Gute Verkehrsanbindungen sind die wichtigste Voraussetzung dafür, dass der Strukturwandel in der Lausitz gelingt sagt der Verkehrsclub Deutschland. „Cottbus ist sehr gut an den Fernverkehr angebunden. Nach Leipzig oder Berlin ist man mit der Bahn deutlich schneller als mit dem Auto“, erläutert Peter Rahmfeld vom VCD Cottbus, einem der Trägervereine der Volksinitiative „Verkehrswende Brandenburg jetzt“, „Doch in der Fläche hapert es mit dem öffentlichen Verkehr, vor allem bei den kreisübergreifenden Verbindungen. Wer beispielsweise von Guben nach Beeskow möchte, braucht mit den Öffentlichen fast doppelt so lange wie mit dem Auto. Neben den Regionalbahnlinien muss es deshalb auch schnelle Verbindungen zwischen den brandenburgischen Städten geben.“
Gute Fahrradinfrastruktur braucht finanzielle Unterstützung und Expertenwissen vom Land
Immer mehr Menschen sind mit ihrem Fahrrad klimafreundliche und gesund unterwegs. Allerdings ist die Infrastruktur schlecht entwickelt: es gibt kaum echte Radverkehrsanlagen. Der Radverkehr wird in der Planung zumeist nicht als eigenständiger Verkehrsträger wahrgenommen, sondern abwechselnd auf Straßen oder Gehwege geschickt. Im Land ist die Zahl der verletzten Menschen, die mit einem Rad unterwegs waren, um 14,6 Prozent gestiegen. „Notwendig ist ein flächendeckendes Netz komfortabler Radwege auf denen Menschen aller Altersgruppen mit ihren unterschiedlichen Rädern, mit Kinderanhängern und Lastenrädern fahren können. Hier ist das Land gefragt mit finanzieller und organisatorischer Unterstützung sowie Know-how“, begründet Birgit Heine vom ADFC in Cottbus ihr Engagement für die Volksinitiative.
Verkehrswende als wirtschaftliche Chance für die Lausitz
Die Träger der Volksinitiative darunter auch der BUND Cottbus sind davon überzeugt, dass die Verkehrswende neben der besseren Anbindung auch ein neues Wirtschaftspotenzial für die Lausitz bietet, denn momentan haben es Städte in Brandenburg schwer neue Straßenbahnenwagen zu bekommen und auch die deutsche Bahn hat kaum Reserven bei den Fahrzeugen. Die Träger der Volksinitiative sehen deshalb sowohl im Schienenfahrzeugbau als auch in der Entwicklung innovativer Antriebstechnik ein neues Wirtschaftspotential für die Lausitz, das nicht nur eine sinnvolle Investition in die Zukunft wäre, sondern auch Exportchancen über Deutschland hinaus bietet.
Über diese und andere Themen der Verkehrswende diskutieren VCD, ADFC und BUND am 27. August um 18 Uhr mit den Kandidat*innen zur Landtagswahl. Für die Podiumsdiskussion haben zugesagt:
Wolfgang Bialas (CDU), Kerstin Kircheis (SPD), Matthias Loehr (DIE LINKE), Ricarda Budke (BÜ’90/GRÜNE), Felix Sicker (FDP). Angefragt wurden außerdem die Kandidat*innen der AfD und der freien Wähler.
Die Diskussion findet im Familienhaus Cottbus, am Spreeufer 14-15 statt und ist kostenlos.
Foto: Rainer Sturm, www.pixelio.de