktikanten wurden ausgebildet.
Die Jugendabteilung wurde ausgegliedert und am 1. Oktober 1951 im neu gegründeten Haus der Pioniere wieder eröffnet. Damit wurde auch der Grundstein des städtischen Bibliotheksnetzes gelegt.
Die 50iger Jahre
Raumfrage hing wie ein Damoklesschwert über den Mitarbeitern der Bibliothek, 5 Oktober 1952
Umzug in die K.- Liebknecht-Str. 109 ( 120 m²)
(Die alten Räume wurden dem Sender Cottbus-Radio DDR zugesprochen)
Die räumliche Situation wurde eine Katastrophe:
Der Platz der Bibliothek verringerte sich um die Hälfte
Der Eingang geht über einen ungepflasterten Hof vorbei an Müllgrube und Aschenhaufen
Die Bibliothek besitzt jetzt weder Lesezimmer noch Arbeitsräume für die Angestellten noch sonstige Nebenräume
Die unsichtbare Stadtbücherei Lausitzer Rundschau vom 23.6.53
„ Entschuldigen Sie bitte, wo ist denn hier die Stadtbücherei? Wir bekamen als Antwort auf unsere Frage: In der Karl Liebknecht-Str. hinter dem Stadttheater.
So machten wir uns auf den Weg.
Wir entdeckten am Zaun des Hauses 109 ein ganz unauffälliges Brett. Daran waren mit Reiszwecken Buchumschläge geheftet. Ja da können wir suchen. Unser Weg führte an einer Aschengrube vorbei, um die Ecke herum… hinten auf dem Hof entdeckten wir den Eingang zur Stadtbücherei.
Wir sahen zuerst nur abgestelltes Mobiliar. Schreibtische, Stühle und Wäschekörbe waren übereinander gestellt. Wir bekamen den Eindruck als ob wir uns auf einem Boden befänden, wo die Möbel eines verstorbenen Onkels untergestellt sind.
Die Bibliothek ist ein großer hoher unfreundlicher Raum, an dessen Wänden der Putz fällt.
Wir kamen mit dem Bibliothekar ins Gespräch:
Die Stadtbibliothek hat etwa 2000 ständige Leser. Sie haben unter 16 000 Bänden die Auswahl.
Die Leserzahl ist für Cottbus sehr gering und könnte höher sein.
Die Leser sind meistens Oberschüler, Fachschüler, Rentner und nur wenige Werktätige. Am meisten werden Romane von Gorki, Anna Seghers, Nexö usw. gelesen. Ein großer Mangel ist, dass kein Lesezimmer zur Verfügung steht.
Wir sind der Meinung, hier muss vieles geändert werden. Der Rat der Stadt muss sich Gedanken machen, wie in der Stadtbücherei Cottbus die Arbeit mit dem Buch richtig zur Geltung gebracht werden kann“
Der Traum von einer Freihandbücherei war natürlich erst einmal ausgeträumt
Ein zäher Kampf um neue Räume begann
1955 wurde eine weitere Zweigbibliothek eröffnet Zweigbibliothek Süd (Str. der Jugend am Max Reimann Stadion) später (1960) zieht sie dann ins Breithaus
1955 Umbenennung in Bezirksbibliothek – Neue Aufgaben kamen hinzu z.b. die fachliche Anleitung der öffentlichen Bibliotheken des Bezirkes
1956 Zweigbibliothek Ost Sandow (Peitzer Str.) sie zog 1975 zum J. Duclos-Platz
Die Presse schreibt in dieser Zeit:
Ein gutes Buch zu Weihnachten ausgeliehen LR vom 16. Dez. 1956
Behaglich ruhen wir uns nach Feierabend in unserem Heim aus. Wir Männer fragen uns, was wir mit unserer Freizeit anfangen wollen. Skat dreschen? Ja, aber nur einen solchen, der nicht viel kostet. Höchstens ein Zehntel! Es gibt aber auch viele Männer und Frauen, die an dem Skat kein Vergnügen haben. Sie spielen Schach und lesen – Bücher.
Ja, die Bücher! Da müssen wir einen Augenblick verweilen. Wo erhalten wir die von uns gewünschte Lektüre? Viele können die Neuerscheinungen, die zum Teil über 20 DM kosten, nicht erstehen. So gehen wir einfach in unsere Bezirksbibliothek, und dort bekommen wir die begehrten Bücher. Unsere Bezirksbibliothek hat sie alle, die Bücher, die sowohl unserem Berufswissen wie auch dem allgemeinen Wissen dienen.
Wir erfahren hier, dass in diesem Jahr allein dem Bezirk Cottbus 16 000 Bücher zugeteilt wurden, wovon die Bezirksbibliothek Cottbus rund 2 500 Bücher erhielt.
Wert wird darauf gelegt, allgemeinverständliche Werke über Radar- und Radiotechnik sowie über Geologie zu führen. Zu beachten sind die zahlreichen Bildbände, die eine ganze Familie unterhalten wie „Elbefahrt durch Deutschland“, „Ostseestrand“ und „Deutschland – schöne Heimat“.
Aber auch für die kleinsten Leser ist vieles da, was die Muttis mitnehmen können! Wir nennen nur die neuesten Kinderbücher: „Der Puppendoktor“ und „Muhme Rehkitz“.
Ein Besuch in unserer Bezirksbücherei lohnt sich immer. Machen wir von der Möglichkeit, uns weiterzubilden oder uns auf dem Laufenden zu halten und uns auf diese Weise zu unterhalten, regen Gebrauch!
1958 wurden alle privaten Leihbüchereien geschlossen. Die öffentlichen Bibliotheken hatten den Auftrag, sich auf die sozialistische Bildung und Erziehung der Bevölkerung zu konzentrieren.
Die nächsten 20 Jahre 1960-1979
Sommer 1960 Umzug in die Berliner Str. 13-14, in das gleiche Gebäude, in dem sie 1946 eröffnet wurde. Sie zog in den ersten Stock. Damit hat sie sich zwar räumlich verbessert, aber die Probleme waren für die Zukunft, wie wir wissen, nicht gelöst.
1969 wurde eine weitere Zweigstelle „Süd West“ eröffnet.
1972 legte die Regierung ein Programm auf, wonach die öffentlichen Bibliotheken in den Bezirksstädten wissenschaftliche Abteilungen aufbauen sollten. Auch in Cottbus erarbeitete man 1975 eine Konzeption. Als Übergangslösung sollte die Bibliothek das Gebäude der Blechenschule für 10-12 Jahre nutzen und dann in das geplante Kulturzentrum am Thälmannplatz ziehen.
Durch den Beginn dieser Entwicklung haben sich die Bestände der Stadt- und Bezirksbibliothek kontinuierlich erhöht. Es wurde mit dem Aufbau einer Musikbibliothek begonnen. Die Bibliothek platzte bald aus allen Nähten. Ein Außenmagazin musste her. In der Wernerstr. wurde es eingerichtet.
Das Bibliotheksnetz erweiterte sich ebenfalls.
In allen Stadteilen entstanden Zweigbibliotheken
Hinzu kamen auch Ausleihstellen in verschiedenen Schulen und Betrieben (Milchhof, Großbäckerei, Textilveredlung…)
Die Vorgabe war, dass kein Bürger länger als 15 Min. Weg zu einer Bibliothek zurücklegen muss.
Neben den Büchern wurden nun auch Kassetten, Schallplatten, Reproduktionen und Spiele angeschafft.
Die 80iger Jahre
Die Hoffnung auf ein neues Bibliotheksgebäude erfüllte sich auch in diesem Jahrzehnt nicht
Stattdessen musste viel Kraft in die Lösung der Heizungsprobleme gesteckt werden.
Die Temperaturen bewegten sich im Winter zwischen 12-19 Grad, abhängig vom Wochentag. Die Heizung wurde vom VEB Herrenmode betrieben. Der Zank ging um Kohlenkontingente und Heizung der Hauptbibliothek bis zum Ende der Öffnungszeiten.
Eingabe der Kollegen:
Cottbus, den 8.1.1987
Die Kollegen des Ausleih- und Studienbereiches der Hauptbibliothek sowie das Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit fordern eine den gesetzlichen Bestimmungen entsprechende Raumtemperatur von 20-23 Grad C lt. TGL 32603/01, da sie sich sonst nicht mehr in der Lage sehen, bei ständigen Zimmertemperaturen von 12-18 Grad ihren Arbeitsaufgaben nachzukommen.
Wenn nach einer Frist von 14 Tagen keine Änderung eintritt, sehen sich die Kollegen gezwungen, bei entsprechend niedrigen Temperaturen die Arbeit niederzulegen.
Im Brigadetagebuch der Gewerkschaftsgruppe Hauptbibliothek fanden wir folgende persönliche Verpflichtung:
„Wir wollen keine Grippe haben ” – Wir waren 3 Mutige und gingen zur Impfung
1.Grippeschutzimpfung
2.2. Grippeschutzimpfung
Evelyn, Monika und Inge
Macht die Grippe nun einen Bogen um uns?
Aber trotzdem, die Entwicklung ging voran. Die Bibliothek kaufte die gesamte Verlagsproduktion der DDR. Der akute Platzmangel zwang zu weiteren Übergangslösungen. Bestimmte Bestandteile wurden ausgelagert. Z.B. die Bestände für die zukünftige Musikbibliothek.
Auch die Fotoverbuchung wurde eingeführt.
Die Wendezeit – Chancen für die Bibliothek Die 90iger Jahre
Neue Medien erobern die Bibliothek: Video, CD-ROM, DVD, Internet.
Aber auch die in Mengen gekauften Bücher der DDR-Verlagsproduktion waren eine Herausforderung. Wer erinnert sich nicht noch an den Verkauf der Doppelexemplare zum Kilopreis?
Trotz des Aufbruchs, Bibliotheken müssen in der Wendezeit ihre Existenzberechtigung nachweisen.
Die Mitarbeiterinnen kämpften um ein eigenes Gebäude.
Die Stadt Cottbus kaufte das alte Tuchhandelshaus (Berliner Str.) für die Bibliothek. Die Planungen für die Rekonstruktion begannen.
Ein neuer Name: Stadt -und Regionalbibliothek. Ein neues Bibliothekskonzept wurde entwickelt,
Die Bibliothek ist ein Ort für alle Menschen.
Leseherbst und Bücherfrühling, Gründung des Fördervereins „Bibliothek und Lesen“
Das neue Jahrtausend – ein Raumproblem wird gelöst.
