Ganz herzlich laden wir alle Wanderer aus Nah und Fern ein, uns bei unseren Wanderungen Nr. 23 und Nr. 24 in der ersten Aprilwoche 2009 zu begleiten.
Dabei fahren wir Mittwoch, den 1. April 2009 (und das ist kein Aprilscherz!) wieder in unser polnisches Nachbarland, diesmal an Zary (Sorau) vorbei bis nach Zagan (Sagan) am Bober. An den Quellen dieses Flusses im östlichen Riesengebirge (Rychory) waren wir schon und wollen nun die alte schlesische Stadt kennen lernen, wo der Bober schon etwas breiter ist. Da wir noch nie in Zagan waren, haben wir leider keine eigenen Fotos von dieser schönen Stadt, fanden aber im Internet bei Wikipedia interessante Höhepunkte ihrer Geschichte:
Sagan wurde 1202 erstmals urkundlich erwähnt und erhielt um 1285 Stadtrecht. Die Stadt war lange Zeit Regierungssitz eines schlesischen Teilfürstentums. Nachdem der Ort seit 1252 zum Herzogtum Glogau gehörte, war es von 1413 bis 1472 Sitz eines selbständigen Fürstentums des Herrschergeschlechts der Piasten, genannt Herzogtum Sagan. Das 1284 gegründete Augustiner-Chorherrenstift war im späten Mittelalter ein kultureller Mittelpunkt der Region. Die Wirtschaft Sagans war geprägt von Tuchmacherei, Bierbrauerei und Eisenhandel. 1472 verkaufte der Hans von Sagan Fürstentum und Stadt an die Wettiner. Unter Herzog Heinrich dem Frommen (1539–1541) breitete sich die Reformation ungehin-dert aus. Kurfürst Moritz überließ Sagan 1549 dem böhmischen König Ferdinand I. aus dem Hause Habsburg. 1627 gelangte Albrecht von Wallenstein in den Besitz der Stadt. Auf Einladung Wallensteins wirkte 1627 bis 1630 der Astronom und Mathematiker Johannes Kepler in Sagan. 1646 erwarb es Wenzel Eusebius von Lobkowicz; dieser ließ später das Schloss nach Plänen des italienischen Architekten Antonio della Porta neu bauen. 1742 wurde Sagan gemeinsam mit einem Großteil Niederschlesiens im Vorfrieden von Breslau von den Habsburgern an Preußen abgetreten. 1816 wurde die Stadt Verwaltungssitz des preußischen Landkreises Sagan, der 1932 zum Landkreis Sprottau fusionierte, wobei das Landratsamt in Sagan verblieb. Während des Zweiten Weltkrieges wurde unweit der Stadt das Stalag Luft III eingerichtet, in welchem zeitweilig 10.000 Gefangene lebten. Am 24. März 1944 flüchteten 76 alliierte Gefangene durch einen 110 m langen und zehn Meter tiefen Tunnel in die Freiheit. Die letzten Fliehenden wurden jedoch schon am Tunnelausgang wieder gefangen. Nur drei Männern gelang die Flucht. Das Ereignis wurde in Gesprengte Ketten verfilmt. 21 der beteiligten Polizei- und Gestapo-Mitarbeiter wurden nach dem Krieg im London Cage verhört und später von einem britischen Militärgericht abgeurteilt.
Ein Park mit dem genannten Tunnel und ein Museum erinnern noch heute an die schreckliche Zeit. Auf unserem Programm steht eine Wanderung durch den Stadtpark links und rechts des Bobers, vorbei an den Resten der alten Festun-gen sowie durch den Park des ehemaligen Gefangenenlagers bis zu dem Museum. Anschließend gibt es noch einen ausgiebigen Bummel durch die historische Altstadt. Maximal 12 Kilometer wollen wir an diesem Tag unter die Sohlen nehmen.
Schon eine kleine Tradition hat unsere Wanderung anlässlich des Crinitzer Töpfermarktes. In diesem Jahr treffen wir uns dazu am Sonntag, den 5. April 2009. Gewandert wird auf der bekannten Strecke Töpfermarkt – Park und Schloss Fürstlich Drehna – früherer Tiergarten – Groß Mehßow – Schrackau – Ursulagrund – Babben – Crinitz. Etwa 18 Kilometer wird diese Tour lang sein. Sie ist bitte nicht zu verwechseln mit dem Topflauf am gleichen Tag, aber in anderem Gelände. Ein Rundgang über den Töpfermarkt wird in diesem Jahr für die Zeit nach der Wanderung vorgeschlagen, sozusagen zum Auslaufen. Freuen kann man sich jedenfalls schon den ganzen Tag auf den leckeren selbstgebackenen Kuchen der Crinitzer Frauen…
Weitere Einzelheiten (wie Treffpunkte und Beginn) werden wie immer bei der persönlichen Anmeldung unter der Rufnummer 03542-3792 bis zum Vorabend oder auf Anfrage mitgeteilt. Alles Andere ist wie sonst auch bei unseren vorangegangenen 22 Wanderungen 2009 und in den zurück liegenden Jahren: Gewandert wird familiär auf einem Rundkurs; keine Teilnahmegebühr; kein Versicherungsschutz; Rucksackverpflegung für einen Stehimbiss im Freien; am Ziel persönliche Urkunde zur Erinnerung für gutgelauntes und blasenfreies Mitwandern; festes aber bequemes Schuhwerk; um einen Obolus in unseren Fontane-Wanderhut wird am Ziel gebeten; auf Wunsch gedruckter Wander-plan 2009 als Heft A5; Informationen über uns sowie unser Programm 2009 findet man auch unter www.cottbus-und-umgebung.de sowie über 3.200 Fotos von uns über die Niederlausitz in „Bilder der Region“ bei www.niederlausitz-aktuell.de.
Gerd Laeser
Gästeführer Niederlausitz
Lübbenau/Spreewald
Auf dem Crinitzer Töpfermarkt
Das Schlosshotel Fürstlich Drehna zur Zeit der gleichen Wanderung 2008, ebenfalls am 5. April
Am Großen Teich in Groß Mehßow zur Zeit der gleichen Wanderung 2008, ebenfalls am 5. April