Ab sofort ist die Carl-Blechen-Sammlung in den restaurierten Fürstenzimmern des Branitzer Schlosses zu sehen. In vier Räumen werden insgesamt 120 Werke von dem Cottbuser Künstler, seinen Schülern sowie den Nachfolgern des 20. Jahrhunderts gezeigt. Neben Gemälden zeigen die Fürstenzimmer auch eine Büste, lichtgeschützte Objekte sowie Werke, die teilweise noch nie zuvor gezeigt wurden.
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Die Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz teilte dazu mit:
Die Carl-Blechen-Sammlung der Stadt Cottbus ist ab sofort in den restaurierten Fürstenzimmern des Schlosses Branitz zu sehen. Die Neupräsentation wurde am 28. Juli 2022 von Oberbürgermeister Holger Kelch feierlich eröffnet. In den vier Räumen, in denen Fürst Pückler um 1850 seine erste Wohnung hatte, und dem Chamois-Zimmer im Obergeschoss, werden die Glanzlichter der Gemälde und Arbeiten auf Papier aus der berühmten Sammlung der Stadt Cottbus fortan präsentiert. Damit wird die Sammlung ihrer Bedeutung entsprechend prominent ausgestellt. Die Präsentation der Blechen-Werke im Schloss Branitz ist die größte weltweit.
Die Neupräsentation veranschaulicht die Fülle der Sammlung in neuem Licht und umfasst Werke, die teilweise noch nie gezeigt wurden, z.B. ein Kriegsverlust von Johan Christian Clausen Dahl, der jüngst von der Hamburger Kunsthalle restituiert wurde. Erstmals wird auch die Sammlungskonzeption von 1927 verdeutlicht: So treten Werke von Adolph von Menzel und der Impressionisten Max Liebermann und Lovis Corinth mit denen Blechens in einen spannenden Dialog.
Die Fürstenzimmer wurden unter der Leitung der Architektin Brigitte Fischer nach historischen Vorbildern mit modernen Stoffen bespannt, die den Werken ideale klimatische und ästhetische Grundlage sind. Moderne Sitzmöglichkeiten, ein dreisprachiges Informationssystem und die neue Ausleuchtung lassen die Sammlung erstrahlen. Gezeigt werden in enger, sog. Petersburger Hängung dauerhaft 120 Werke, darunter auch Zeichnungen und Skizzen des in Cottbus geborenen Carl Blechen. Als zeitgenössische Intervention werden im Besucherzentrum und im Chamois-Zimmer des Schlosses Positionen des Cottbuser Malers, Zeichners und Bildhauers Steffen Mertens gezeigt: „Mertens trifft Blechen. Eine Annäherung“.
Der Schirmherr der Sammlung und stellvertretende Vorsitzende des Stiftungsrats, Oberbürgermeister Holger Kelch betont: „Als meine Vorgänger als Oberbürgermeister, beginnend 1913 mit Paul Werner, Meisterwerke des berühmten Sohnes unserer Stadt zu sammeln begannen, gab es keinen adäquaten Ausstellungraum. Die Odyssee der stetig wachsenden Sammlung bis zum Zweiten Weltkrieg fand mit den Kriegsverlusten ihr jähes Ende. So war es ein Glück, dass seit 1947 die Blechen-Gemälde in Branitz ihr neues Zuhause fanden, wo sie seitdem erforscht, betreut und ausgestellt wurden. Dass dies auch für die langfristige Zukunft gilt, sichert seit letztem Jahr ein Vertrag zwischen Stadt und Stiftung.
Gleichzeitig wollen wir dank einer privaten Initiative Blechen auch wieder in die Innenstadt holen und eine Büste aufstellen; auch da gibt es ein Zusammenspiel mit Pückler.“ Dr. Stefan Körner, Vorstand der SFPM: „Mit Fürst Pückler und Blechen zeigen wir in Branitz zwei Meister der Landschaft, die zu den allerbesten Künstlern des 19. Jahrhunderts gehörten und bis heute international bekannt sind. Beide Cottbuser dürften sich zu Lebzeiten nicht begegnet sein: Ihre künstlerischen Schöpfungen sind jedoch heute innerhalb der Branitzer Parklandschaft vereint. Mit den Fürst-Pückler-Sammlungen und der Carl-Blechen-Sammlung beherbergt die Stiftung in Schloss Branitz damit einen der sicher bedeutendsten Kunstschätze der Lausitz.“
Seit 1913 sammelt die Stadt Cottbus Werke des am 29. Juli 1798 in Cottbus geborenen Malers Carl Blechen, seiner Zeitgenossen, aber auch der sogenannten Nachfolger bis zur Moderne. Zunächst im Alten Rathaus und kurze Zeit im sog. Neuen Museum ausgestellt, wurde die Sammlung 1942 kriegsbedingt ausgelagert. Ab 1947
wurden mit dem Beginn der musealen Nutzung des Schlosses auch Blechen-Werke in Branitz gezeigt. Seither wird die Carl-Blechen-Sammlung hier erforscht und ausgestellt.
Die Sammlung umfasst heute 85 Werke aus allen Schaffensphasen des neben Caspar David Friedrich bedeutendsten deutschen Landschaftsmalers des 19. Jahrhunderts: darunter Werke von Blechens Italienreise, Darstellungen der Mark Brandenburg aber auch Kinderzeichnungen. Neben den Blechen-Bildern gehören zum Sammlungsbestand über 400 Kunstwerke von Vorläufern (Johan Christian Clausen Dahl, Johann Georg Wagner, Christian Gottlieb Hammer), Zeitgenossen (August Wilhelm und Johann Wilhelm Schirmer, Ferdinand Johann Olivier, August Ahlborn, Theodor Hosemann) und Schülern Blechens (Carl Krüger, Friedrich August Elsasser, Eduard Schmidt, Eduard Pape, Carl Steffeck), des Realismus (Adolph von Menzel, Hugo Paul Harrer, Conrad Lessing) und aus Impressionismus und Moderne (Karl Liebermann, Max Slevogt, Käthe Kollwitz, George Grosz, Lovis Corinth, Karl Hagemeister, Walter Leistikow). Weitere 70 Werk Blechens werden bis heute als Kriegsverluste gesucht. Die 2008 begonnene Provenienzforschung auf NS-verfolgungsbedingte Kunstwerke brachte eine Restitution aus der Sammlung (2011).
Leihgaben der Ernst von Siemens Kunststiftung München, der Bundesrepublik Deutschland, der Berlinischen Galerie und von Privatsammlungen bereichern die Carl-Blechen-Sammlung im Schloss Branitz.
Öffnungszeiten: April bis Oktober täglich, außer Dienstag, 11 bis 18 Uhr
November und Dezember, täglich, außer Dienstag, 10 bis 17 Uhr.
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Red. / Presseinfo