Bibliothek-lebensnah, lebendig, vielfältig. Das sind Leitgedanken, die die nachfolgende Entwicklung bestimmen.
Gleichzeitig muss die Rolle „freiwillige Leistung der Kommune“ gelernt werden. Personalreduzierung und akuter Geldmangel sind ebenfalls Faktoren, die man nicht wieder los wird. Es folgt die Konzentration der Leistung. Das bedeutet Reduzierung des Bibliotheksnetzes.
Aber dennoch!
Oktober 2004: die Zentralbibliothek in der Berliner Str. ist fertig saniert. Entstanden ist ein modernes Medien- und Kommunikationszentrum für die Bürger der Stadt Cottbus und der angrenzenden Orte in der Region.
Die Presse schreibt:
Bücherlandschaft erstrahlt in neuem Glanz
Die ganze Weltgeschichte im schmucken Haus
Bibliothek zeigt sich vor dem 80. Geburtstag so jung wie nie – Freude für Leseratten
Die letzten 5 Jahre 2005-2010
Schoßkinderprogramm & geistige Fitnessangebote, hoher technischer Standard & Wohlfühlatmosphäre, Kultur-Beutel & Lesekoffer, Elternbibliothek & Artothek, Lausitzer Duette & Ein Tag, der aus dem Rahmen fällt…
Die Stadt- und Regionalbibliothek Cottbus, als größte öffentliche Bibliothek in der Region der Niederlausitz hat von der Stadt Cottbus den Auftrag erhalten, für eine breite Öffentlichkeit den freien Zugang zu dem weltweit vorhandenen Wissen zu sichern und durch ein vielfältiges Medienangebot einen Beitrag zur Informationsgesellschaft zu leisten. Sie bietet allen Menschen der Stadt die Chance zur Information, Bildung und Weiterbildung, ohne Schwellen aufzubauen, ohne zwischen den Schichten der Bevölkerung zu differenzieren.
Am 4. Oktober 1925 wurde die erste Cottbuser Stadtbücherei in der 1. Gemeindeschule, Wallstraße 49 (Friedrich-Ebert-Straße, Höhe Stadthalle), eröffnet. Eine Anmeldung war mit der Gasrechnung möglich, die Leihgebühr betrug 5 Pfennig.
3600 Bücher standen den Lesern im Gründungsjahr zur Verfügung. Auf den Tag genau 85 Jahre und einige Umzüge später lädt die Stadt- und Regionalbibliothek, Berliner Str. 13/14, am Montag, dem 4. Oktober, von 13 bis 18 Uhr, zu einem besonderen Öffnungstag in ein modernes Medien- und Kommunikationszentrum ein. Untergebracht ist die Bibliothek heute im ehemaligen Tuchgroßhandel-Geschäftshaus der Firma C.G. Jaeger. Kaffee wird gekocht, Kuchen gebacken.
Der Geburtstagstisch ist passend gedeckt – mit einer Auswahl aktueller Romane, Sachbücher, Musik-CDs und DVDs.
Bibliotheksnutzer haben sie bisher in unserem Bestand vermisst. Wer möchte, kann als Buchpate helfen, die Lücken zu schließen. Fotografische Raritäten können betrachtet und Bibliotheks- wie auch Artotheks Schnuppermitgliedschaften abgeschlossen werden.
Foto: Leser 1925
Wie aus drei Klassenzimmern ein modernes Informations- und Medienzentrum wurde
Das Gründungsjahr 1925 – Cottbuser Anzeiger vom 28. Januar 1925:
Gestrige Stadtverordnetenversammlung:
„Der Punkt der Tagesordnung über die städtische Bücherei wurde von der geheimen in die öffentliche Sitzung übernommen. Die Einrichtung der Bücherei ist beschlossene Sache, offen steht nur noch die Frage der Anstellung einer Bibliothekarin oder eines Bibliothekars.
Stadtverordneter Fender wünscht, das anstelle der Bibliothekarin ein abgebauter Beamter angestellt wird“ Der Magistrat hat die Frage erneut geprüft und schlägt vor, die Stelle einer ausgebildeten Bibliothekarin zu übertragen. Der Zeitpunkt der Eröffnung steht noch nicht fest, jedoch ist damit vor dem 1. Oktober wohl nicht zu rechnen.“
Cottbuser Anzeiger vom 1.Oktober 1925:
„Am Montag, den 5. Oktober eröffnet die neue Stadtbücherei in der Wallstr. 49. Die Aufgabe dieser Volksbücherei besteht darin, die guten alten Werke von bleibendem Werte und die bedeutsamsten Neuerscheinungen den Lesern zugänglich zu machen. Ein Blick in das Bücherverzeichnis zeigt, das die besten deutschen Klassiker in guten Ausgaben vertreten sind, sowie alles was die neuere Literatur an wertvollen Werken geschaffen hat. Von den Lieblingen der Leser nennen wir nur einige: Anzengruber, Ganghofer, Hauptmann, Hesse, Ibsen, Gottfried Keller, Lagerlöf, Löns, Rabe.
Humor und frohe Laune bietet die Bibliothek in den Werken von Busch, Twain, Reuter, Thoma. In der reichen Auswahl von Werken über Länder und Völkerkunde wird uns die engere Heimat vertraut gemacht und wir werden durch alle Erdteile weitergeführt bis zu den entferntesten Zonen. In der Abteilung für Jugendschriften hat die Stadtbücherei das Beste gesammelt, was an Bilderbüchern, Märchen, Sagen und Erzählungen unseren Kindern geboten wird.“
Im Beisein von Prominenten Cottbusern und Stadtverordneten wurde am Sonntag ( 4. Oktober) Vormittag die Stadtbücherei offiziell eröffnet. In der Eröffnungsrede hob Stadtschulrat Gaile hervor:
„ das mit der Stadtbücherei die zweite in diesem Jahre von der Stadt geschaffene Einrichtung dem Verkehr übergeben werden kann. In der heutigen schweren Zeit zählt man derartige Neueinrichtungen wohl zu den Sorgenkindern einer Stadtgemeinde. Mit bescheideneren Mitteln musste auch hier versucht werden, Notwendiges zu schaffen.
zur Benutzung der Bücherei:
Leser konnte jeder über 16 Jahre alte Einwohner werden, der sich bei der Anmeldung durch irgendeine Urkunde(Steuerkarte, Gasrechnung usw.) über Person und Wohnung ausweist.“
Leihgebühr 50Pf. Pro 10 Bände
1925 – 1930 Die ersten Jahre
Cottbuser Anzeiger vom 15. Oktober 1925:
Der 1. Tag:
„Fast 400 Leser haben sich Lesekarten gelöst und gegen 800 Bände sind aus der Stadtbücherei entliehen worden. Manch frohe Stunde der Unterhaltung, mancher wertvolle Wissensschatz konnte durch die Bücher in viele Familien unserer Stadt getragen werden.“
Bereits 4 Monate später mussten sich die Abgeordneten wieder mit der Bibliothek beschäftigen. Durch den wachsenden Andrang reichten die Bücher nicht aus. Die Bibliothek brauchte Geld. Sie erhielt 8000 Mark. Allerdings sollte sie mehr Doppelexemplare anschaffen.
Cottbuser Anzeiger vom 5. Oktober 1926:
Ein Jahr Stadtbücherei
„2068 Leser haben sich bei unserer Stadtbücherei einschreiben lassen und es ist zu erwarten, dass die Leserzahl noch weiter ansteigen wird. In den stillen Sommermonaten haben sich 474 Leser angemeldet.
Besonderen Wert legt die Stadtbücherei auf größte Sauberkeit und gute Erhaltung der Bücher.
Die Buchpflege findet bei unseren Lesern weitgehendes Verständnis und freundliche Unterstützung.
Dem Verlust an Büchern durch säumige und gewissenlose Leser musste mit aller Strenge entgegengearbeitet werden.“
Laut Volkszählung (1925) lebten in Cottbus ca. 50000 Einwohner und ca. 21000 Besucher zählte die Stadtbibliothek
Cottbuser Anzeiger vom 8.10.1930:
Ein Stündchen in der Stadtbücherei – zu ihrem fünfjährigen Bestehen-ein gutes Buch als
„Sehen wir uns ein wenig die Besucher der Bücherausgabe an. Wir finden Personen aus allen Ständen und Schichten. Alte und Junge, auch so manches verhärmte, blasse Gesicht, aus dem die Not unserer Zeit spricht. Sie holen sich ein gutes Buch als Sorgenbrecher. Es führt sie auf Stunden in andere Welten, zu anderen Menschen. Mit ihnen lesen ihre Familienmitglieder und so wird ihnen allen nach sorgenvollem Tag am Abend ein Stündchen des Vergessens und der Freude bereitet.
Erwerbslose erhalten die Bücher gegen ermäßigte Gebühr. So können sie die ihnen durch die Verhältnisse aufgezwungene freie Zeit zu ihrer geistigen Weiterbildung nützen. Das gute Buch hebt auch sie über den Druck der Sorgen hinweg und bewahrt sie vor den Gefahren der vielen Freizeit. So gehen reiche Segenströme von der Bücherei aus“.
1933-1945
Parolen stehen in der Zeitung:
Deutsches Volk greif zum Buch!
Buch und Schwert schaffen ein neues Europa!
Cottbuser Anzeiger 21. – 22.10.1933:
Richtlinien für deutsche Volksbüchereien
„In die volkstümlichen Büchereien oder diejenigen wissenschaftlichen, die eine volkstümliche Abteilung führen, dürfen nur, so bestimmt das Ministerium, Dichter und Schriftsteller aufgenommen werden, die auf dem Boden der blut und artbedingten Volksgemeinschaft stehen und sich in ihrer geistigen Haltung mit dem Schicksal ihres Volkes eins fühlen“
Nach diesen Richtlinien erfolgen die Aussonderungen in den Sommermonaten des Jahres 1934.
