Zum Tag der Zahngesundheit (25. September) sagt Brandenburgs Gesundheitsstaatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt: „Milchzähne sind für die gesunde Entwicklung von Kindern sehr wichtig. In Brandenburg ist der Anteil der Kinder mit kariesfreien Milchzähnen in den vergangenen zehn Jahren deutlich gestiegen. Grundlage für diesen Erfolg ist, dass schon die Kleinsten in der Kita lernen, wie sie ihre Zähne richtig putzen. Diese gruppenprophylaktische Betreuung ist das reichweitenstärkste Präventions- und Gesundheitsförderungsangebot für Kinder in Brandenburg.“
Der diesjährige Tag der Zahngesundheit steht unter dem Motto „Gesund beginnt im Mund – Gemeinsam für starke Milchzähne“. Der bundesweite Aktionstag findet seit 1991 statt. Rund um den 25. September gibt es auch in Brandenburg wieder zahlreiche Aktivitäten und Veranstaltungen zur Zahn- und Mundgesundheit.
Im Alter von 3 Jahren haben in Brandenburg heute 87,4 Prozent aller Mädchen (2007: 84,0 %) und 85,7 Prozent aller Jungen (2007: 82,1 %) kariesfreie Zähne.
Auch bei den Kindern in der Altersgruppe von 6 Jahren hat sich die Mundgesundheit in den vergangenen zehn Jahren verbessert: Heute haben 57,7 Prozent aller 6-jährigen Mädchen (2007: 49,2 %) und 55,8 Prozent aller 6-jährigen Jungen (2006: 43,8 %) ein kariesfreies Gebiss.
Mundgesundheit der Kinder beginnt in Brandenburg schon in der Schwangerschaft: Zusammen mit dem Mutterpass erhalten Schwangere beim Gynäkologen den Zahnärztlichen Prophylaxe-Pass „Mutter & Kind“. Er beinhaltet auf die Schwangerschaft zugeschnittene Informationen und Hinweise für die Mundgesundheit des Kindes in den ersten beiden Lebensjahren. Empfohlen wird die erste zahnärztliche Untersuchung des Babys im 6. Lebensmonat verbunden mit einer Beratung der Mutter. Auch bei Zahnärztinnen und Zahnärzten können Schwangere diesen Pass erhalten. Kinderärztinnen und Kinderärzte achten bei den Früherkennungsuntersuchungen ebenfalls auf die Mundgesundheit ihrer kleinen Patienten.
In Brandenburg werden präventive Maßnahmen – die sogenannte Gruppenprophylaxe – ab dem ersten Milchzahn jährlich in über 90 Prozent der Kitas und Tagespflegstätten von den Zahnärztlichen Diensten der Gesundheitsämter durchgeführt und für die Eltern im Zahnärztlichen Prophylaxe-Pass für Vorschulkinder dokumentiert. Zu den Maßnahmen zählen die altersgerechte Anleitung zur Mundhygiene, Fluoridierungsmaßnahmen, Ernährungslenkung sowie spezifische Programme für Kinder mit erhöhtem Kariesrisiko.
Fast ein Drittel aller Kitas in Brandenburg setzen freiwillig die Handlungsleitlinien des praxiserprobten Aufklärungs- und Ernährungsprogramms „Kita mit Biss“ um. Zum (mund-)gesundheitsförderlichen Kita-Alltag gehören zum Beispiel der zuckerfreie Vormittag, das Anbieten ungesüßter Getränke, eine Obst- und Gemüsezwischenmahlzeit sowie das Zähneputzen mit fluoridhaltiger Kinderzahnpasta nach der Hauptmahlzeit.
Gesunde Milchzähne beeinflussen die gesamte Entwicklung der Kinder positiv. Die Milchzähne spielen zum Beispiel eine große Rolle für die Sprachentwicklung und Kommunikationsfähigkeit der Kinder. Und gesunde Milchzähne sind auch für die Ausformung des Kiefers entscheidend, da sie eine Platzhalterfunktion für die nachwachsenden bleibenden Zähne haben. Sie dürfen also keinesfalls zu früh herausfallen.
Gesundheitsstaatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt: „Die Pflege der Milchzähne sollte deshalb nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Hier appelliere ich besonders an alle Eltern, darauf zu achten, dass ihre Kinder zuhause zweimal täglich die Zähne putzen, und bei den Kleinen auch nachputzen. Die Kinder sollten früh erfahren, dass das regelmäßige Zähneputzen nicht lästig, sondern notwendig ist und auch Spaß machen kann. Und im Kita-Alltag integriert bietet das Zähneputzen in der Gruppe allen Kindern die gleiche Chance auf gesunde Milchzähne. Es trägt zur Bewusstseinsbildung und durch ständiges Üben zur Gewohnheitsbildung bei. Der Einfluss auf die Entwicklung der Feinmotorik der Kinderhände ist ein praktischer und pädagogisch erwünschter Nebeneffekt.“
Daten zur Mundgesundheit von Kindern in Brandenburg sind auf der Internetseite www.gesundheitsplattform.
Weitere Informationen zum Thema unter www.brandenburger-
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pm/red