Brandenburgs Arbeitslosenquote bleibt stabil bei rund neun Prozent: Zwar stieg sie im Vergleich zum Juni um 0,1 Punkte auf 9,1 Prozent, aber diese Veränderung gilt als saisonüblich. Arbeitsminister Günter Baaske: „Im Vergleich zu den Vorjahren ist diese typische Änderung zum Halbjahr sogar gering. Hintergrund ist, dass manche junge Frauen und Männer, die ihre Ausbildung gerade abgeschlossen haben, vorerst nicht übernommen wurden und befristete Arbeitsverträge oft zum 30. Juni auslaufen.“
Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit ist die Zahl der Arbeitslosen von Juni auf Juli um 797 auf 121.050 gestiegen, davon 55.925 Frauen. Das sind 1.384 mehr Frauen als im Juni, wohingegen die Zahl der arbeitslosen Männer um 587 gefallen ist. Insgesamt sind es 7.546 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr.
Etwa 5.000 Lehrstellen in der betrieblichen Ausbildung sind noch unbesetzt. Baaske fordert die Schulabgängerinnen und -abgänger auf, „sich zügig um freie Plätze zu kümmern, denn die besten Angebote mit dem Traumberuf können schnell weg sein. Gute Ausbildung jetzt sichert guten Verdienst in der Zukunft“.
Zugleich verweist er auf ein besonderes Problem auf dem Arbeitsmarkt: Etwa 10.000 Arbeitslose erhalten keine finanzielle Unterstützung und kaum Förderangebote, da sie beispielsweise noch Erspartes oder genügend Vermögen haben oder mit einem Partner zusammenleben, der ausreichend verdient. Formal werden sie als „Nichtleistungsempfänger“ bezeichnet. Sie sind in der Mehrheit weiblich (55 %), älter als 50 Jahre (56 %) und oft schon länger als ein Jahr arbeitslos (47 %). Viele haben eine gute Ausbildung.
Baaske: „Diese Arbeitslosen sind eine interessante Zielgruppe für Unternehmen, die Fachkräfte suchen, denn 85 Prozent verfügen über eine betriebliche oder akademische Ausbildung. Es ist wichtig, dass die Agenturen für Arbeit sie verstärkt betreuen und in Arbeit bringen. Brandenburgs Betriebe brauchen sie – und diese Frauen und Männer wollen in Arbeit kommen.“