Der Bestand sank von ca. 14000 auf 8000 (knapp über die Hälfte)
Der Bibliotheksalltag ging weiter:
1936 testete man erstmals den Freihandbetrieb, die Leser hatten Zugang zu den Regalen und konnten selbst auswählen
1938 wurde eine separate Jugendbücherei eröffnet, die sich in der 2. Gemeindeschule(Mädchenschule) befand
Auch eine Musikbibliothek wurde eröffnet
Das Personal reduzierte sich zum Ende des Krieges auf 2 Stellen
Das der Ausleihbetrieb bis in die letzten Kriegstage abgesichert wurde lässt sich mit Sicherheit sagen, durch die Rücksendung eines Buches im Jahre 1992, dass ein Leser am 26. Februar 1945 in Cottbus entliehen hatte
Brief:
Karl Münch
München, den 22.10.1992
Stadtbücherei Cottbus
Sehr geehrte Damen und Herren,
Bei der Durchsicht meiner Bibliothek fand ich das beiliegende Buch, was ich im Februar 1945 als Soldat bei Ihnen ausgeliehen hatte. Ich konnte es auf dem Rückzug nicht zurückgeben. Es war mit meinen Büchern in vielen Erdteilen und soll nun endlich dorthin zurück, wo es hingehört. Mit freundlichen Grüßen
Karl Münch
Titel: Nef, Karl „Die neun Sinfonien Beethovens“ K 921/RAR
1945: in den letzten Kriegstagen wurde die 1. Gemeindeschule und damit die Bibliothek völlig zerstört.
1945 – 1949
Neuanfang! Die russische Stadtkommandantur in Cottbus beauftragte einen Buchhändler, eine Bibliothekarin und zwei weitere Frauen herrenlose Bücher in der zerstörten Stadt einzusammeln.
Diese Bücher bilden nach der Prüfung ihres Inhaltes den Grundstock der neuen Stadtbücherei. Wiedereröffnung am 1. März 1946 in der Berliner Str. 13-14
(Bestand 67000 Bände, davon wurden nach Durchsicht 31500 Bände faschistischer Literatur ausgesondert.)
Von nun an werden regelmäßige Arbeitsberichte an das Volksbildungssamt und die russische Kommandantur erstellt:
Meldung für die russische Kreiskommandantur Cottbus zu Hd. Frau Samsonowa :
„Sinn und Bedeutung der Volksbücherei liegt darin, Buch und Volk zusammenzubringen. Die Erziehung des Menschen zu einem fortschrittlichen Weltbild kann mit am nachhaltigsten durch die Literatur erreicht werden.“
Arbeitsbericht vom 20. November bis 19. Dez. 1946
„In zwei kleinen Räumen der Stadtbücherei wurden Igilit-Scheiben eingesetzt, so dass ein regelmäßiges Katalogisieren der Bücher vorgenommen werden konnte. Leider ist der Kohlenvorrat so gering, dass ab 14.00 Uhr kaum noch Wärme vorhanden ist. Unter diesen Umständen konnten nur 530 Bände neu eingeordnet werden. 650 Bände wurden ausgesondert und abgeliefert.
Schließung der Bibliothek in den Wintermonaten aus Mangel an Heizmaterial
Der Bibliothek wurde eine pädagogische Abteilung angegliedert
1948 Umzug in die W.-Külz-Str. (Wiedereröffnung 1.4.1948)
Hier entwickelte sich die Bibliothek gut, man trug sich mit dem Gedanken der Umgestaltung in eine Freihandbibliothek,
sie war auf dem besten Weg eine Musterbibliothek zu werden.
Lehrlinge und Praktikanten wurden ausgebildet.
Die Jugendabteilung wurde ausgegliedert und am 1. Oktober 1951 im neu gegründeten Haus der Pioniere wieder eröffnet. Damit wurde auch der Grundstein des städtischen Bibliotheksnetzes gelegt.
Die 50iger Jahre
Raumfrage hing wie ein Damoklesschwert über den Mitarbeitern der Bibliothek, 5 Oktober 1952
Umzug in die K.- Liebknecht-Str. 109 ( 120 m²)
(Die alten Räume wurden dem Sender Cottbus-Radio DDR zugesprochen)
Die räumliche Situation wurde eine Katastrophe:
Der Platz der Bibliothek verringerte sich um die Hälfte
Der Eingang geht über einen ungepflasterten Hof vorbei an Müllgrube und Aschenhaufen
Die Bibliothek besitzt jetzt weder Lesezimmer noch Arbeitsräume für die Angestellten noch sonstige Nebenräume
Die unsichtbare Stadtbücherei Lausitzer Rundschau vom 23.6.53
„ Entschuldigen Sie bitte, wo ist denn hier die Stadtbücherei? Wir bekamen als Antwort auf unsere Frage: In der Karl Liebknecht-Str. hinter dem Stadttheater.
So machten wir uns auf den Weg.
Wir entdeckten am Zaun des Hauses 109 ein ganz unauffälliges Brett. Daran waren mit Reiszwecken Buchumschläge geheftet. Ja da können wir suchen. Unser Weg führte an einer Aschengrube vorbei, um die Ecke herum… hinten auf dem Hof entdeckten wir den Eingang zur Stadtbücherei.
Wir sahen zuerst nur abgestelltes Mobiliar. Schreibtische, Stühle und Wäschekörbe waren übereinander gestellt. Wir bekamen den Eindruck als ob wir uns auf einem Boden befänden, wo die Möbel eines verstorbenen Onkels untergestellt sind.
Die Bibliothek ist ein großer hoher unfreundlicher Raum, an dessen Wänden der Putz fällt.
Wir kamen mit dem Bibliothekar ins Gespräch:
Die Stadtbibliothek hat etwa 2000 ständige Leser. Sie haben unter 16 000 Bänden die Auswahl.
Die Leserzahl ist für Cottbus sehr gering und könnte höher sein.
Die Leser sind meistens Oberschüler, Fachschüler, Rentner und nur wenige Werktätige. Am meisten werden Romane von Gorki, Anna Seghers, Nexö usw. gelesen. Ein großer Mangel ist, dass kein Lesezimmer zur Verfügung steht.
Wir sind der Meinung, hier muss vieles geändert werden. Der Rat der Stadt muss sich Gedanken machen, wie in der Stadtbücherei Cottbus die Arbeit mit dem Buch richtig zur Geltung gebracht werden kann“
Der Traum von einer Freihandbücherei war natürlich erst einmal ausgeträumt
Ein zäher Kampf um neue Räume begann
1955 wurde eine weitere Zweigbibliothek eröffnet Zweigbibliothek Süd (Str. der Jugend am Max Reimann Stadion) später (1960) zieht sie dann ins Breithaus
1955 Umbenennung in Bezirksbibliothek – Neue Aufgaben kamen hinzu z.b. die fachliche Anleitung der öffentlichen Bibliotheken des Bezirkes
1956 Zweigbibliothek Ost Sandow (Peitzer Str.) sie zog 1975 zum J. Duclos-Platz
Die Presse schreibt in dieser Zeit:
Ein gutes Buch zu Weihnachten ausgeliehen LR vom 16. Dez. 1956
Behaglich ruhen wir uns nach Feierabend in unserem Heim aus. Wir Männer fragen uns, was wir mit unserer Freizeit anfangen wollen. Skat dreschen? Ja, aber nur einen solchen, der nicht viel kostet. Höchstens ein Zehntel! Es gibt aber auch viele Männer und Frauen, die an dem Skat kein Vergnügen haben. Sie spielen Schach und lesen – Bücher.
Ja, die Bücher! Da müssen wir einen Augenblick verweilen. Wo erhalten wir die von uns gewünschte Lektüre? Viele können die Neuerscheinungen, die zum Teil über 20 DM kosten, nicht erstehen. So gehen wir einfach in unsere Bezirksbibliothek, und dort bekommen wir die begehrten Bücher. Unsere Bezirksbibliothek hat sie alle, die Bücher, die sowohl unserem Berufswissen wie auch dem allgemeinen Wissen dienen.
Wir erfahren hier, dass in diesem Jahr allein dem Bezirk Cottbus 16 000 Bücher zugeteilt wurden, wovon die Bezirksbibliothek Cottbus rund 2 500 Bücher erhielt.
Wert wird darauf gelegt, allgemeinverständliche Werke über Radar- und Radiotechnik sowie über Geologie zu führen. Zu beachten sind die zahlreichen Bildbände, die eine ganze Familie unterhalten wie „Elbefahrt durch Deutschland“, „Ostseestrand“ und „Deutschland – schöne Heimat“.
Aber auch für die kleinsten Leser ist vieles da, was die Muttis mitnehmen können! Wir nennen nur die neuesten Kinderbücher: „Der Puppendoktor“ und „Muhme Rehkitz“.
Ein Besuch in unserer Bezirksbücherei lohnt sich immer. Machen wir von der Möglichkeit, uns weiterzubilden oder uns auf dem Laufenden zu halten und uns auf diese Weise zu unterhalten, regen Gebrauch!
1958 wurden alle privaten Leihbüchereien geschlossen. Die öffentlichen Bibliotheken hatten den Auftrag, sich auf die sozialistische Bildung und Erziehung der Bevölkerung zu konzentrieren.
Die nächsten 20 Jahre 1960-1979
Sommer 1960 Umzug in die Berliner Str. 13-14, in das gleiche Gebäude, in dem sie 1946 eröffnet wurde. Sie zog in den ersten Stock. Damit hat sie sich zwar räumlich verbessert, aber die Probleme waren für die Zukunft, wie wir wissen, nicht gelöst.
1969 wurde eine weitere Zweigstelle „Süd West“ eröffnet.
1972 legte die Regierung ein Programm auf, wonach die öffentlichen Bibliotheken in den Bezirksstädten wissenschaftliche Abteilungen aufbauen sollten. Auch in Cottbus erarbeitete man 1975 eine Konzeption. Als Übergangslösung sollte die Bibliothek das Gebäude der Blechenschule für 10-12 Jahre nutzen und dann in das geplante Kulturzentrum am Thälmannplatz ziehen.
Durch den Beginn dieser Entwicklung haben sich die Bestände der Stadt- und Bezirksbibliothek kontinuierlich erhöht. Es wurde mit dem Aufbau einer Musikbibliothek begonnen. Die Bibliothek platzte bald aus allen Nähten. Ein Außenmagazin musste her. In der Wernerstr. wurde es eingerichtet.
Das Bibliotheksnetz erweiterte sich ebenfalls.
In allen Stadteilen entstanden Zweigbibliotheken
Hinzu kamen auch Ausleihstellen in verschiedenen Schulen und Betrieben (Milchhof, Großbäckerei, Textilveredlung…)
Die Vorgabe war, dass kein Bürger länger als 15 Min. Weg zu einer Bibliothek zurücklegen muss.
Neben den Büchern wurden nun auch Kassetten, Schallplatten, Reproduktionen und Spiele angeschafft.
Die 80iger Jahre
Die Hoffnung auf ein neues Bibliotheksgebäude erfüllte sich auch in diesem Jahrzehnt nicht
Stattdessen musste viel Kraft in die Lösung der Heizungsprobleme gesteckt werden.
