Seit Jahren leiden Unternehmer in Ostbrandenburg unter hoher Kriminalität entlang der deutsch-polnischen Grenze. Die verursachten direkten und indirekten Schäden z.B. durch Diebstähle von Baumaschinen oder Kraftfahrzeuge sind kaum zu beziffern. Besonders betroffen sind kleine und mittelständische Unternehmen. Sie fordern schon lange effektivere Maßnahmen der Polizei in Polen und in Deutschland.
Die Ostbrandenburger Wirtschaft befürwortet daher das von beiden Innenministern in Zgorzelec unterzeichnete Polizei-Abkommen beider Staaten. Es soll deutschen und polnischen Beamten die Zusammenarbeit erleichtern.
“Dieses Abkommen ist ein längst überfälliger Schritt beim Kampf gegen die Kriminalität im Grenzgebiet”, erklärt Gundolf Schülke, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Ostbrandenburg. “Nach zehn Jahren Mitgliedschaft Polens in der EU muss auch die Polizei stärker kooperieren, was an rechtlichen Vorgaben nicht scheitern darf. Wir erhoffen uns durch dieses Abkommen mehr Sicherheit für die Unternehmen beiderseits der Oder. Sie ist Voraussetzung für weiteres Wirtschaftswachstum und Wohlstand in der Region.” Für die Sicherheitsbehörden gehe es zukünftig darum, verloren gegangenes Vertrauen wiederzugewinnen. “Das Abkommen bietet mehr Möglichkeiten, präventive Konzepte zu entwickeln und die Aufklärungsquoten zu erhöhen”, sagt Schülke.
Quelle: IHK Ostbrandenburg