Der Krisenstab des Landkreises Dahme-Spreewald hat sich an diesem Samstag erneut auf weitere Maßnahmen in der gegenwärtigen Corona-Krise verständigt. Das Gesundheitsamt bestätigte in der heutigen Konferenz den zweiten Todesfall im Zusammenhang mit dem neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2) im Landkreis. Ein 77 Jahre alter Mann, der an Vorerkrankungen litt, ist im Achenbach-Krankenhaus in Königs Wusterhausen verstorben. „Ich spreche den Angehörigen und Bekannten des verstorbenen Patienten mein herzliches Beileid aus und wünsche Ihnen viel Kraft in dieser schwierigen Zeit”, sagt Landrat Stephan Loge. Das Jugendamt des Landkreises Dahme-Spreewald ruft angesichts der weitreichenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens wegen der Coronakrise zu erhöhter Wachsamkeit für die Sicherung des Kindeswohls auf.
Bisher sind in Dahme-Spreewald insgesamt 14 nachgewiesene Covid-19-Erkrankte genesen. Vom Labor bestätigt wurden tagesaktuell 115 positive Fälle der Corona-Infektion im Kreisgebiet: in Königs Wusterhausen (37), Lübben (15), Zeuthen (14), Mittenwalde (9), Schönefeld (7), Gemeinde Heidesee (7), Amt Schenkenländchen (7), Wildau (6), Amt Unterspreewald (4), Eichwalde (3), Gemeinde Schulzendorf (3), Gemeinde Heideblick (1), Gemeinde Märkische Heide (1) und Amt Lieberose/Oberspreewald (1). Momentan befinden sich fünf Personen in stationärer Behandlung, die übrigen in häuslicher Isolation. Es sind 304 Quarantänen verhängt worden und 197 als Verdachtsfall eingestufte Personen warten auf ein Testergebnis.
Jugendamt weist auf Kinderschutz-Hotline hin
Das Jugendamt des Landkreises Dahme-Spreewald ruft angesichts der weitreichenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens wegen der Coronakrise zu erhöhter Wachsamkeit für die Sicherung des Kindeswohls auf. Die berechtigte Covid-19-Prävention stelle eine Herausforderung für das gesamte Familienleben dar, dürfe aber nicht zu konkreten Gefahren für Leib und Leben von Kindern führen: „Mit der Schließung von Kindertagesstätten und Schulen und der eingeschränkten Bewegungsfreiheit aufgrund des Coronavirus stehen viele Eltern vor der Herausforderung, ihre Kinder durchgängig zu Hause zu betreuen. Das familiäre Leben reduziert sich zu großen Teilen auf das häusliche Umfeld. Das kann zu einer echten Belastungsprobe für die ganze Familie werden“, erläutert Jugendamtsleiterin Petra Wehle.
Es kann für manche Elternteile zur Überforderung führen, derzeit Homeoffice, Haushalt, Hausaufgaben für die Schulkinder und Kinderbetreuung in ungewohnter und ungeübter Art und Weise unter einen Hut bringen zu müssen. In der Sorge um die Gesundheit, Angst um die finanzielle Zukunft in Kombination mit einem eingeschränkten Bewegungsradius kann es mitunter kurzschlussartig zu Problemen und Konflikten innerhalb der Familie kommen, so Wehle weiter.
Daher weist das Jugendamt auf geschaltete Kinderschutz-Hotlines hin. An folgende Nummern können sich Kinder und Jugendliche, Eltern sowie andere Sorgeberechtigte und Bürger wenden, wenn die häusliche Situation sie dieser Tage überfordert oder sie selbst sowie andere in Konflikte, Probleme und Not geraten: „Nummer gegen Kummer“ · Jugendamt Dahme Spreewald 03546-201730 oder 03375-262653 · Schutzstellen für Kinder und Jugendliche des Landkreises Dahme- Spreewald Tel. 03546-27083000 Tel. 03375-213144 · Für Kinder und Jugendliche: 116 111 · Elterntelefon: 0800 111 0550 · Pflegetelefon: 030 2017 9131 · Hilfetelefon „Schwangere in Not“: 0800 404 0020 · Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“: 0800 011 6016 |
Auch der WEISSE RING in Dahme-Spreewald, der bundesweit vernetzten Hilfsorganisation für Opfer von Kriminalität und zur Verhütung von Straftaten, befürchtet in der Corona-Krise die Zunahme an Fällen von häuslicher Gewalt. Deshalb ruft der Opferhilfeverein Familienmitglieder, Nachbarn und Bekannte zu besonderer Achtsamkeit auf, informiert Außenstellen-Leiter Christian Skowronek. Die Opferhelfer des WEISSEN RINGS sind ebenfalls während der Corona-Krise erreichbar: · täglich von 7 bis 22 Uhr unter der bundesweiten kostenlosen Rufnummer 116 006 · online unter www.weisser-ring.de · im Dahme-Spreewald-Kreis: 0151/ 55164700 oder unter [email protected] Coronavirus in der Lausitz. Aktuelle Lage und Entscheidungen |