Die Temperaturen bewegten sich im Winter zwischen 12-19 Grad, abhängig vom Wochentag. Die Heizung wurde vom VEB Herrenmode betrieben. Der Zank ging um Kohlenkontingente und Heizung der Hauptbibliothek bis zum Ende der Öffnungszeiten.
Eingabe der Kollegen:
Cottbus, den 8.1.1987
Die Kollegen des Ausleih- und Studienbereiches der Hauptbibliothek sowie das Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit fordern eine den gesetzlichen Bestimmungen entsprechende Raumtemperatur von 20-23 Grad C lt. TGL 32603/01, da sie sich sonst nicht mehr in der Lage sehen, bei ständigen Zimmertemperaturen von 12-18 Grad ihren Arbeitsaufgaben nachzukommen.
Wenn nach einer Frist von 14 Tagen keine Änderung eintritt, sehen sich die Kollegen gezwungen, bei entsprechend niedrigen Temperaturen die Arbeit niederzulegen.
Im Brigadetagebuch der Gewerkschaftsgruppe Hauptbibliothek fanden wir folgende persönliche Verpflichtung:
„Wir wollen keine Grippe haben ” – Wir waren 3 Mutige und gingen zur Impfung
1.Grippeschutzimpfung
2.2. Grippeschutzimpfung
Evelyn, Monika und Inge
Macht die Grippe nun einen Bogen um uns?
Aber trotzdem, die Entwicklung ging voran. Die Bibliothek kaufte die gesamte Verlagsproduktion der DDR. Der akute Platzmangel zwang zu weiteren Übergangslösungen. Bestimmte Bestandteile wurden ausgelagert. Z.B. die Bestände für die zukünftige Musikbibliothek.
Auch die Fotoverbuchung wurde eingeführt.
Die Wendezeit – Chancen für die Bibliothek Die 90iger Jahre
Neue Medien erobern die Bibliothek: Video, CD-ROM, DVD, Internet.
Aber auch die in Mengen gekauften Bücher der DDR-Verlagsproduktion waren eine Herausforderung. Wer erinnert sich nicht noch an den Verkauf der Doppelexemplare zum Kilopreis?
Trotz des Aufbruchs, Bibliotheken müssen in der Wendezeit ihre Existenzberechtigung nachweisen.
Die Mitarbeiterinnen kämpften um ein eigenes Gebäude.
Die Stadt Cottbus kaufte das alte Tuchhandelshaus (Berliner Str.) für die Bibliothek. Die Planungen für die Rekonstruktion begannen.
Ein neuer Name: Stadt -und Regionalbibliothek. Ein neues Bibliothekskonzept wurde entwickelt,
Die Bibliothek ist ein Ort für alle Menschen.
Leseherbst und Bücherfrühling, Gründung des Fördervereins „Bibliothek und Lesen“
Das neue Jahrtausend – ein Raumproblem wird gelöst.
Bibliothek-lebensnah, lebendig, vielfältig. Das sind Leitgedanken, die die nachfolgende Entwicklung bestimmen.
Gleichzeitig muss die Rolle „freiwillige Leistung der Kommune“ gelernt werden. Personalreduzierung und akuter Geldmangel sind ebenfalls Faktoren, die man nicht wieder los wird. Es folgt die Konzentration der Leistung. Das bedeutet Reduzierung des Bibliotheksnetzes.
Aber dennoch!
Oktober 2004: die Zentralbibliothek in der Berliner Str. ist fertig saniert. Entstanden ist ein modernes Medien- und Kommunikationszentrum für die Bürger der Stadt Cottbus und der angrenzenden Orte in der Region.
Die Presse schreibt:
Bücherlandschaft erstrahlt in neuem Glanz
Die ganze Weltgeschichte im schmucken Haus
Bibliothek zeigt sich vor dem 80. Geburtstag so jung wie nie – Freude für Leseratten
Die letzten 5 Jahre 2005-2010
Schoßkinderprogramm & geistige Fitnessangebote, hoher technischer Standard & Wohlfühlatmosphäre, Kultur-Beutel & Lesekoffer, Elternbibliothek & Artothek, Lausitzer Duette & Ein Tag, der aus dem Rahmen fällt…
Die Stadt- und Regionalbibliothek Cottbus, als größte öffentliche Bibliothek in der Region der Niederlausitz hat von der Stadt Cottbus den Auftrag erhalten, für eine breite Öffentlichkeit den freien Zugang zu dem weltweit vorhandenen Wissen zu sichern und durch ein vielfältiges Medienangebot einen Beitrag zur Informationsgesellschaft zu leisten. Sie bietet allen Menschen der Stadt die Chance zur Information, Bildung und Weiterbildung, ohne Schwellen aufzubauen, ohne zwischen den Schichten der Bevölkerung zu differenzieren.
Am 4. Oktober 1925 wurde die erste Cottbuser Stadtbücherei in der 1. Gemeindeschule, Wallstraße 49 (Friedrich-Ebert-Straße, Höhe Stadthalle), eröffnet. Eine Anmeldung war mit der Gasrechnung möglich, die Leihgebühr betrug 5 Pfennig.
3600 Bücher standen den Lesern im Gründungsjahr zur Verfügung. Auf den Tag genau 85 Jahre und einige Umzüge später lädt die Stadt- und Regionalbibliothek, Berliner Str. 13/14, am Montag, dem 4. Oktober, von 13 bis 18 Uhr, zu einem besonderen Öffnungstag in ein modernes Medien- und Kommunikationszentrum ein. Untergebracht ist die Bibliothek heute im ehemaligen Tuchgroßhandel-Geschäftshaus der Firma C.G. Jaeger. Kaffee wird gekocht, Kuchen gebacken.
Der Geburtstagstisch ist passend gedeckt – mit einer Auswahl aktueller Romane, Sachbücher, Musik-CDs und DVDs.
Bibliotheksnutzer haben sie bisher in unserem Bestand vermisst. Wer möchte, kann als Buchpate helfen, die Lücken zu schließen. Fotografische Raritäten können betrachtet und Bibliotheks- wie auch Artotheks Schnuppermitgliedschaften abgeschlossen werden.
Foto: Leser 1925
Wie aus drei Klassenzimmern ein modernes Informations- und Medienzentrum wurde
Das Gründungsjahr 1925 – Cottbuser Anzeiger vom 28. Januar 1925:
Gestrige Stadtverordnetenversammlung:
„Der Punkt der Tagesordnung über die städtische Bücherei wurde von der geheimen in die öffentliche Sitzung übernommen. Die Einrichtung der Bücherei ist beschlossene Sache, offen steht nur noch die Frage der Anstellung einer Bibliothekarin oder eines Bibliothekars.
Stadtverordneter Fender wünscht, das anstelle der Bibliothekarin ein abgebauter Beamter angestellt wird“ Der Magistrat hat die Frage erneut geprüft und schlägt vor, die Stelle einer ausgebildeten Bibliothekarin zu übertragen. Der Zeitpunkt der Eröffnung steht noch nicht fest, jedoch ist damit vor dem 1. Oktober wohl nicht zu rechnen.“
Cottbuser Anzeiger vom 1.Oktober 1925:
„Am Montag, den 5. Oktober eröffnet die neue Stadtbücherei in der Wallstr. 49. Die Aufgabe dieser Volksbücherei besteht darin, die guten alten Werke von bleibendem Werte und die bedeutsamsten Neuerscheinungen den Lesern zugänglich zu machen. Ein Blick in das Bücherverzeichnis zeigt, das die besten deutschen Klassiker in guten Ausgaben vertreten sind, sowie alles was die neuere Literatur an wertvollen Werken geschaffen hat. Von den Lieblingen der Leser nennen wir nur einige: Anzengruber, Ganghofer, Hauptmann, Hesse, Ibsen, Gottfried Keller, Lagerlöf, Löns, Rabe.
Humor und frohe Laune bietet die Bibliothek in den Werken von Busch, Twain, Reuter, Thoma. In der reichen Auswahl von Werken über Länder und Völkerkunde wird uns die engere Heimat vertraut gemacht und wir werden durch alle Erdteile weitergeführt bis zu den entferntesten Zonen. In der Abteilung für Jugendschriften hat die Stadtbücherei das Beste gesammelt, was an Bilderbüchern, Märchen, Sagen und Erzählungen unseren Kindern geboten wird.“
Im Beisein von Prominenten Cottbusern und Stadtverordneten wurde am Sonntag ( 4. Oktober) Vormittag die Stadtbücherei offiziell eröffnet. In der Eröffnungsrede hob Stadtschulrat Gaile hervor:
„ das mit der Stadtbücherei die zweite in diesem Jahre von der Stadt geschaffene Einrichtung dem Verkehr übergeben werden kann. In der heutigen schweren Zeit zählt man derartige Neueinrichtungen wohl zu den Sorgenkindern einer Stadtgemeinde. Mit bescheideneren Mitteln musste auch hier versucht werden, Notwendiges zu schaffen.
zur Benutzung der Bücherei:
Leser konnte jeder über 16 Jahre alte Einwohner werden, der sich bei der Anmeldung durch irgendeine Urkunde(Steuerkarte, Gasrechnung usw.) über Person und Wohnung ausweist.“
Leihgebühr 50Pf. Pro 10 Bände
1925 – 1930 Die ersten Jahre
Cottbuser Anzeiger vom 15. Oktober 1925:
Der 1. Tag:
„Fast 400 Leser haben sich Lesekarten gelöst und gegen 800 Bände sind aus der Stadtbücherei entliehen worden. Manch frohe Stunde der Unterhaltung, mancher wertvolle Wissensschatz konnte durch die Bücher in viele Familien unserer Stadt getragen werden.“
Bereits 4 Monate später mussten sich die Abgeordneten wieder mit der Bibliothek beschäftigen. Durch den wachsenden Andrang reichten die Bücher nicht aus. Die Bibliothek brauchte Geld. Sie erhielt 8000 Mark. Allerdings sollte sie mehr Doppelexemplare anschaffen.
Cottbuser Anzeiger vom 5. Oktober 1926:
Ein Jahr Stadtbücherei
„2068 Leser haben sich bei unserer Stadtbücherei einschreiben lassen und es ist zu erwarten, dass die Leserzahl noch weiter ansteigen wird. In den stillen Sommermonaten haben sich 474 Leser angemeldet.
Besonderen Wert legt die Stadtbücherei auf größte Sauberkeit und gute Erhaltung der Bücher.
Die Buchpflege findet bei unseren Lesern weitgehendes Verständnis und freundliche Unterstützung.
