Kurz vor Schulbeginn üben der Elternbeirat und der Kreiselternrat Cottbus Kritik an der Arbeit des Brandenburger Bildungsministeriums. In einem offenen Brief an die Landesregierung werden sechs Punkte aufgeführt, die aus Sicht der beiden Elternvertretungen nach mehr als zwei Jahren Regierungsverantwortung und Pandemie nicht ausreichend angepackt wurden. Seit Monaten fühlen sich die Verfasser in ihren Forderungen ungehört, unter anderem wenn es um die Verschiebung des Einschulungsstichtages geht oder wenn es um mehr Fachkräfte und deren Förderung geht. Das Bundesministerium sieht sich dagegen wie heute mitgeteilt für das diesjährige Schuljahr gut aufgestellt (wie berichtet).
In dem Schreiben der Cottbuser Elternvertretungen heißt es:
Unsere Kinder starten demnächst wieder in ein neues Kita- sowie Schuljahr. Wir Cottbuser Elternvertretungen nehmen dies als Anlass, uns bei Ihnen für das bisherige Engagement der Politik unseren Kindern gegenüber zu bedanken.
Schade, dass all unsere Schreiben sowie Vorschläge, den dritten Coronaherbst sicherer für die Kinder in Cottbus sowie Brandenburg zu gestalten, ignoriert wurden. Auch traurig, dass zum dritten Mal weder das Frühjahr noch der Sommer für eigeninitiative Maßnahmenplanungen im Land Brandenburg genutzt wurden und auch keine Lernkurve aus den vergangenen Jahren in Brandenburg erkennbar ist. Ebenso enttäuschend ist es, für uns als Elternvertretungen zu erleben, welch niedrigen Stellenwert unsere Kinder in der Landesregierung haben und dass selbst im Koalitionsvertrag vereinbarte Ziele keinerlei Wert haben. Obendrein ist es sehr ernüchternd, dass es auf unsere Anfragen nicht einmal für Eingangsbestätigungen reicht – eine „bürgernahe Politik“ sowie Eltern-mit-Wirkung sieht anders aus.
– Nichts mit der vereinbarten Verschiebung des Einschulungsstichtages, was verhindert hätte, dass 5-Jährige automatisiert eingeschult werden & 15-Jährige dann erschwert eine Ausbildung finden!
– Nichts mit zuverlässigen PCR-Lollipooltests sowie Lüftungsanlagen in allen Gruppen- und Klassenräumen – Frieren hält gesund!
– Nichts mit dem vereinbarten 2. beitragsfreien Jahr in 2022 für die Kinder im vorletzten Kitajahr. Dabei sollte Bildung generell kostenfrei sein!
– Nichts mit den Schlüsselverbesserungen von 1:4 (in Krippe) und 1:10 (in Kindergarten). Schlimmer sogar noch, weil die nun genehmigten 10% Personalschlüsselabweichung die bisherigen 0,33 Punkte in Krippe um Längen wieder aufheben und somit den letzten Rest an qualitativen Anforderungen an das pädagogische Personal außer Kraft setzen.
– Nichts mit mehr Fachkräftegewinnung und -förderung sowie Ausbildung mit Einkommen. Wofür auch, statistische Zahlenspiele sind günstiger!
– Nichts mit der Reform unseres 30 Jahre alten Kita Gesetzes, welches für Kita und Hort gilt. Wäre auch verrückt, wenn die einzige Bevölkerungsgruppe ohne Lobby, einfach nur weil es dringend notwendig wäre, mehr Verbesserung bekäme!
Genau dieses rigorose Nichts sollten Sie im Herbst und Winter 2022/2023 für die Kinder und deren Corona-Einschränkungen (Masken, Schnelltests, Distanzunterricht, Quarantänen für Kontaktpersonen, Druck zum Kinderimpfen) beibehalten – der einzige Platz, wo Ihr Nichts den Kindern gegenüber endlich einmal Sinn hätte!
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Red. / Presseinformation