Am Cottbuser Bahnhof wird heute Abend gegen 23 Uhr der erste Flüchtlingszug erwartet. Weitere Züge sollen am Wochenende am Hautbahnhof ankommen. Gerechnet wird mit insgesamt bis zu 3.500 Personen, die in diesen Zügen unterwegs sein könnten. Aufgrund dessen kann es in den nächsten Tagen auch zu Verkehrseinschränkungen im Bereich der Güterzufuhrstraße kommen. Anschließend werden die Ukrainerinnen und Ukrainer mit einem Shuttle zur Messehalle gebracht, wo seit gestern bis zu 1.000 Feldbetten aufgestellt wurden. Auch Hotels wurden angefragt, Kriegsflüchtlinge aufzunehmen. Laut Stadt werde da aktuell noch auf eine konkrete Rückmeldung gewartet. Außerdem haben sich bereits 19 Personen gemeldet, die ukrainisch und/oder russisch sprechen und kommunikativ unterstützen würden.
Die Stadt Cottbus teilte dazu mit:
Am späten Freitagabend, voraussichtlich gegen 23.00 Uhr, wird ein erster Zug mit Flüchtlingen aus dem Kriegsgebiet in der Ukraine in Cottbus erwartet. Weitere Züge sollen am Wochenende am Hautbahnhof ankommen. Gerechnet wird mit insgesamt bis zu 3.500 Personen, die in diesen Zügen unterwegs sein könnten. Allerdings sind die Angaben derzeit noch vage, da es keine verlässlichen Informationen gibt bzw. erst nach Abfahrt der Züge an verschiedenen Orten klar sein wird, wie viele Menschen tatsächlich mitfahren. Genutzt werden soll beispielsweise der Kulturzug Berlin – Breslau (Wroclaw), der nach derzeitigem Stand in den kommenden Tagen zwischen Cottbus und Breslau (Wroclaw) pendeln wird.
Oberbürgermeister Holger Kelch: „Wir bereiten alles vor, auch wenn wir an vielen Stellen noch im Nebel stochern. Aber wir werden alles tun, um den Menschen, die vor dem Krieg fliehen müssen, hier bei uns zu helfen. Ich danke allen Helferinnen und Helfern sehr herzlich, die bereits in den zurückliegenden Tagen auch privat unermüdlich im Einsatz waren. Verlass ist einmal mehr auf Organisationen wie die Johanniter, das DRK oder die Freiwilligen Feuerwehren, die die Messe als Notunterkunft hergerichtet haben und sich um die Ankommenden in vielfältiger Weise kümmern.
Cottbus steht zusammen, um den Menschen in der Not zu helfen und ihnen Wege zu ebnen zu Verwandten oder Freunden. Mein Dank geht auch an die Betreiber des Bunten Bahnhofes, wo wir ein Ankunftszentrum einrichten konnten.“
Zugleich danken Stadtverwaltung und Wohlfahrtsverbände für die große Hilf- und Spendenbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger. Die Bitte ist jedoch, derzeit von Sachspenden abzusehen. Die Sammelstellen laufen aktuell über. Viel wichtiger in der aktuellen Situation sind Geldspenden über die auf www.cottbus.de/ukraine veröffentlichten lokalen Spendenkonten. Dieses Geld kann effektiv und sehr gezielt genutzt werden. Die Ankunft soll folgendermaßen geregelt werden. Die Bundespolizei wird am Tunnelzugang eine erste Sichtung vornehmen und kontrollieren. Dort erfolgt auch eine erste Sichtkontrolle auf medizinische Notfälle. Zu prüfen ist dort durch die Bundespolizei: Wer kommt mit welchem Dokument, wer reist weiter, wer bleibt in der Stadt, wer muss über die ZABH Eisenhüttenstadt registriert werden. Dabei geht es letztlich auch darum zu wissen, wer in der Stadt ist. Ein Grund ist, dass diese Kenntnisse dem DRK-Suchdienst nach Kriegsflüchtlingen zur Verfügung stehen müssen. Sollen Verwandte oder Freunde in Cottbus abgeholt werden, dann ist der Viehmarkt dafür der Sammel- und Treffpunkt. Das unmittelbare Umfeld des nördlichen Bahnhofsausganges in der Güterzufuhrstraße soll möglichst weiträumig umfahre werden, um den geplanten Shuttleverkehr zur Messe zu gewährleisten.
Die überregionale Impfstelle zieht innerhalb der Messe in die obere Etage. Dort wird ab Sonnabend, 05.03.2022, eine Impfstraße zur Verfügung stehen. Der Zugang erfolgt vom Stadtring aus. Parkplätze stehen ausschließlich auf dem Parkplatz Sandower Dreieck zur Verfügung.
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Red. / Presseinfo