Dem Verlust an Büchern durch säumige und gewissenlose Leser musste mit aller Strenge entgegengearbeitet werden.“
Laut Volkszählung (1925) lebten in Cottbus ca. 50000 Einwohner und ca. 21000 Besucher zählte die Stadtbibliothek
Cottbuser Anzeiger vom 8.10.1930:
Ein Stündchen in der Stadtbücherei – zu ihrem fünfjährigen Bestehen-ein gutes Buch als
„Sehen wir uns ein wenig die Besucher der Bücherausgabe an. Wir finden Personen aus allen Ständen und Schichten. Alte und Junge, auch so manches verhärmte, blasse Gesicht, aus dem die Not unserer Zeit spricht. Sie holen sich ein gutes Buch als Sorgenbrecher. Es führt sie auf Stunden in andere Welten, zu anderen Menschen. Mit ihnen lesen ihre Familienmitglieder und so wird ihnen allen nach sorgenvollem Tag am Abend ein Stündchen des Vergessens und der Freude bereitet.
Erwerbslose erhalten die Bücher gegen ermäßigte Gebühr. So können sie die ihnen durch die Verhältnisse aufgezwungene freie Zeit zu ihrer geistigen Weiterbildung nützen. Das gute Buch hebt auch sie über den Druck der Sorgen hinweg und bewahrt sie vor den Gefahren der vielen Freizeit. So gehen reiche Segenströme von der Bücherei aus“.
1933-1945
Parolen stehen in der Zeitung:
Deutsches Volk greif zum Buch!
Buch und Schwert schaffen ein neues Europa!
Cottbuser Anzeiger 21. – 22.10.1933:
Richtlinien für deutsche Volksbüchereien
„In die volkstümlichen Büchereien oder diejenigen wissenschaftlichen, die eine volkstümliche Abteilung führen, dürfen nur, so bestimmt das Ministerium, Dichter und Schriftsteller aufgenommen werden, die auf dem Boden der blut und artbedingten Volksgemeinschaft stehen und sich in ihrer geistigen Haltung mit dem Schicksal ihres Volkes eins fühlen“
Nach diesen Richtlinien erfolgen die Aussonderungen in den Sommermonaten des Jahres 1934.
Der Bestand sank von ca. 14000 auf 8000 (knapp über die Hälfte)
Der Bibliotheksalltag ging weiter:
1936 testete man erstmals den Freihandbetrieb, die Leser hatten Zugang zu den Regalen und konnten selbst auswählen
1938 wurde eine separate Jugendbücherei eröffnet, die sich in der 2. Gemeindeschule(Mädchenschule) befand
Auch eine Musikbibliothek wurde eröffnet
Das Personal reduzierte sich zum Ende des Krieges auf 2 Stellen
Das der Ausleihbetrieb bis in die letzten Kriegstage abgesichert wurde lässt sich mit Sicherheit sagen, durch die Rücksendung eines Buches im Jahre 1992, dass ein Leser am 26. Februar 1945 in Cottbus entliehen hatte
Brief:
Karl Münch
München, den 22.10.1992
Stadtbücherei Cottbus
Sehr geehrte Damen und Herren,
Bei der Durchsicht meiner Bibliothek fand ich das beiliegende Buch, was ich im Februar 1945 als Soldat bei Ihnen ausgeliehen hatte. Ich konnte es auf dem Rückzug nicht zurückgeben. Es war mit meinen Büchern in vielen Erdteilen und soll nun endlich dorthin zurück, wo es hingehört. Mit freundlichen Grüßen
Karl Münch
Titel: Nef, Karl „Die neun Sinfonien Beethovens“ K 921/RAR
1945: in den letzten Kriegstagen wurde die 1. Gemeindeschule und damit die Bibliothek völlig zerstört.
1945 – 1949
Neuanfang! Die russische Stadtkommandantur in Cottbus beauftragte einen Buchhändler, eine Bibliothekarin und zwei weitere Frauen herrenlose Bücher in der zerstörten Stadt einzusammeln.
Diese Bücher bilden nach der Prüfung ihres Inhaltes den Grundstock der neuen Stadtbücherei. Wiedereröffnung am 1. März 1946 in der Berliner Str. 13-14
(Bestand 67000 Bände, davon wurden nach Durchsicht 31500 Bände faschistischer Literatur ausgesondert.)
Von nun an werden regelmäßige Arbeitsberichte an das Volksbildungssamt und die russische Kommandantur erstellt:
Meldung für die russische Kreiskommandantur Cottbus zu Hd. Frau Samsonowa :
„Sinn und Bedeutung der Volksbücherei liegt darin, Buch und Volk zusammenzubringen. Die Erziehung des Menschen zu einem fortschrittlichen Weltbild kann mit am nachhaltigsten durch die Literatur erreicht werden.“
Arbeitsbericht vom 20. November bis 19. Dez. 1946
„In zwei kleinen Räumen der Stadtbücherei wurden Igilit-Scheiben eingesetzt, so dass ein regelmäßiges Katalogisieren der Bücher vorgenommen werden konnte. Leider ist der Kohlenvorrat so gering, dass ab 14.00 Uhr kaum noch Wärme vorhanden ist. Unter diesen Umständen konnten nur 530 Bände neu eingeordnet werden. 650 Bände wurden ausgesondert und abgeliefert.
Schließung der Bibliothek in den Wintermonaten aus Mangel an Heizmaterial
Der Bibliothek wurde eine pädagogische Abteilung angegliedert
1948 Umzug in die W.-Külz-Str. (Wiedereröffnung 1.4.1948)
Hier entwickelte sich die Bibliothek gut, man trug sich mit dem Gedanken der Umgestaltung in eine Freihandbibliothek,
sie war auf dem besten Weg eine Musterbibliothek zu werden.
Lehrlinge und Praktikanten wurden ausgebildet.
Die Jugendabteilung wurde ausgegliedert und am 1. Oktober 1951 im neu gegründeten Haus der Pioniere wieder eröffnet. Damit wurde auch der Grundstein des städtischen Bibliotheksnetzes gelegt.
Die 50iger Jahre
Raumfrage hing wie ein Damoklesschwert über den Mitarbeitern der Bibliothek, 5 Oktober 1952
Umzug in die K.- Liebknecht-Str. 109 ( 120 m²)
(Die alten Räume wurden dem Sender Cottbus-Radio DDR zugesprochen)
Die räumliche Situation wurde eine Katastrophe:
Der Platz der Bibliothek verringerte sich um die Hälfte
Der Eingang geht über einen ungepflasterten Hof vorbei an Müllgrube und Aschenhaufen
Die Bibliothek besitzt jetzt weder Lesezimmer noch Arbeitsräume für die Angestellten noch sonstige Nebenräume
Die unsichtbare Stadtbücherei Lausitzer Rundschau vom 23.6.53
„ Entschuldigen Sie bitte, wo ist denn hier die Stadtbücherei? Wir bekamen als Antwort auf unsere Frage: In der Karl Liebknecht-Str. hinter dem Stadttheater.
So machten wir uns auf den Weg.
Wir entdeckten am Zaun des Hauses 109 ein ganz unauffälliges Brett. Daran waren mit Reiszwecken Buchumschläge geheftet. Ja da können wir suchen. Unser Weg führte an einer Aschengrube vorbei, um die Ecke herum… hinten auf dem Hof entdeckten wir den Eingang zur Stadtbücherei.
Wir sahen zuerst nur abgestelltes Mobiliar. Schreibtische, Stühle und Wäschekörbe waren übereinander gestellt. Wir bekamen den Eindruck als ob wir uns auf einem Boden befänden, wo die Möbel eines verstorbenen Onkels untergestellt sind.
Die Bibliothek ist ein großer hoher unfreundlicher Raum, an dessen Wänden der Putz fällt.
Wir kamen mit dem Bibliothekar ins Gespräch:
Die Stadtbibliothek hat etwa 2000 ständige Leser. Sie haben unter 16 000 Bänden die Auswahl.
Die Leserzahl ist für Cottbus sehr gering und könnte höher sein.
Die Leser sind meistens Oberschüler, Fachschüler, Rentner und nur wenige Werktätige. Am meisten werden Romane von Gorki, Anna Seghers, Nexö usw. gelesen. Ein großer Mangel ist, dass kein Lesezimmer zur Verfügung steht.
Wir sind der Meinung, hier muss vieles geändert werden. Der Rat der Stadt muss sich Gedanken machen, wie in der Stadtbücherei Cottbus die Arbeit mit dem Buch richtig zur Geltung gebracht werden kann“
Der Traum von einer Freihandbücherei war natürlich erst einmal ausgeträumt
Ein zäher Kampf um neue Räume begann
1955 wurde eine weitere Zweigbibliothek eröffnet Zweigbibliothek Süd (Str. der Jugend am Max Reimann Stadion) später (1960) zieht sie dann ins Breithaus
1955 Umbenennung in Bezirksbibliothek – Neue Aufgaben kamen hinzu z.b. die fachliche Anleitung der öffentlichen Bibliotheken des Bezirkes
1956 Zweigbibliothek Ost Sandow (Peitzer Str.) sie zog 1975 zum J. Duclos-Platz
Die Presse schreibt in dieser Zeit:
Ein gutes Buch zu Weihnachten ausgeliehen LR vom 16. Dez. 1956
Behaglich ruhen wir uns nach Feierabend in unserem Heim aus. Wir Männer fragen uns, was wir mit unserer Freizeit anfangen wollen. Skat dreschen? Ja, aber nur einen solchen, der nicht viel kostet. Höchstens ein Zehntel! Es gibt aber auch viele Männer und Frauen, die an dem Skat kein Vergnügen haben. Sie spielen Schach und lesen – Bücher.
Ja, die Bücher! Da müssen wir einen Augenblick verweilen. Wo erhalten wir die von uns gewünschte Lektüre? Viele können die Neuerscheinungen, die zum Teil über 20 DM kosten, nicht erstehen. So gehen wir einfach in unsere Bezirksbibliothek, und dort bekommen wir die begehrten Bücher. Unsere Bezirksbibliothek hat sie alle, die Bücher, die sowohl unserem Berufswissen wie auch dem allgemeinen Wissen dienen.
Wir erfahren hier, dass in diesem Jahr allein dem Bezirk Cottbus 16 000 Bücher zugeteilt wurden, wovon die Bezirksbibliothek Cottbus rund 2 500 Bücher erhielt.
