Das Arbeits- und Frauenministerium veranstaltet heute eine Fachtagung zum Thema „Entgeltunterschiede beseitigen – Brandenburg für gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit“. Expertinnen und Experten aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Gewerkschaften und Verbänden diskutieren im Ministerium in Potsdam über Gründe, die zur unterschiedlichen Bezahlung von Frauen und Männern führen, und über Maßnahmen, um die Lohnlücke zu schließen. Frauenstaatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt sagte in ihrer Eröffnungsrede: „Obwohl das Thema Entgeltgleichheit seit einigen Jahren stärker im Fokus der Öffentlichkeit steht, wird die Lohnlücke nicht kleiner. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit muss unabhängig vom Geschlecht eine Selbstverständlichkeit werden. Die anhaltende Lohndiskriminierung von Frauen muss ein Ende haben.“
In Deutschland liegt der durchschnittliche Bruttostundenverdienst von Frauen um 22 Prozent niedriger als der Verdienst der Männer. Seit 2002 ist der Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern fast konstant. In Ostdeutschland fällt der Unterschied deutlich geringer aus: hier verdienen Frauen durchschnittlich neun Prozent weniger als Männer. Gründe dafür sind u.a. die höhere Erwerbsbeteiligung von Frauen aber auch das niedrigere Lohnniveau insgesamt.
Hartwig-Tiedt sagte: „Frauen sind häufiger in schlechter bezahlten Berufen, seltener in Führungspositionen und auch bei gleichwertigen Tätigkeiten oft geringer entlohnt als Männer. Vor allem typisch weibliche Berufe werden in unserer Gesellschaft immer noch abgewertet. Erzieherinnen, Altenpflegerinnen, Friseurinnen und andere Berufe mit hohem Frauenanteil werden deutlich schlechter vergütet als Mechaniker oder IT-Fachleute oder Dachdecker, unter denen der Großteil Männer sind. Das ist ein Hauptgrund für die Geschlechter-Lohnlücke. Frauen verdienen eine faire Bezahlung. Hier sind vor allem die Tarifpartner gefragt, insbesondere soziale Berufe aufzuwerten. Außerdem brauchen wir mehr Transparenz in den Unternehmen. Gehaltsstrukturen müssen offen dargestellt werden.“
Quelle: Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Landes Brandenburg