Der Tarifkonflikt zwischen der Gewerkschaft Verdi und den Asklepios-Kliniken in Brandenburg hat offenbar ein Ende gefunden. Wie die Arbeitgeberseite mitteilte, wurde nach acht Verhandlungsrunden ein “fairer Kompromiss” ausgehandelt. Unter anderem soll es für die 1.300 nichtärztlichen Mitarbeiter/innen der Asklepios Fachkliniken an den Standorten in Brandenburg (Havel), in Teupitz und in Lübben 7,5 Prozent mehr Lohn sowie verschiedene Sonderzulagen und eine Corona-Prämie in Höhe von 1.200 Euro geben.
7,5% mehr Lohn, Corona-Prämie
In den seit März laufenden Tarifverhandlungen mit ver.di haben sich die Verhandlungspartner heute auf Eckpunkte für einen neuen Haustarifvertrag geeinigt. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 33 Monaten, beginnend ab 01.04.2021 und sieht Tabellensteigerungen von ca. 7,5 Prozent für die Mitarbeiter:innen vor. Der Tarifvertrag endet am 31.12.2023.
„Nach insgesamt acht Verhandlungsrunden gelang heute endlich der Durchbruch“ so die Verhandlungsführer Daniela Wolarz-Weigel von Asklepios und Ralf Franke von Ver.di. „Mit der Tarifeinigung wurde ein fairer Kompromiss zwischen den gegensätzlichen Positionen der Verhandlungsparteien gefunden. Der Abschluss trägt einerseits den besonderen Bedingungen psychiatrischer Kliniken Rechnung und bewegt sich andererseits deutlich auf die von ver.di geforderten Bedingungen des TVöD zu.“ Besonders freut es die Tarifparteien, dass nach dieser für alle Beteiligten belastenden Phase der Streiks die Kliniken sich nun wieder uneingeschränkt ihrer Kernaufgabe, der Versorgung der Patientinnen und Patienten, widmen können. Außerdem kann nun zügig die Auszahlung der steuerfreien Sonderzahlung für die besonderen Coronabelastungen an die Beschäftigten erfolgen, die Teil der Tarifeinigung sind. So erhalten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Prämie noch vor Weihnachten.
„Mit der Tarifeinigung erfolgt ein wesentlicher Schritt zur Angleichung an die Tarifentgelte, die den Asklepios-Beschäftigten in Hamburg und in Göttingen gezahlt werden, auch wenn wir von 100 Prozent teilweise noch weit entfernt sind“, so Ralf Franke, der ver.di-Verhandlungsführer.
Bei einer Pflegefachkraft werden die monatlichen Tabellenentgelte zum 1. April 2022 auf 95 Prozent des Tarifvertrages für den öffentlichen Dienst (TVöD), der auch bei Asklepios in Hamburg und in Göttingen Anwendung findet, angehoben. Mit der neuen monatlichen Pflegezulage in Höhe von 60 EUR und mit Erhöhung der monatlichen Zulage für Wechselschichtarbeit um weitere 70 EUR steigt das monatliche Entgelt bei einer Pflegefachkraft bei mindestens 14jähriger Beschäftigungszeit um 6,5 Prozent zum 1. April 2022 und mit dem zweiten Erhöhungsschritt und der weiteren Erhöhung der Wechselschichtzulage zum 1. Mai 2023 um weitere 2,8 Prozent.
Die Einigung steht noch unter dem jeweiligen Gremienvorbehalt sowie der Urabstimmung der Ver.di-Mitglieder.
Hier noch einige Details zur Einigung bei den heutigen Tarifverhandlungen:
– Tabellenwirksame Erhöhungen über die Gesamtlaufzeit in Höhe von ca. 7,5 %
– Die Einführung einer allgemeinen Pflegezulage für Pflegekräfte in der Grund- und Behandlungspflege i. H. v. 60,00 € mtl. ab 01.04.2022
– Die Zahlung einer Wechselschichtzulage i. H. v. 110,00 € mtl. ab 01.04.2022 und eine weitere Erhöhung auf 155,00€ mtl. ab 01.04.2023
– Die Erhöhung der Intensivzulage auf 100,00 € mtl. ab 01.04.2022
– Für die Therapeuten (Physio-, Ergotherapeuten, MTAs, Logopäden) neben der tabellarischen Erhöhung ein zusätzlicher Sockelbetrag in Höhe von 50,– € ab dem 01.05.2023.
– Ein weiterer Urlaubstag bei Wechselschicht
– Die Reduktion der Wochenarbeitszeit auf 39,5 Stunden bei vollem Lohnausgleich ab 01.07.2022
– Die Zahlung einer steuer- und sozialversicherungsfreien Corona-Prämie in Höhe von bis zu 1.200,– € (für Auszubildende in Höhe von 450,– €)
– Garantierte Auszahlung der Jahressonderzahlung für 2021 in voller Höhe und ab dem Jahr 2022 Umstellung der Berechnung für die Jahressonderzahlung als fixe Sonderzahlung
– Erhöhung der fixen Jahressonderzahlung im Jahr 2023
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Red. / Presseinfo