Geld gewinnbringend anzulegen ist in Tagen von Niedrigzinsen schwierig. Das nutzen Betrüger aus. Einige Angebote im Internet, vermeintlich von prominenten TV-Köpfen beworben, versprechen bei einem Handel mit Kryptowährung hohe Rendite. Doch der Schein trügt – das investierte Geld ist verloren. Die Verbraucherzentrale Brandenburg rät: „Meiden Sie Angebote, die utopische Renditen versprechen, insbesondere, wenn dabei Geld ins Ausland fließen soll.“
Brandenburgerin um fast 35.000 Euro betrogen
Eine Brandenburger Verbraucherin wollte ihren Kindern beim Hausbau finanziell unter die Arme greifen. Um das vorhandene Vermögen zu steigern, entschied sie sich für einen attraktiv und prominent beworbenen Handel mit Bitcoins. Der Kontakt zum Anbieter war unkompliziert. Eine persönliche Mitarbeiterin baute schnell Vertrauen auf und begleitete die Verbraucherin intensiv per Telefon und WhatsApp-Chat. Zunächst investierte sie 500 Euro. Als dies gut klappte, legte die Verbraucherin 10.000 Euro nach.
Das Geld kam aufgrund einer Fehlüberweisung angeblich nicht an. „Ich wollte den Fehler korrigieren und überwies noch am nächsten Tag erneut 10.000 Euro. Kurz darauf wurde ich panisch, weil sich herausstellte, dass nun doch 20.000 Euro auf meinem Konto fehlten“, erinnert sich die Brandenburgerin. Sie wollte die zu viel gezahlten 10.000 Euro unbedingt zurück, denn eine solch hohe Investition hatte sie nicht eingeplant. Ausführliche Gespräche mit der vertraulich auftretenden Kontaktperson ließen sie glauben, dass eine weitere Zahlung und der Abschluss einer teuren Versicherung nötig seien, um das Geld zurückzuerhalten.
Am Ende haben die Bitcoin-Betrüger die Verbraucherin um insgesamt fast 35.000 Euro gebracht, ohne Chance darauf, einen Cent zurückerhalten. Da entschied sich die Brandenburgerin für eine Anzeige bei der Polizei und suchte Rat bei der Verbraucherzentrale.
Vermehrt Anfragen zu Fake-Angeboten mit Bitcoins und Kryptowährung
„Die prominent besetzte Werbung dieses Bitcoin-Handels – es wird auf eine erfolgreiche Fernsehshow verwiesen – ist ein Fake, um Verbraucher anzulocken“, so Stefanie Kahnert, Juristin bei der Verbraucherzentrale Brandenburg. Die Firmen existieren in der Realität nicht. Das investierte Geld fließt auf ausländische Konten zum Beispiel in die Schweiz, nach Großbritannien und Estland an Betrüger. „Es handelt sich um einen Fake-Shop für Geldanlagen“, so Kahnert und ergänzt: „Wir haben in den letzten Wochen vermehrt Anfragen und Beschwerden zu vermeintlichen Geldanlagemöglichkeiten unter anderem zu Kryptowährung erhalten. Die Verbraucher sind neugierig und auf der Suche nach lohnenden Finanzmodellen in diesen zinsarmen Zeiten. Meiden Sie jedoch Angebote, die einfache oder utopische Renditen versprechen, insbesondere, wenn dabei Geld ins Ausland fließen soll.“
Wer sich über die Gefahren von unseriösen Anlageangeboten mit Kryptowährung wie zum Beispiel Bitcoins informieren möchte, findet auf der Webseite der Verbraucherzentrale Brandenburg weitere Informationen: www.verbraucherzentrale-brandenburg.de/node/54930
Betroffene können sich auch telefonisch bei der VZB beraten lassen:
• Terminvereinbarung unter 0331 / 98 22 999 5 (Mo bis Fr, 9 bis 18 Uhr) oder online unter www.verbraucherzentrale-brandenburg.de/terminbuchung,
• E-Mail-Beratung auf www.verbraucherzentrale-brandenburg.de/emailberatung