Am Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus wird derzeit das Projekt “Genesungsberatung im virtuellen Stationszimmer” getestet. Ziel soll es sein, operierten Patienten nach der Entlassung zu Hause digital Unterstützung anzubieten und noch offene Fragen zu klären. Wie das Krankenhaus mitteilte, können sich Patienten in einem geschützten Chatraum direkt mit Gesundheits- und Krankenpflegenden austauschen und Antworten auf Fragen wie “Muss ich bei Schmerzen gleich zum Arzt?” oder “Darf ich mein Bein belasten?” bekommen. Aus der Pilotphase sollen Erkenntnisse für die mögliche zukünftige Entwicklung in der Pflege gewonnen werden.
Das CTK Cottbus teilte dazu mit:
Muss ich den Verband jetzt wechseln? Muss ich bei Schmerzen gleich zum Arzt? Darf ich mein Bein belasten? Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus haben Patientinnen und Patienten oft viele Fragen.
Hier setzt das Projekt „Genesungsberatung im virtuellen Stationszimmer“ an. Seit April bietet das Carl-Thiem-Klinikum im Rahmen einer Pilotphase eine digitale Genesungsberatung an. In einem geschützten Chatraum können sich Patientinnen und Patienten direkt mit Gesundheits- und Krankenpflegenden – den Genesungsberatern – des CTK austauschen und so Informationen und Unterstützung erhalten. Gemeinsam mit der Orthopädischen Klinik, der Klinik für Neurochirurgie, der Klinik für Unfallchirurgie sowie der Onkologie soll die Akzeptanz und das Interesse sowohl bei Patientinnen und Patienten als auch bei den Pflegekräften untersucht werden.
Die Patientinnen und Patienten bekommen einen Code, um sich so von zu Hause aus am PC oder Smartphone für das Angebot anmelden. Das Fazit einer 65-Jährigen Patientin nach einer Wirbelsäulen-OP: „Ich war nach der OP, nach der Entlassung immer noch sehr unsicher, wie darf ich mich bewegen, wie darf ich meinen Körper belasten, wie aus dem Bett aufstehen. Ich hatte Angst etwas falsch zu machen. Ich hätte nicht gewusst, wo ich mich sonst gleich hätte hinwenden können. Der Genesungsberater war da eine große Hilfe. Ich habe meine Fragen im Chat gestellt und bekam sehr schnell eine Antwort darauf. Das war eine große Hilfe für mich.“
Ziel des virtuellen Stationszimmers ist es, die Versorgungslücke im Gesundheitswesen in der Nachsorge zu schließen. Bis zu sieben Tage nach der Entlassung aus dem Krankenhaus kann das Angebot derzeit genutzt werden.
Philipp Loose ist seit 2014 Gesundheits- und Krankenpfleger auf der Neurochirurgie und jetzt einer der ersten digitalen Genesungsberater am CTK. „In allen Lebensbereichen werden immer mehr Anwendungen digital. Das ist die Zukunft – auch im Krankenhaus“, betont er. Seine ersten Erfahrungen: „Viele Patientinnen und Patienten trauen sich anonym oft detaillierter zu Fragen, als sie es bei einer Visite mit Ärzten und Pflegekräften machen würden. Meistens geht es um ganz praktische Fragen zu Bewegungen, die nach OPs erlaubt sind oder zur Körperpflege. Unsere Tipps nehmen die Teilnehmer dankbar an.“
Die „Genesungsberatung im virtuellen Stationszimmer“ ist eine Kooperation zwischen dem CTK, der Thiem-Research und reconva, einem in Potsdam ansässigen Start-Up. Finanziert wird es durch das Bundesgesundheitsministerium. Aus der Pilotphase sollen Erkenntnisse für die mögliche zukünftige Entwicklung in der Pflege gewonnen werden.
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Red. / Presseinfo
Bild: reconva/@Ines Grabner