Der Landestourismusverband Brandenburg mit seinen Regionalverbänden setzt sich seit Jahren für die Entwicklung barrierefreier Reiseziele ein. Das hilft nicht nur Menschen mit Behinderung, sondern auch Senioren und Familien. Beim 2. Weltgipfel „Barrierefreier Tourismus“ im Oktober in Brüssel präsentierte Brandenburg Innovationen und Best-Practice-Beispiele aus dem Lausitzer und dem Ruppiner Seenland.
Zum diesjährigen World Summit on Accessible Tourism – ‘Destinations for All 2018’ in der belgischen Hauptstadt waren über 400 Teilnehmer aus 42 Ländern angereist. Es ist der zweite Gipfel dieser Art nach der Premiere 2014 in Montreal. Besonders stark vertreten bei der diesjährigen Veranstaltung, die unter der Schirmherrschaft der Welt Tourismus Organisation (UNWTO) stand, war Deutschland, das mit der Deutschen Zentrale für Tourismus e.V. (DZT) einen der Hauptunterstützer des Gipfels stellte. Unter dem Dach der DZT mit dabei: die beiden brandenburgischen Tourismusregionen Ruppiner und Lausitzer Seenland und die TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH.
„Wir können mit Stolz behaupten, beim Thema barrierefreies Reisen im internationalen Vergleich ganz vorn mit dabei zu sein“, freut sich Kerstin Lehmann, Referentin für barrierefreies Reisen bei der TMB Tourismus Marketing Brandenburg GmbH. „Mit der Datenbank ‚Barrierefrei-Brandenburg.de’ haben wir einen Fundus von über 900 geprüften Angeboten in Brandenburg“, berichtete Lehmann. „In einer anstehenden Workshopreihe werden wir uns weiterhin intensiv mit dem Thema ganzheitliche barrierefreie Angebote befassen Ergebnis soll eine Produktkette sein, die neben der Übernachtung auch die dazu passenden Freizeit- und Transportangebote enthalten soll – also alles, was der Urlauber für eine gelungene Erholung braucht“, erklärte Lehmann.
Die brandenburgischen Regionen Ruppiner Seenland und Lausitzer Seenland sind Teil der bundesweiten Arbeitsgemeinschaft „Leichter Reisen – Barrierefreie Urlaubsziele in Deutschland“, welche auf dem World Summit vertreten war. Der Verbund aus Städten und Tourismusregionen setzt sich für die Entwicklung und Weiterentwicklung des barrierefreien Tourismus in Deutschland ein. Kathrin Winkler, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Lausitzer Seenland fügt hinzu: „Da sich in der Region sehr viel im Aufbau befindet, ist es dringend erforderlich, von Beginn an barrierefrei zu denken, sei es bei der Fahrgastschifffahrt, bei der Gestaltung von Häfen, dem Bau von Wasserwanderrastplätzen oder neuer Übernachtungsbetriebe.“ „Zudem“, so die Tourismusexpertin weiter, „engagieren sich In der Arbeitsgemeinschaft ‚Barrierefreiheit im Lausitzer Seenland’ Mitglieder aus verschiedenen Bereichen, wie Reiseveranstalter, Mitarbeiter der Landesmarketingorganisation, kommuna le Wirtschaftsförderer, der Blindenverband, der Behinderten-beauftragte und natürlich auch Betroffene.“
Ebenfalls mit einem Vortrag in Brüssel vertreten war zudem das Vier-Sterne-Hotel „Seehotel Rheinsberg“ im Ruppiner Seenland. Es gilt als unbestrittenes Best-Practice-Beispiel in Sachen Barrierefreiheit. „Mit dem Seehotel Rheinsberg haben wir Deutschlands größtes barrierefreies Hotel unmittelbar in unserer Region“, erklärt nicht ohne Stolz Peter Krause, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Ruppiner Seenland. „Kein anderes Haus in Deutschland ist so konsequent vom rollstuhlgerechten Zimmer bis hin zum Freizeitbereich für Menschen mit Behinderung konzipiert.“ Aber nicht nur das Rheinsberger Seehotel fand in Brüssel großen Anklang, auch für Brandenburgs weitere barrierefreie Reiseangebote konnten die Touristiker Werbung machen, unter anderem bei einem Dinnerevent der DZT für die Reiseveranstalter Belgiens.
„Das, was wir zum Thema Barrierefreier Tourismus in den letzten Jahren entwickelt haben und in der Zukunft weiter entwickeln werden, entfaltet schon heute Strahlkraft in den Regionen selbst und über sie hinaus. Die über 900 brandenburgischen Tourismusangebote mit geprüften Informationen zur Barrierefreiheit sind dafür ein wunderbarer Beleg“, freut sich Peter Krause, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Ruppiner Seenland.
Foto: Landestourismusverband Brandenburg
pm/red