Wert wird darauf gelegt, allgemeinverständliche Werke über Radar- und Radiotechnik sowie über Geologie zu führen. Zu beachten sind die zahlreichen Bildbände, die eine ganze Familie unterhalten wie „Elbefahrt durch Deutschland“, „Ostseestrand“ und „Deutschland – schöne Heimat“.
Aber auch für die kleinsten Leser ist vieles da, was die Muttis mitnehmen können! Wir nennen nur die neuesten Kinderbücher: „Der Puppendoktor“ und „Muhme Rehkitz“.
Ein Besuch in unserer Bezirksbücherei lohnt sich immer. Machen wir von der Möglichkeit, uns weiterzubilden oder uns auf dem Laufenden zu halten und uns auf diese Weise zu unterhalten, regen Gebrauch!
1958 wurden alle privaten Leihbüchereien geschlossen. Die öffentlichen Bibliotheken hatten den Auftrag, sich auf die sozialistische Bildung und Erziehung der Bevölkerung zu konzentrieren.
Die nächsten 20 Jahre 1960-1979
Sommer 1960 Umzug in die Berliner Str. 13-14, in das gleiche Gebäude, in dem sie 1946 eröffnet wurde. Sie zog in den ersten Stock. Damit hat sie sich zwar räumlich verbessert, aber die Probleme waren für die Zukunft, wie wir wissen, nicht gelöst.
1969 wurde eine weitere Zweigstelle „Süd West“ eröffnet.
1972 legte die Regierung ein Programm auf, wonach die öffentlichen Bibliotheken in den Bezirksstädten wissenschaftliche Abteilungen aufbauen sollten. Auch in Cottbus erarbeitete man 1975 eine Konzeption. Als Übergangslösung sollte die Bibliothek das Gebäude der Blechenschule für 10-12 Jahre nutzen und dann in das geplante Kulturzentrum am Thälmannplatz ziehen.
Durch den Beginn dieser Entwicklung haben sich die Bestände der Stadt- und Bezirksbibliothek kontinuierlich erhöht. Es wurde mit dem Aufbau einer Musikbibliothek begonnen. Die Bibliothek platzte bald aus allen Nähten. Ein Außenmagazin musste her. In der Wernerstr. wurde es eingerichtet.
Das Bibliotheksnetz erweiterte sich ebenfalls.
In allen Stadteilen entstanden Zweigbibliotheken
Hinzu kamen auch Ausleihstellen in verschiedenen Schulen und Betrieben (Milchhof, Großbäckerei, Textilveredlung…)
Die Vorgabe war, dass kein Bürger länger als 15 Min. Weg zu einer Bibliothek zurücklegen muss.
Neben den Büchern wurden nun auch Kassetten, Schallplatten, Reproduktionen und Spiele angeschafft.
Die 80iger Jahre
Die Hoffnung auf ein neues Bibliotheksgebäude erfüllte sich auch in diesem Jahrzehnt nicht
Stattdessen musste viel Kraft in die Lösung der Heizungsprobleme gesteckt werden.
Die Temperaturen bewegten sich im Winter zwischen 12-19 Grad, abhängig vom Wochentag. Die Heizung wurde vom VEB Herrenmode betrieben. Der Zank ging um Kohlenkontingente und Heizung der Hauptbibliothek bis zum Ende der Öffnungszeiten.
Eingabe der Kollegen:
Cottbus, den 8.1.1987
Die Kollegen des Ausleih- und Studienbereiches der Hauptbibliothek sowie das Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit fordern eine den gesetzlichen Bestimmungen entsprechende Raumtemperatur von 20-23 Grad C lt. TGL 32603/01, da sie sich sonst nicht mehr in der Lage sehen, bei ständigen Zimmertemperaturen von 12-18 Grad ihren Arbeitsaufgaben nachzukommen.
Wenn nach einer Frist von 14 Tagen keine Änderung eintritt, sehen sich die Kollegen gezwungen, bei entsprechend niedrigen Temperaturen die Arbeit niederzulegen.
Im Brigadetagebuch der Gewerkschaftsgruppe Hauptbibliothek fanden wir folgende persönliche Verpflichtung:
„Wir wollen keine Grippe haben ” – Wir waren 3 Mutige und gingen zur Impfung
1.Grippeschutzimpfung
2.2. Grippeschutzimpfung
Evelyn, Monika und Inge
Macht die Grippe nun einen Bogen um uns?
Aber trotzdem, die Entwicklung ging voran. Die Bibliothek kaufte die gesamte Verlagsproduktion der DDR. Der akute Platzmangel zwang zu weiteren Übergangslösungen. Bestimmte Bestandteile wurden ausgelagert. Z.B. die Bestände für die zukünftige Musikbibliothek.
Auch die Fotoverbuchung wurde eingeführt.
Die Wendezeit – Chancen für die Bibliothek Die 90iger Jahre
Neue Medien erobern die Bibliothek: Video, CD-ROM, DVD, Internet.
Aber auch die in Mengen gekauften Bücher der DDR-Verlagsproduktion waren eine Herausforderung. Wer erinnert sich nicht noch an den Verkauf der Doppelexemplare zum Kilopreis?
Trotz des Aufbruchs, Bibliotheken müssen in der Wendezeit ihre Existenzberechtigung nachweisen.
Die Mitarbeiterinnen kämpften um ein eigenes Gebäude.
Die Stadt Cottbus kaufte das alte Tuchhandelshaus (Berliner Str.) für die Bibliothek. Die Planungen für die Rekonstruktion begannen.
Ein neuer Name: Stadt -und Regionalbibliothek. Ein neues Bibliothekskonzept wurde entwickelt,
Die Bibliothek ist ein Ort für alle Menschen.
Leseherbst und Bücherfrühling, Gründung des Fördervereins „Bibliothek und Lesen“
Das neue Jahrtausend – ein Raumproblem wird gelöst.
Bibliothek-lebensnah, lebendig, vielfältig. Das sind Leitgedanken, die die nachfolgende Entwicklung bestimmen.
Gleichzeitig muss die Rolle „freiwillige Leistung der Kommune“ gelernt werden. Personalreduzierung und akuter Geldmangel sind ebenfalls Faktoren, die man nicht wieder los wird. Es folgt die Konzentration der Leistung. Das bedeutet Reduzierung des Bibliotheksnetzes.
Aber dennoch!
Oktober 2004: die Zentralbibliothek in der Berliner Str. ist fertig saniert. Entstanden ist ein modernes Medien- und Kommunikationszentrum für die Bürger der Stadt Cottbus und der angrenzenden Orte in der Region.
Die Presse schreibt:
Bücherlandschaft erstrahlt in neuem Glanz
Die ganze Weltgeschichte im schmucken Haus
Bibliothek zeigt sich vor dem 80. Geburtstag so jung wie nie – Freude für Leseratten
Die letzten 5 Jahre 2005-2010
Schoßkinderprogramm & geistige Fitnessangebote, hoher technischer Standard & Wohlfühlatmosphäre, Kultur-Beutel & Lesekoffer, Elternbibliothek & Artothek, Lausitzer Duette & Ein Tag, der aus dem Rahmen fällt…
Die Stadt- und Regionalbibliothek Cottbus, als größte öffentliche Bibliothek in der Region der Niederlausitz hat von der Stadt Cottbus den Auftrag erhalten, für eine breite Öffentlichkeit den freien Zugang zu dem weltweit vorhandenen Wissen zu sichern und durch ein vielfältiges Medienangebot einen Beitrag zur Informationsgesellschaft zu leisten. Sie bietet allen Menschen der Stadt die Chance zur Information, Bildung und Weiterbildung, ohne Schwellen aufzubauen, ohne zwischen den Schichten der Bevölkerung zu differenzieren.
Am 4. Oktober 1925 wurde die erste Cottbuser Stadtbücherei in der 1. Gemeindeschule, Wallstraße 49 (Friedrich-Ebert-Straße, Höhe Stadthalle), eröffnet. Eine Anmeldung war mit der Gasrechnung möglich, die Leihgebühr betrug 5 Pfennig.
3600 Bücher standen den Lesern im Gründungsjahr zur Verfügung. Auf den Tag genau 85 Jahre und einige Umzüge später lädt die Stadt- und Regionalbibliothek, Berliner Str. 13/14, am Montag, dem 4. Oktober, von 13 bis 18 Uhr, zu einem besonderen Öffnungstag in ein modernes Medien- und Kommunikationszentrum ein. Untergebracht ist die Bibliothek heute im ehemaligen Tuchgroßhandel-Geschäftshaus der Firma C.G. Jaeger. Kaffee wird gekocht, Kuchen gebacken.
Der Geburtstagstisch ist passend gedeckt – mit einer Auswahl aktueller Romane, Sachbücher, Musik-CDs und DVDs.
Bibliotheksnutzer haben sie bisher in unserem Bestand vermisst. Wer möchte, kann als Buchpate helfen, die Lücken zu schließen. Fotografische Raritäten können betrachtet und Bibliotheks- wie auch Artotheks Schnuppermitgliedschaften abgeschlossen werden.
Foto: Leser 1925
Wie aus drei Klassenzimmern ein modernes Informations- und Medienzentrum wurde
Das Gründungsjahr 1925 – Cottbuser Anzeiger vom 28. Januar 1925:
Gestrige Stadtverordnetenversammlung:
„Der Punkt der Tagesordnung über die städtische Bücherei wurde von der geheimen in die öffentliche Sitzung übernommen. Die Einrichtung der Bücherei ist beschlossene Sache, offen steht nur noch die Frage der Anstellung einer Bibliothekarin oder eines Bibliothekars.
Stadtverordneter Fender wünscht, das anstelle der Bibliothekarin ein abgebauter Beamter angestellt wird“ Der Magistrat hat die Frage erneut geprüft und schlägt vor, die Stelle einer ausgebildeten Bibliothekarin zu übertragen. Der Zeitpunkt der Eröffnung steht noch nicht fest, jedoch ist damit vor dem 1. Oktober wohl nicht zu rechnen.“
Cottbuser Anzeiger vom 1.Oktober 1925:
„Am Montag, den 5. Oktober eröffnet die neue Stadtbücherei in der Wallstr. 49. Die Aufgabe dieser Volksbücherei besteht darin, die guten alten Werke von bleibendem Werte und die bedeutsamsten Neuerscheinungen den Lesern zugänglich zu machen. Ein Blick in das Bücherverzeichnis zeigt, das die besten deutschen Klassiker in guten Ausgaben vertreten sind, sowie alles was die neuere Literatur an wertvollen Werken geschaffen hat. Von den Lieblingen der Leser nennen wir nur einige: Anzengruber, Ganghofer, Hauptmann, Hesse, Ibsen, Gottfried Keller, Lagerlöf, Löns, Rabe.
