Sie werden gerade mal 3 Millimeter groß, sind fast durchsichtig und treiben vor allem im Herbst und Winter gern ihr Unwesen auf Kinderköpfen: Kopfläuse.
Der Befall – medizinisch auch Pedikulose genannt – geht einher mit juckender Kopfhaut und ist übertragbar auf andere. Mit den folgenden Tipps der Landesapothekerkammer Brandenburg werden Sie die kleinen Parasiten schnell und sicher wieder los!
- Keine Panik bei Lausbefall
Kopfläuse gibt es, seit es Menschen gibt und fast jeder erlebt wenigstens ein Mal im Leben “lausige Zeiten”. Die Kopflaus ist ein Parasit, der Blut saugt, aber an sich nicht gefährlich ist. Um lästiges Jucken und eine Übertragung auf andere zu vermeiden, ist dennoch eine umgehende Behandlung erforderlich. Mangelnde Hygiene ist im Übrigen keine Ursache für einen Läusebefall. Auch von Kopf zu Kopf springen können die kleinen Blutsauger nicht.
- Schnell handeln mit dem richtigen Mittel Läuse wieder loszuwerden, ist nicht schwer, erfordert aber Zeit und Geduld.
“Zur Behandlung ist ein spezielles Shampoo notwendig, das in jeder Apotheke erhältlich ist. Wirksam sind Insektizide, die Permethrin oder Pyrethrum enthalten, oder Mittel auf Ölbasis mit Dimeticon”, erklärt Apothekerin Julia Bang. Damit das Spezialshampoo auch wirklich hilft, muss es eine Weile einwirken.
- Läusekamm verwenden
Nach dem Waschen kommt der unangenehmere Teil: Die Haare müssen relativ fest Strähne für Strähne mit einem speziellen Läuse- und Nissenkamm durchgekämmt werden. Nur so ist gewährleistet, dass man ausgewachsene Läuse, Larven und vor allem die Eier erwischt. Intensiv kämmen sollte man an den Schläfen, hinter den Ohren und im Nacken, da dort ideale Bedingungen für die Entwicklung der Läuseeier herrschen. Wichtig: Den Kamm nach jeder Strähne an einem Küchentuch abwischen!
- Den Therapieplan unbedingt einhalten
“Nur eine Anwendung reicht in der Regel nicht, um Kopfläuse loszuwerden”, sagt Julia Bang. Insgesamt dauert die Behandlung 17 Tage: Fünf Tage nach der ersten Anwendung werden die Haare erneut nass durchgekämmt, um Larven zu entfernen. An Tag zehn wird wieder mit dem Insektizid behandelt, um später geschlüpfte Larven zu entfernen. Nach 13 Tagen wird noch einmal nass durchgekämmt, bevor dann an Tag 17 die Endkontrolle folgt. Neben der Behandlung des Kopfes selbst, ist auch das “Drumherum” entscheidend: “Kopfbedeckungen, Schals, aber auch Bettwäsche und Stofftiere sollten unbedingt gewaschen werden, um eine Neuansteckung zu verhindern”, rät die Apothekerin.
- Anwendungsfehler vermeiden
“Es ist wichtig, die Anweisungen je nach gewähltem Mittel genau zu beachten, damit die gewünschte Wirkung auch eintritt”, rät Julia Bang. Wer Zweifel hat, sollte sich beim Kauf in der Apotheke genau beraten lassen.
Hintergrund:
Die Landesapothekerkammer Brandenburg ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Sitz in Potsdam. Sie vertritt die beruflichen Interessen der Apotheker. Mitglied der Landesapothekerkammer sind alle Apotheker, die im Land Brandenburg ihren Beruf ausüben oder – falls sie ihren Beruf nicht ausüben – ihren gewöhnlichen Aufenthalt haben. Die Landesapothekerkammer hat derzeit 1.700 Mitglieder. Im Land Brandenburg gibt es 590 Apotheken (inklusive 13 Krankenhausapotheken).
Foto: Wiki CC 3.0 Deutsche Pediculosis Gesellschaft e.V. Community Hygiene Concern, Joanna Ibarra
Quelle: Landesapothekerkammer Brandenburg