Der Spreewald hat in diesem Jahr einen neuen touristischen Rekord aufgestellt und damit das bisherige Spitzenjahr 2019 übertroffen. Wie der Tourismusverband mitteilte, werden bis Ende Dezember voraussichtlich 2,1 Millionen Übernachtungen erwartet. Das wären 100.000 Übernachtungen mehr als im Jahr 2019. Auch die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Gäste mit etwa drei Tagen ist verglichen mit den Vorjahren leicht angestiegen. Die Anzahl der Tagesgäste liegt bei 9,2 Millionen. Die meisten ausländischen Gäste kamen aus Dänemark, aus Polen und der Schweiz. Erst vor Kurzem wählten Urlaubsgäste in einer Online-Umfrage den Spreewald auf Platz 46 der bundesweit beliebtesten Sehenswürdigkeiten (wie berichtet).
Der Tourismusverband Spreewald teilte dazu mit:
2,1 Mio. Übernachtungen erwartet der Tourismusverband Spreewald bis Ende Dezember 2022, das wären 100.000 Übernachtungen mehr als 2019. Bis Ende September 2022 hatte der Spreewald bereits 1,7 Mio. Übernachtungen (in Betrieben ab 10 Betten inklusive Camping). Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Gäste liegt bei ca. 3 Tagen und ist verglichen mit den Vorjahren leicht gestiegen. In den Monaten Mai bis Oktober kommen die meisten Gäste den Spreewald. Verglichen mit den anderen Reisegebieten in Brandenburg nimmt der Spreewald 2022 bei den Übernachtungen und Ankünften einen Spitzenplatz ein.
Tagesgäste im Spreewald
2022 konnte die Tourismusdestination Spreewald 9,2 Mio. Tagesgäste begrüßen. Kurz zum Vergleich: Im gesamten Reisegebiet leben 200.000 Menschen, 100.000 davon in Cottbus. Die meisten Tagesgäste kommen aus Berlin, Sachsen und Brandenburg. „Die hohe Anzahl der Tagestouristen stellt uns definitiv vor Herausforderungen“, sagt Silvia Jonas, Pressesprecherin des Tourismusverband Spreewald. „Aber wir sind bereits intensiv dabei, uns um Besucherlenkung zu kümmern und an der Einwohnerakzeptanz zu arbeiten.“
„Die Tagesgäste besuchen am häufigsten die größeren Spreewald-Städte, wo sie von den Häfen ausgehend entweder eine Kahnfahrt machen oder Paddelboote ausleihen“, so Silvia Jonas weiter. „Zu einem Tag im Spreewald gehört natürlich auch ein Besuch im Restaurant um spreewaldtypische Spezialitäten wie Hefeplinse oder Kartoffeln mit Leinöl und Quark auszuprobieren.“
Internationale Gästezahlen
Nach Corona hat sich die Anzahl der ausländischen Gäste wieder erhöht. Bis Ende September 2022 hatte der Spreewald über 78.000 Übernachtungen aus der ganzen Welt – die meisten Gäste kamen aus Dänemark, aus Polen und der Schweiz. 2019 waren es mehr als 95.000 Übernachtungen aus dem Ausland. „Verstärkt sehen wir nun auch viele Tagesgäste aus den asiatischen Ländern, wie China oder Indien“, erklärt Silvia Jonas. „Wir haben auch viele Tagesgäste, die aus dem Ausland kommen, aber in Berlin leben und arbeiten.“
Tourismuswirtschaft / Umsatz
Der Tourismus ist eine wichtige Wirtschaftskraft und ein starker Arbeitgeber im Reisegebiet. „Wir haben 2022 im Spreewald knapp 500 Mio. Euro Umsatz mit dem Tourismus erwirtschaftet“, informiert Annette Ernst, Leiterin des Tourismusverband Spreewald. „2019 gab es damit ein Steueraufkommen von ca. 46 Mio. Euro aus dem Tourismus, das als Gemeinschaftssteuer Bund, Ländern und Kommunen zukommt. Schaut man nochmal auf die Einwohner im Spreewald – also auf die verbleibenden 100.000, die außerhalb von Cottbus im direkten Spreewald beheimatet sind, leben über 10% vom Tourismus.“
GLC bleibt Geschäftsbesorger
Die GLC Glücksburg Consulting AG hat Ende 2021 den Vertrag des Geschäftsbesorgers für den Tourismusverband Spreewald für weitere fünf Jahre übernommen. Damit ist die GLC AG für die gesamte touristische Vermarktung der Destination Spreewald verantwortlich und ist zentraler Ansprechpartner für touristische Leistungsanbieter und Gäste des Reisegebietes. „Ich freue mich, dass der alte auch der neue Geschäftsbesorger GLC ist. Die bisherige Zusammenarbeit mit der GLC Glücksburg Consulting AG hat in der Vergangenheit sehr gut funktioniert, sodass ich mit Vorfreude auf alle kommenden Projekte und Herausforderungen in der Zukunft blicke“, so Harald Altekrüger, Vorstandsvorsitzender des Tourismusverband Spreewald.
Neues Corporate Design – Softlaunch aller Printprodukte
„Wir haben das Jahr 2022 genutzt um unser Corporate Design umzustellen, damit wir unsere Zielgruppe der LOHAS (Lifestyle of Health and Sustainability) perfekt ansprechen können“, sagt Annette Ernst. Diese Zielgruppe prägt ein nachhaltiger Lebensstil und ein Umweltbewusstsein, soziale Verantwortung und ein Interesse an Gesundheit. Sie ist überdurchschnittlich gebildet, verfügt über ein überdurchschnittliches Einkommen und ist bereit, Geld für nachhaltige, qualitative Produkte und Dienstleistungen auszugeben. Dabei spielt das Alter keine essentielle Rolle.
