Für den Landkreis Oberspreewald-Lausitz wurde ein neues Sirenenkonzept erarbeitet. Im Landkreis sind mit Stand Mai 2022 insgesamt 159 Sirenen vorhanden, von denen ein Großteil der Sirenen den Katastrophenwarnton nicht abspielen können. Demzufolge wurde festgestellt, dass sich die Empfangsgeräte der Sirenen größtenteils auf dem technischen Stand des Jahres 1990 befinden. Spätestens im Dezember dieses Jahres sollen die Sirenen aufgerüstet werden.
Der Landkreis Oberspreewald-Lausitz teilte dazu mit:
Am 17.03.2022 hatte der Landrat während des Kreistages über die Erarbeitung eines neuen Sirenenkonzeptes für den Landkreis berichtet. Nun liegt ein Sirenenkonzept vor. Bis Ende Juni werden dazu weitere Abstimmungen und die finale Entscheidung im Kreistag erfolgen.
Der erste bundesweite Warntag am 10. September 2020 zeigte große Probleme und Lücken in der Sireneninfrastruktur auf. Daher die Sirenen in einigen Kommunen nach Ende des Kalten Krieges sukzessive abgebaut wurden oder vorhandene Sirenen technisch nicht in der Lage waren, die Signale für die Bevölkerungswarnung und -entwarnung zu senden, sind am 10. September 2020 mancherorts keinerlei Sirenensignale zu hören gewesen.
Zudem kam es aufgrund technischer Probleme zu einer zeitlich verzögerten Aussendung der Warnmeldung über das Modulare Warnsystem (MoWaS).
Das MoWaS wurde zum Zweck des Bevölkerungsschutzes und der Warnung vor Katastrophen als bundeseigenes Warnsystem entwickelt. Mit einem Tastendruck können alle verfügbaren Warnmittel und Warnmultiplikatoren des erforderlichen Bereiches ausgelöst werden. Die Warnung kann so über verschiedenste Endgeräte gleichzeitig und systemübergreifend ausgespielt werden. Zu den Endgeräten zählen auch sogenannte Warnmittel mit Weckeffekt (z.B. Sirenen).
Im Landkreis Oberspreewald-Lausitz sind mit Stand Mai 2022 159 Sirenen vorhanden, von denen ein Großteil der Sirenen den Katastrophenwarnton (Warnung, Entwarnung, Sprachdurchsagen) nicht abspielen können. Die vorhandenen Sirenen sind Modelle vom Typ E57 oder DS 977.
Damit entspricht der Großteil der Sirenen nicht den neuesten Vorgaben des Bundes.
Innerhalb der Kreisverwaltung wurde eine Arbeitsgruppe mit der Bestandsanalyse und der Konzeptentwicklung in Sachen Sirenen betraut. In einem ersten Schritt zur Entwicklung eines neuen Sirenenkonzeptes für den Landkreis wurden alle Bestandssirenen erfasst und bewertet. Hierbei wurde festgestellt, dass sich die Empfangsgeräte der Sirenen größtenteils auf dem technischen Stand des Jahres 1990 befinden und somit nicht in der Lage sind, die gemäß Festlegung des Bundes vorgegebenen Tonfolgen zur Warnung sowie Entwarnung auszusenden. Weiterhin beträgt die bisherige Alarmierungszeit bei zeitgleicher Auslösung aller Sirenen im Landkreis nicht verantwortbare 26 Minuten.
Daher ist eine technische Aufrüstung der Bestandssirenen vom bisherigen System POCSAG (bezeichnet ein Protokoll für Funkrufdienste) auf das TETRA BOS System (Funknetz für alle Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) notwendig.
Das BOS-Digitalfunknetz basiert auf dem internationalen TETRA-Standard und ermöglicht so die organisationsübergreifende und bundesweite Verständigung im Katastrophenfall und damit eine verlässliche Information und Hilfe für alle Bürgerinnen und Bürger.
Die Aufrüstung der alten Sirenen im Landkreis auf das BOS-System soll bereits im Jahr 2022 erfolgen. Damit wird sichergestellt, dass die Sirenen die Ruftöne Warnung sowie Entwarnung auslösen können und die Alarmierungszeit auf eine Minute verkürzt wird.
In einem zweiten Schritt der Sirenenmodernisierung und -instandsetzung sollen alle Sirenen mit modernen elektronischen Sirenenhörnern (inklusive Akkupufferung) ausgestattet werden, um eine Ausfallsicherheit im Falle eines flächendeckenden Stromausfalls sowie eine Sprachdurchsagefähigkeit zu gewährleisten.
Zielstellung des Bundes ist es, dass alle Sirenen auch im Falle eines Stromausfalls die Möglichkeit haben, mindestens vier Tonfolgen (Feuerwehralarm, Probealarm, Warnung, Entwarnung) sowie Sprachdurchsagen auszusenden.
Die Modernisierungsmaßnahmen im Landkreis Oberspreewald-Lausitz sollen im Rahmen einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung mit den Kommunen, aus Haushaltsmitteln des Landkreises sowie über die vorhandenen Fördermittelmöglichkeiten des Landes Brandenburg sowie des Bundes erfolgen. Das neue Sirenenkonzept wurde den Bürgermeistern und Amtsdirektoren des Landkreises bereits vorgestellt und stieß auf große Zustimmung.
Das Sirenenkonzept entspricht der Zielstellung, eine einheitliche und flächendeckende Alarmierung im Katastrophenfall im Landkreis technisch zu ermöglichen.
Durch die umfassende und vereinheitlichte technische Aufwertung der Sirenen wird die Warnungsmöglichkeit für die Bevölkerung im Flächenlandkreis massiv aufgewertet und durch die Möglichkeiten der Warnung mittels Rundfunk, Fernsehen sowie mobiler Endgeräte (Warn-Apps) sinnvoll ergänzt.
Die Ausführung der Aufrüstung der Sirenen soll spätestens im Dezember 2022 beginnen.
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Red. / Presseinfo
Bild: OSL