Humor und frohe Laune bietet die Bibliothek in den Werken von Busch, Twain, Reuter, Thoma. In der reichen Auswahl von Werken über Länder und Völkerkunde wird uns die engere Heimat vertraut gemacht und wir werden durch alle Erdteile weitergeführt bis zu den entferntesten Zonen. In der Abteilung für Jugendschriften hat die Stadtbücherei das Beste gesammelt, was an Bilderbüchern, Märchen, Sagen und Erzählungen unseren Kindern geboten wird.“
Im Beisein von Prominenten Cottbusern und Stadtverordneten wurde am Sonntag ( 4. Oktober) Vormittag die Stadtbücherei offiziell eröffnet. In der Eröffnungsrede hob Stadtschulrat Gaile hervor:
„ das mit der Stadtbücherei die zweite in diesem Jahre von der Stadt geschaffene Einrichtung dem Verkehr übergeben werden kann. In der heutigen schweren Zeit zählt man derartige Neueinrichtungen wohl zu den Sorgenkindern einer Stadtgemeinde. Mit bescheideneren Mitteln musste auch hier versucht werden, Notwendiges zu schaffen.
zur Benutzung der Bücherei:
Leser konnte jeder über 16 Jahre alte Einwohner werden, der sich bei der Anmeldung durch irgendeine Urkunde(Steuerkarte, Gasrechnung usw.) über Person und Wohnung ausweist.“
Leihgebühr 50Pf. Pro 10 Bände
1925 – 1930 Die ersten Jahre
Cottbuser Anzeiger vom 15. Oktober 1925:
Der 1. Tag:
„Fast 400 Leser haben sich Lesekarten gelöst und gegen 800 Bände sind aus der Stadtbücherei entliehen worden. Manch frohe Stunde der Unterhaltung, mancher wertvolle Wissensschatz konnte durch die Bücher in viele Familien unserer Stadt getragen werden.“
Bereits 4 Monate später mussten sich die Abgeordneten wieder mit der Bibliothek beschäftigen. Durch den wachsenden Andrang reichten die Bücher nicht aus. Die Bibliothek brauchte Geld. Sie erhielt 8000 Mark. Allerdings sollte sie mehr Doppelexemplare anschaffen.
Cottbuser Anzeiger vom 5. Oktober 1926:
Ein Jahr Stadtbücherei
„2068 Leser haben sich bei unserer Stadtbücherei einschreiben lassen und es ist zu erwarten, dass die Leserzahl noch weiter ansteigen wird. In den stillen Sommermonaten haben sich 474 Leser angemeldet.
Besonderen Wert legt die Stadtbücherei auf größte Sauberkeit und gute Erhaltung der Bücher.
Die Buchpflege findet bei unseren Lesern weitgehendes Verständnis und freundliche Unterstützung.
Dem Verlust an Büchern durch säumige und gewissenlose Leser musste mit aller Strenge entgegengearbeitet werden.“
Laut Volkszählung (1925) lebten in Cottbus ca. 50000 Einwohner und ca. 21000 Besucher zählte die Stadtbibliothek
Cottbuser Anzeiger vom 8.10.1930:
Ein Stündchen in der Stadtbücherei – zu ihrem fünfjährigen Bestehen-ein gutes Buch als
„Sehen wir uns ein wenig die Besucher der Bücherausgabe an. Wir finden Personen aus allen Ständen und Schichten. Alte und Junge, auch so manches verhärmte, blasse Gesicht, aus dem die Not unserer Zeit spricht. Sie holen sich ein gutes Buch als Sorgenbrecher. Es führt sie auf Stunden in andere Welten, zu anderen Menschen. Mit ihnen lesen ihre Familienmitglieder und so wird ihnen allen nach sorgenvollem Tag am Abend ein Stündchen des Vergessens und der Freude bereitet.
Erwerbslose erhalten die Bücher gegen ermäßigte Gebühr. So können sie die ihnen durch die Verhältnisse aufgezwungene freie Zeit zu ihrer geistigen Weiterbildung nützen. Das gute Buch hebt auch sie über den Druck der Sorgen hinweg und bewahrt sie vor den Gefahren der vielen Freizeit. So gehen reiche Segenströme von der Bücherei aus“.
1933-1945
Parolen stehen in der Zeitung:
Deutsches Volk greif zum Buch!
Buch und Schwert schaffen ein neues Europa!
Cottbuser Anzeiger 21. – 22.10.1933:
Richtlinien für deutsche Volksbüchereien
„In die volkstümlichen Büchereien oder diejenigen wissenschaftlichen, die eine volkstümliche Abteilung führen, dürfen nur, so bestimmt das Ministerium, Dichter und Schriftsteller aufgenommen werden, die auf dem Boden der blut und artbedingten Volksgemeinschaft stehen und sich in ihrer geistigen Haltung mit dem Schicksal ihres Volkes eins fühlen“
Nach diesen Richtlinien erfolgen die Aussonderungen in den Sommermonaten des Jahres 1934.
Der Bestand sank von ca. 14000 auf 8000 (knapp über die Hälfte)
Der Bibliotheksalltag ging weiter:
1936 testete man erstmals den Freihandbetrieb, die Leser hatten Zugang zu den Regalen und konnten selbst auswählen
1938 wurde eine separate Jugendbücherei eröffnet, die sich in der 2. Gemeindeschule(Mädchenschule) befand
Auch eine Musikbibliothek wurde eröffnet
Das Personal reduzierte sich zum Ende des Krieges auf 2 Stellen
Das der Ausleihbetrieb bis in die letzten Kriegstage abgesichert wurde lässt sich mit Sicherheit sagen, durch die Rücksendung eines Buches im Jahre 1992, dass ein Leser am 26. Februar 1945 in Cottbus entliehen hatte
Brief:
Karl Münch
München, den 22.10.1992
Stadtbücherei Cottbus
Sehr geehrte Damen und Herren,
Bei der Durchsicht meiner Bibliothek fand ich das beiliegende Buch, was ich im Februar 1945 als Soldat bei Ihnen ausgeliehen hatte. Ich konnte es auf dem Rückzug nicht zurückgeben. Es war mit meinen Büchern in vielen Erdteilen und soll nun endlich dorthin zurück, wo es hingehört. Mit freundlichen Grüßen
Karl Münch
Titel: Nef, Karl „Die neun Sinfonien Beethovens“ K 921/RAR
1945: in den letzten Kriegstagen wurde die 1. Gemeindeschule und damit die Bibliothek völlig zerstört.
1945 – 1949
Neuanfang! Die russische Stadtkommandantur in Cottbus beauftragte einen Buchhändler, eine Bibliothekarin und zwei weitere Frauen herrenlose Bücher in der zerstörten Stadt einzusammeln.
Diese Bücher bilden nach der Prüfung ihres Inhaltes den Grundstock der neuen Stadtbücherei. Wiedereröffnung am 1. März 1946 in der Berliner Str. 13-14
(Bestand 67000 Bände, davon wurden nach Durchsicht 31500 Bände faschistischer Literatur ausgesondert.)
Von nun an werden regelmäßige Arbeitsberichte an das Volksbildungssamt und die russische Kommandantur erstellt:
Meldung für die russische Kreiskommandantur Cottbus zu Hd. Frau Samsonowa :
„Sinn und Bedeutung der Volksbücherei liegt darin, Buch und Volk zusammenzubringen. Die Erziehung des Menschen zu einem fortschrittlichen Weltbild kann mit am nachhaltigsten durch die Literatur erreicht werden.“
Arbeitsbericht vom 20. November bis 19. Dez. 1946
„In zwei kleinen Räumen der Stadtbücherei wurden Igilit-Scheiben eingesetzt, so dass ein regelmäßiges Katalogisieren der Bücher vorgenommen werden konnte. Leider ist der Kohlenvorrat so gering, dass ab 14.00 Uhr kaum noch Wärme vorhanden ist. Unter diesen Umständen konnten nur 530 Bände neu eingeordnet werden. 650 Bände wurden ausgesondert und abgeliefert.
Schließung der Bibliothek in den Wintermonaten aus Mangel an Heizmaterial
Der Bibliothek wurde eine pädagogische Abteilung angegliedert
1948 Umzug in die W.-Külz-Str. (Wiedereröffnung 1.4.1948)
Hier entwickelte sich die Bibliothek gut, man trug sich mit dem Gedanken der Umgestaltung in eine Freihandbibliothek,
sie war auf dem besten Weg eine Musterbibliothek zu werden.
Lehrlinge und Praktikanten wurden ausgebildet.
Die Jugendabteilung wurde ausgegliedert und am 1. Oktober 1951 im neu gegründeten Haus der Pioniere wieder eröffnet. Damit wurde auch der Grundstein des städtischen Bibliotheksnetzes gelegt.
Die 50iger Jahre
Raumfrage hing wie ein Damoklesschwert über den Mitarbeitern der Bibliothek, 5 Oktober 1952
Umzug in die K.- Liebknecht-Str. 109 ( 120 m²)
(Die alten Räume wurden dem Sender Cottbus-Radio DDR zugesprochen)
Die räumliche Situation wurde eine Katastrophe:
Der Platz der Bibliothek verringerte sich um die Hälfte
Der Eingang geht über einen ungepflasterten Hof vorbei an Müllgrube und Aschenhaufen
Die Bibliothek besitzt jetzt weder Lesezimmer noch Arbeitsräume für die Angestellten noch sonstige Nebenräume
Die unsichtbare Stadtbücherei Lausitzer Rundschau vom 23.6.53
„ Entschuldigen Sie bitte, wo ist denn hier die Stadtbücherei? Wir bekamen als Antwort auf unsere Frage: In der Karl Liebknecht-Str. hinter dem Stadttheater.
So machten wir uns auf den Weg.
Wir entdeckten am Zaun des Hauses 109 ein ganz unauffälliges Brett. Daran waren mit Reiszwecken Buchumschläge geheftet. Ja da können wir suchen. Unser Weg führte an einer Aschengrube vorbei, um die Ecke herum… hinten auf dem Hof entdeckten wir den Eingang zur Stadtbücherei.
Wir sahen zuerst nur abgestelltes Mobiliar. Schreibtische, Stühle und Wäschekörbe waren übereinander gestellt. Wir bekamen den Eindruck als ob wir uns auf einem Boden befänden, wo die Möbel eines verstorbenen Onkels untergestellt sind.
