Radfahren fordert Schülern einiges ab: Sie müssen das Rad unter Kontrolle haben und gleichzeitig immer den Verkehr im Blick behalten. Nach den im Januar von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung veröffentlichten Zahlen verunglückten im Jahr 2014 in Brandenburg 3828 Kinder auf dem Schulweg – gegenüber dem Vorjahr war dies ein Anstieg
von 8,8 Prozent. Bundesweit verunglückten rund 110.000 Schüler. Fast jeder zweite Unfall im Straßenverkehr (49,5 Prozent) passierte mit dem Fahrrad. Die DAK-Gesundheit Cottbus rät Eltern mit ihren Kindern gemeinsam zu üben und ihnen ein Vorbild zu sein.
Bundesweit verunglückten rund 110.000 Kinder auf dem Weg zur Schule. Jungen waren stärker betroffen als Mädchen. Vor allem an den schweren Unfällen, die eine Rentenzahlung auslösten, hatten die Jungen mit 59 Prozent einen höheren Anteil. „Grundschulkinder sind von ihrer körperlichen und geistigen Entwicklung noch nicht in der Lage, den Straßenverkehr vollständig zu überblicken und vorauszuschauen“, sagt Andreas Preuß, Leiter des Servicezentrums aus Cottbus. „Selbst Jungen und Mädchen, die in der Freizeit ihr Rad gut im Griff haben, sind im Straßenverkehr leicht überfordert.“ Daher sei es ratsam, Rad fahrende Kinder auf dem Schulweg zu begleiten. „Lassen Sie Ihr Kind vorne weg fahren, dann können sie rechtzeitig eingreifen, wenn es brenzlig wird.“ Nach bestandener Radfahrprüfung in der vierten Klasse können Kinder den Schulweg per Rad allein meistern.
Helm ist Pflicht
Studien haben gezeigt, dass Fahrradhelme die meisten lebensbedrohlichen Kopfverletzungen verhindern oder abmildern können. Dafür muss der Helm fest am Kopf sitzen ohne zu drücken. „Am besten gehen Sie mit gutem Beispiel voran und tragen selbst immer einen Helm beim Radfahren“, so Andreas Preuß. Außerdem wichtig für sicheres Radfahren: Schulranzen oder Turnbeutel auf dem Gepäckträger und nicht am Lenker transportieren und fest sitzende Schuhe ohne flatternde Schnürsenkel tragen. Und: Kinder sollten während der Fahrt auf Musik über Kopfhörer verzichten. Handytelefonate auf dem Rad sind ohnehin tabu. „Das Handy schränkt die Aufmerksamkeit stark ein und erhöht das Unfallrisiko. Ab 14 Jahren droht ein Bußgeld von 25 Euro“, so Andreas Preuß.
Wichtig: Eltern sind Vorbilder
Kinder lernen am leichtesten durch Vorbilder. Eltern sind gute Verkehrslehrer, wenn sie sich selbst an alle Regeln halten. Falls es doch mal scheppert, sind Schüler über die gesetzliche Unfallversicherung abgesichert. Das gilt für Unfälle in der Pausen- und Unterrichtszeit, für Schulausflüge und den Schulweg.
pm
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