Auf dem Südbrandenburger Arbeitsmarkt ist die Kurzarbeit im März 2021 weiter gesunken. Laut der Agentur für Arbeit Cottbus ist die Arbeitslosenquote vergleichsweise zum Februar ebenfalls zurückgegangen und befindet sich aktuell bei 6,6 Prozent. Die Langzeitarbeitslosigkeit bleibt allerdings weiterhin auf einem hohen Niveau und verzeichnete erneuten Zuwachs. Auch die Ausbildungsbereitschaft bleibt hoch. Im Agenturbezirk Cottbus wurden seit dem Beginn des neuen Ausbildungsjahres zum 1. Oktober insgesamt 2.332 Ausbildungsbewerber registriert.
Die Agentur für Arbeit Cottbus teilte dazu mit:
Die Arbeitslosenquote ist im Vergleich zum Vormonat mit 6,6 % leicht gesunken. Im März 2020 betrug die Arbeitslosenquote 5,9 %. Die Unternehmen meldeten 1.502 freie Arbeitsstellen. Die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen ist trotz Corona hoch – wir haben 196 Ausbildungsstellen mehr als im Vorjahr.
- In Cottbus waren im März 20.713 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg um 11,7 %, das heißt: im März 2021 sind 2.163 Arbeitslose mehr gemeldet als im März 2020. Zum Vormonat sank die Zahl der Arbeitslosen um 640.
- Es haben sich im März 3.337 Menschen neu arbeitslos gemeldet. Das sind 1.228 weniger als im März 2020 (-26,9 %). Gleichzeitig haben sich 3.987 Personen aus Arbeitslosigkeit abgemeldet. Das sind 1.438 weniger als vor einem Jahr (-26,5 %).
- Langzeitarbeitslose sind weiterhin verstärkt von der Krise betroffen. Im März 2021 waren 8.189 Menschen gemeldet. Das sind im Vergleich zum Vormonat 101 Personen mehr und zum Vorjahr ein Anstieg um 1.849 Personen.
- Im März wurden für 1.648 Personen Kurzarbeit neu angezeigt (im Februar 4.261, Januar 5.954, Dezember 4.299).
- Die Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) lag im März bei 25.658 Personen. Die Unterbeschäftigungsquote ist mit 8,1 % um 0,3 % höher als im März 2020.
- Im Agenturbezirk Cottbus haben sich seit dem Beginn des Berichtsjahres 2.332 Ausbildungsbewerber für eine Ausbildungsaufnahme im Jahr 2021 gemeldet. Das sind 279 gemeldete Bewerber weniger als im März 2020. Demgegenüber sind der Agentur aktuell 3.326 Berufsausbildungsstellen durch Arbeitgeber gemeldet.
- Die Jugendarbeitslosigkeit betrug 5,1 % und ist im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte gesunken. Das sind 1.105 arbeitslose Jugendliche im Alter von 15 bis unter 25 Jahren, 9 weniger als vor einem Monat.
- Im März waren 2.244 Ausländer arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr sind das 22,0 % bzw. 405 Personen mehr.
- Im März standen 5.689 freie Arbeitsstellen im Agenturbezirk zur Verfügung. Das sind 409 mehr als im Februar 2021. Gesucht werden z. B. Helfer/-innen in der Landwirtschaft, Fachkräfte im Handel, Helfer/-innen im Sicherheitsbereich, Büro- und Sekretariats-Fachkräfte, Fachkräfte für Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik, Helfer/-innen in der Lagerwirtschaft, Bauelektrik-Fachkräfte, Altenpfleger/-innen, Köche/ Köchinnen sowie Helfer/-innen in der Gebäudereinigung.
- Arbeitslosen-Quote im Agenturbezirk Cottbus März 2021 6,6 %
Niedrigste Arbeitslosen-Quote in Luckau 3,6 %
Höchste Arbeitslosen-Quote in Forst 9,1 %
Steinbach: „Arbeitsmarkt ist widerstandsfähig, Instrumente greifen“
„Der Arbeitsmarkt in Brandenburg hat sich auch im März als ziemlich widerstandfähig erwiesen. Die eingesetzten Arbeitsmarktinstrumente wirken. Vor allem die Kurzarbeit hat erheblichen Anteil an der Stabilisierung des Arbeitsmarkts. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Fachkräftesicherung vor der Corona-Krise bei vielen brandenburgischen Unternehmen das Thema Nummer 1 war. So wird es auch nach der Pandemie sein.“ Das erklärte Arbeitsminister Jörg Steinbach zu dem heute von der Bundesagentur für Arbeit vorgelegten Arbeitsmarktbericht für März 2021. Danach waren in Brandenburg 85.659 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote liegt bei 6,4 Prozent. Im Vergleich zum März 2020 sind dies 0,7 Prozentpunkte mehr.
„Kurzarbeit hilft, Entlassungen zu vermeiden und Fachkräfte zu halten“, so der Minister weiter. Das belege der Blick in die Statistik. So seien 2020 die Erwerbstätigenstunden mit einem Minus von 3,0 Prozent deutlich stärker zurückgingen als die Erwerbstätigkeit selbst (-1,1 Prozent). Im aktuellen Arbeitsmarktbericht ist die tatsächlich geleistete Kurzarbeit für Dezember 2020 ausgewiesen. In dem Monat hatten 55.023 Brandenburgerinnen und Brandenburger kurzgearbeitet, 10.839 Menschen mehr als im November 2020. Die Kurzarbeiterquote – der Anteil der Kurzarbeitenden an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten – lag bei 6,4 Prozent.
„Insbesondere das Gastgewerbe und die Veranstaltungsbranche, aber auch große Teile des Einzelhandels und des Dienstleistungssektors trifft die Pandemie sehr hart. Wir versuchen weiterhin nach Kräften, die Folgen abzumildern und den Unternehmerinnen und Unternehmern durch diese Krise zu helfen“, sagte Steinbach. Erfreulich sei, dass sich die Industriekonjunktur robust zeige, sagte Steinbach. So verzeichnen die Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe aktuell eine kräftige Zunahme an Aufträgen aus dem Ausland. Die Produktion lag zuletzt nur noch leicht unter dem Vorjahresniveau. Der Dienstleistungssektor befindet sich hingegen weiterhin im Krisenmodus, weite Teile sind in seiner wirtschaftlichen Aktivität eingeschränkt.
Erneut warb Steinbach bei Beschäftigten und Unternehmen dafür, die Weichen für die Zeit nach der Krise zu stellen: „Faktoren wie Digitalisierung und Internationalisierung verändern die Wirtschafts- und Arbeitswelt. Damit verändern sich auch Anforderungen an die Aus- und Weiterbildung der Beschäftigten. Deshalb sollten Unternehmen und Beschäftigte gerade auch Phasen der Kurzarbeit für Qualifizierungen nutzen. Dies gilt ebenso für Phasen der Arbeitslosigkeit. In beiden Fällen sind die regionale Arbeitsagenturen verlässliche Partner.“
Coronavirus in der Lausitz. Aktuelle Lage und Entscheidungen
Alle aktuellen Entwicklungen in der Region haben wir in einer Übersicht zusammengefasst ->> Weiterlesen
Red. / Presseinfo