Die Bibliothek ist ein großer hoher unfreundlicher Raum, an dessen Wänden der Putz fällt.
Wir kamen mit dem Bibliothekar ins Gespräch:
Die Stadtbibliothek hat etwa 2000 ständige Leser. Sie haben unter 16 000 Bänden die Auswahl.
Die Leserzahl ist für Cottbus sehr gering und könnte höher sein.
Die Leser sind meistens Oberschüler, Fachschüler, Rentner und nur wenige Werktätige. Am meisten werden Romane von Gorki, Anna Seghers, Nexö usw. gelesen. Ein großer Mangel ist, dass kein Lesezimmer zur Verfügung steht.
Wir sind der Meinung, hier muss vieles geändert werden. Der Rat der Stadt muss sich Gedanken machen, wie in der Stadtbücherei Cottbus die Arbeit mit dem Buch richtig zur Geltung gebracht werden kann“
Der Traum von einer Freihandbücherei war natürlich erst einmal ausgeträumt
Ein zäher Kampf um neue Räume begann
1955 wurde eine weitere Zweigbibliothek eröffnet Zweigbibliothek Süd (Str. der Jugend am Max Reimann Stadion) später (1960) zieht sie dann ins Breithaus
1955 Umbenennung in Bezirksbibliothek – Neue Aufgaben kamen hinzu z.b. die fachliche Anleitung der öffentlichen Bibliotheken des Bezirkes
1956 Zweigbibliothek Ost Sandow (Peitzer Str.) sie zog 1975 zum J. Duclos-Platz
Die Presse schreibt in dieser Zeit:
Ein gutes Buch zu Weihnachten ausgeliehen LR vom 16. Dez. 1956
Behaglich ruhen wir uns nach Feierabend in unserem Heim aus. Wir Männer fragen uns, was wir mit unserer Freizeit anfangen wollen. Skat dreschen? Ja, aber nur einen solchen, der nicht viel kostet. Höchstens ein Zehntel! Es gibt aber auch viele Männer und Frauen, die an dem Skat kein Vergnügen haben. Sie spielen Schach und lesen – Bücher.
Ja, die Bücher! Da müssen wir einen Augenblick verweilen. Wo erhalten wir die von uns gewünschte Lektüre? Viele können die Neuerscheinungen, die zum Teil über 20 DM kosten, nicht erstehen. So gehen wir einfach in unsere Bezirksbibliothek, und dort bekommen wir die begehrten Bücher. Unsere Bezirksbibliothek hat sie alle, die Bücher, die sowohl unserem Berufswissen wie auch dem allgemeinen Wissen dienen.
Wir erfahren hier, dass in diesem Jahr allein dem Bezirk Cottbus 16 000 Bücher zugeteilt wurden, wovon die Bezirksbibliothek Cottbus rund 2 500 Bücher erhielt.
Wert wird darauf gelegt, allgemeinverständliche Werke über Radar- und Radiotechnik sowie über Geologie zu führen. Zu beachten sind die zahlreichen Bildbände, die eine ganze Familie unterhalten wie „Elbefahrt durch Deutschland“, „Ostseestrand“ und „Deutschland – schöne Heimat“.
Aber auch für die kleinsten Leser ist vieles da, was die Muttis mitnehmen können! Wir nennen nur die neuesten Kinderbücher: „Der Puppendoktor“ und „Muhme Rehkitz“.
Ein Besuch in unserer Bezirksbücherei lohnt sich immer. Machen wir von der Möglichkeit, uns weiterzubilden oder uns auf dem Laufenden zu halten und uns auf diese Weise zu unterhalten, regen Gebrauch!
1958 wurden alle privaten Leihbüchereien geschlossen. Die öffentlichen Bibliotheken hatten den Auftrag, sich auf die sozialistische Bildung und Erziehung der Bevölkerung zu konzentrieren.
Die nächsten 20 Jahre 1960-1979
Sommer 1960 Umzug in die Berliner Str. 13-14, in das gleiche Gebäude, in dem sie 1946 eröffnet wurde. Sie zog in den ersten Stock. Damit hat sie sich zwar räumlich verbessert, aber die Probleme waren für die Zukunft, wie wir wissen, nicht gelöst.
1969 wurde eine weitere Zweigstelle „Süd West“ eröffnet.
1972 legte die Regierung ein Programm auf, wonach die öffentlichen Bibliotheken in den Bezirksstädten wissenschaftliche Abteilungen aufbauen sollten. Auch in Cottbus erarbeitete man 1975 eine Konzeption. Als Übergangslösung sollte die Bibliothek das Gebäude der Blechenschule für 10-12 Jahre nutzen und dann in das geplante Kulturzentrum am Thälmannplatz ziehen.
Durch den Beginn dieser Entwicklung haben sich die Bestände der Stadt- und Bezirksbibliothek kontinuierlich erhöht. Es wurde mit dem Aufbau einer Musikbibliothek begonnen. Die Bibliothek platzte bald aus allen Nähten. Ein Außenmagazin musste her. In der Wernerstr. wurde es eingerichtet.
Das Bibliotheksnetz erweiterte sich ebenfalls.
In allen Stadteilen entstanden Zweigbibliotheken
Hinzu kamen auch Ausleihstellen in verschiedenen Schulen und Betrieben (Milchhof, Großbäckerei, Textilveredlung…)
Die Vorgabe war, dass kein Bürger länger als 15 Min. Weg zu einer Bibliothek zurücklegen muss.
Neben den Büchern wurden nun auch Kassetten, Schallplatten, Reproduktionen und Spiele angeschafft.
Die 80iger Jahre
Die Hoffnung auf ein neues Bibliotheksgebäude erfüllte sich auch in diesem Jahrzehnt nicht
Stattdessen musste viel Kraft in die Lösung der Heizungsprobleme gesteckt werden.
Die Temperaturen bewegten sich im Winter zwischen 12-19 Grad, abhängig vom Wochentag. Die Heizung wurde vom VEB Herrenmode betrieben. Der Zank ging um Kohlenkontingente und Heizung der Hauptbibliothek bis zum Ende der Öffnungszeiten.
Eingabe der Kollegen:
Cottbus, den 8.1.1987
Die Kollegen des Ausleih- und Studienbereiches der Hauptbibliothek sowie das Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit fordern eine den gesetzlichen Bestimmungen entsprechende Raumtemperatur von 20-23 Grad C lt. TGL 32603/01, da sie sich sonst nicht mehr in der Lage sehen, bei ständigen Zimmertemperaturen von 12-18 Grad ihren Arbeitsaufgaben nachzukommen.
Wenn nach einer Frist von 14 Tagen keine Änderung eintritt, sehen sich die Kollegen gezwungen, bei entsprechend niedrigen Temperaturen die Arbeit niederzulegen.
Im Brigadetagebuch der Gewerkschaftsgruppe Hauptbibliothek fanden wir folgende persönliche Verpflichtung:
„Wir wollen keine Grippe haben ” – Wir waren 3 Mutige und gingen zur Impfung
1.Grippeschutzimpfung
2.2. Grippeschutzimpfung
Evelyn, Monika und Inge
Macht die Grippe nun einen Bogen um uns?
Aber trotzdem, die Entwicklung ging voran. Die Bibliothek kaufte die gesamte Verlagsproduktion der DDR. Der akute Platzmangel zwang zu weiteren Übergangslösungen. Bestimmte Bestandteile wurden ausgelagert. Z.B. die Bestände für die zukünftige Musikbibliothek.
Auch die Fotoverbuchung wurde eingeführt.
Die Wendezeit – Chancen für die Bibliothek Die 90iger Jahre
Neue Medien erobern die Bibliothek: Video, CD-ROM, DVD, Internet.
Aber auch die in Mengen gekauften Bücher der DDR-Verlagsproduktion waren eine Herausforderung. Wer erinnert sich nicht noch an den Verkauf der Doppelexemplare zum Kilopreis?
Trotz des Aufbruchs, Bibliotheken müssen in der Wendezeit ihre Existenzberechtigung nachweisen.
Die Mitarbeiterinnen kämpften um ein eigenes Gebäude.
Die Stadt Cottbus kaufte das alte Tuchhandelshaus (Berliner Str.) für die Bibliothek. Die Planungen für die Rekonstruktion begannen.
Ein neuer Name: Stadt -und Regionalbibliothek. Ein neues Bibliothekskonzept wurde entwickelt,
Die Bibliothek ist ein Ort für alle Menschen.
Leseherbst und Bücherfrühling, Gründung des Fördervereins „Bibliothek und Lesen“
Das neue Jahrtausend – ein Raumproblem wird gelöst.
Bibliothek-lebensnah, lebendig, vielfältig. Das sind Leitgedanken, die die nachfolgende Entwicklung bestimmen.
Gleichzeitig muss die Rolle „freiwillige Leistung der Kommune“ gelernt werden. Personalreduzierung und akuter Geldmangel sind ebenfalls Faktoren, die man nicht wieder los wird. Es folgt die Konzentration der Leistung. Das bedeutet Reduzierung des Bibliotheksnetzes.
Aber dennoch!
Oktober 2004: die Zentralbibliothek in der Berliner Str. ist fertig saniert. Entstanden ist ein modernes Medien- und Kommunikationszentrum für die Bürger der Stadt Cottbus und der angrenzenden Orte in der Region.
Die Presse schreibt:
Bücherlandschaft erstrahlt in neuem Glanz
Die ganze Weltgeschichte im schmucken Haus
Bibliothek zeigt sich vor dem 80. Geburtstag so jung wie nie – Freude für Leseratten
Die letzten 5 Jahre 2005-2010
Schoßkinderprogramm & geistige Fitnessangebote, hoher technischer Standard & Wohlfühlatmosphäre, Kultur-Beutel & Lesekoffer, Elternbibliothek & Artothek, Lausitzer Duette & Ein Tag, der aus dem Rahmen fällt…
Die Stadt- und Regionalbibliothek Cottbus, als größte öffentliche Bibliothek in der Region der Niederlausitz hat von der Stadt Cottbus den Auftrag erhalten, für eine breite Öffentlichkeit den freien Zugang zu dem weltweit vorhandenen Wissen zu sichern und durch ein vielfältiges Medienangebot einen Beitrag zur Informationsgesellschaft zu leisten. Sie bietet allen Menschen der Stadt die Chance zur Information, Bildung und Weiterbildung, ohne Schwellen aufzubauen, ohne zwischen den Schichten der Bevölkerung zu differenzieren.