„Viele unserer Leistungsträger sehen das ähnlich und richten ihre Angebote jetzt nach und nach auf diese Zielgruppe aus“, so Annette Ernst weiter. „Deswegen haben wir neue Imagefilme im Spreewald gedreht und eine Reihe neuer Fotos an vielen Orten im Spreewald produziert. Damit konnten wir 2022 zum Beispiel all unsere Printprodukte neu gestalten.“
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Der Spreewald ist auf Platz 46 der beliebtesten Sehenswürdigkeiten
Das UNESCO-Biosphärenreservat wurde von ausländischen Urlaubsgästen zu einer der beliebtesten Sehenswürdigkeiten Deutschlands gekürt. Auf der Webseite der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) ermittelten die ausländischen Besucher die TOP 100 der beliebtesten Reiseziele. Im Vorjahr erlangte der Spreewald Platz 50 – ist damit 2022 also vier Plätze weiter nach vorne geklettert.
Hier finden Sie das Top 100 Ranking: www.germany.travel/top100
Nachhaltigkeit als zentrales Thema
Die TVS-Geschäftsstelle hat dieses Jahr am Rezertifizierungsprozess der ServiceQualität Stufe I gearbeitet. Dies beinhaltete auch, dass sich der Tourismusverband Spreewald für das TourCert mit wichtigen Fragen zur strategisch, nachhaltigen Ausrichtung beschäftigt hat. Wichtige Parameter sind dabei die Qualität der Produkte und Dienstleistungen, Kunden-Orientierung, schonender Umgang mit Ressourcen, Barrierefreiheit und Angebote im Bereich der nachhaltigen Mobilität. „Genauer gesagt haben wir uns im Verband selbst die Frage gestellt, wie wir nachhaltiger arbeiten können und Maßnahmen zur Umsetzung entwickelt. Wir wollen natürlich mit gutem Beispiel vorangehen, vor allem, wenn wir unsere Leistungsträger im kommenden Jahr zum Thema Nachhaltigkeit schulen wollen“, sagt Annette Ernst.
Der Tourismusverband Spreewald organisiert seit November 2016 die „Qualitätsoffensive“, ein Workshop- und Seminarangebot, um die Fach- und Führungskräfte zu unterstützen und deren berufliche Entwicklung zu fördern. „Die Servicequalität in Deutschland stetig zu verbessern, ist seit Jahren eines unserer höchsten Ziele“, so Anette Ernst weiter. Zusätzlich ist der Tourismusverband Spreewald zur zweiten Bewerbungsphase im Bundeswettbewerb 2022/23 für nachhaltige Tourismusdestinationen in Deutschland zugelassen wurde. „Wir wollen Einheimischen und Gästen die Landschaft und Kultur des Spreewaldes mit ihren regionalen Besonderheiten und Spezialitäten näherbringen und gleichzeitig das Bewusstsein für den Erhalt dieser existentiellen Werte schärfen. Der Bundeswettbewerb hilft uns dabei, dieses Ziel fokussiert zu verwirklichen.“
Zusammenarbeit mit Hochschulen
Der Tourismusverband hat 2022 auch wieder mit Hochschulen zusammengearbeitet um z.B. einen allgemeinen Leitfaden zur Besucherlenkung für den Spreewald auszuarbeiten. Dies geschieht in Kooperation mit der Hochschule für Wirtschaft und Recht, Berlin und der Hochschule für Technik und Wirtschaft, Berlin. Ein wichtiger Teil der Untersuchung beschäftigt sich damit, wie Gäste zu einem bewussteren, ressourcenschonenderen Umgang mit der Natur im Spreewald bewegt werden können. „Dazu gehören zum Beispiel Paddelregeln, die keine Verbote enthalten, sondern die auf nette Art erklären, warum das UNESCO Biosphärenreservat Spreewald nicht überall zu betreten ist oder warum hinterlassener Müll den Tieren in unserer Kulturlandschaft nicht gut tut“, erklärt Silvia Jonas.
Förderung des sorbischen/wendischen Volkes
Der Tourismusverband Spreewald hat es sich zur Aufgabe gemacht, das vielfältige Kulturerbe der Sorben/Wenden mit deren Tradition und Sprache als Ausdruck der Identität des sorbischen/wendischen Volkes zu erhalten und weiter zu entwickeln. „2022 haben wir Kaffeebecher aus Graspapier als naturverträgliche Alternative zu herkömmlichen Plastikbechern in der Außengastronomie und Freizeiteinrichtungen mit sorbisch/wendischen Motiven künstlerisch gestalten lassen. Diese werden nun vor allem auf Kähnen genutzt. Das ist nur ein kleiner Anstoß für eine nachhaltige Entwicklung der Region“, sagt Annette Ernst.
Das zweite Projekt ist eine sorbische/wendische Familienbox, die Gäste in Restaurants im Spreewald ausprobieren können, wenn sie Wartezeiten überbrücken müssen. Die Familienbox wird ein sorbisches/wendisches Memoryspiel beinhalten, eine Puppe zum Ausschneiden mit drei verschiedenen Trachten, ein Ausmalheft, Buntstifte, eine Postkarte, ein sorbisches Booklet und die Familien-Freizeitkarte. Das Design wurde von der Lübbener Künstlerin Karen Ascher entworfen. Der Tourismusverband Spreewald konnte die beiden Projekte mithilfe des Landkreises Dahme-Spreewald planen und umsetzen.
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Red. / Presseinformation
Bild: Tourismusverband Spreewald