Eine Festveranstaltung in Wildau hat kürzlich den Auftakt zur laufenden 30. Brandenburgischen Frauenwoche im Landkreis Dahme-Spreewald geboten. Elke Voigt, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises, empfing am vergangenen Samstag rund 250 Gäste im Volkshaus. Nach der Eröffnung durch Wildaus Bürgermeisterin Angela Homuth sind den Anwesenden verschiedene Geschichten von Frauenpersönlichkeiten in Erinnerung gerufen worden, deren Verdienste mitunter in Vergessenheit geraten sind.
Weiter teilte der Landkeis Dahme-Spreewald dazu mit:
Wie zum Beispiel das Wirken der starken Frau Hildegard von Bingen (1098-1179): Sie lebte als Klostervorsteherin und war hoch akzeptiert. Kranke Menschen suchten bei der mittelalterlichen Universalgelehrten Heilung, da sie in der Kunde der Pflanzenmedizin bewandert war. Und nicht zuletzt wagte von Bingen Unerhörtes für eine Frau und Nonne ihres Zeitalters — sie predigte und gründete zwei Frauenklöster. Beleuchtet wurde in der Auftaktveranstaltung zur Frauenwoche zudem der Werdegang von Dorothea von Erxleben (1715-1762). Speziell unter der Leitfrage: „Können Frauen Ärzte werden?“. Sie stammte selbst aus einer Arztfamilie, aber Frauen waren zu dieser Zeit von den Universitäten und damit vom Studium ausgeschlossen. Auf ein persönliches Gesuch hin, genehmigte ihr König Friedrich der II. von Preußen Studium und Promotion. 1754 wurde sie zum Doktor erklärt und arbeitete bis zu ihrem Tod als Ärztin.
Der Vorsitzende des Kreistages Dahme-Spreewald, Georg Hanke, sowie Landtagsabgeordneter Ludwig Scheetz überbrachten im Wildauer Volkshaus anlässlich des internationalen Frauentages herzliche Grüße und hoben die strategische Gleichstellungspolitik des Landkreises Dahme-Spreewald lobend hervor.
Die nunmehr 30. Frauenwoche steht unter dem Motto „Zurück in die Zukunft“. In Gesprächsrunden, Workshops, Buchlesungen oder Ausstellungen beschäftigen sich die Initiatoren und Veranstalter mit dem Thema Gleichstellung. Zirka 40 Veranstaltungen finden im gesamten Landkreis im Monat März statt, initiiert durch Vereine, Verbände, Selbsthilfegruppen sowie durch den Landkreis Dahme-Spreewald. Beispielhaft sei hier ein Selbstverteidigungskurs in Luckau zu nennen oder eine offene Schreibwerkstatt mit Comic–Workshop zum Thema “1989–2019 – Gleichstellung zwischen Vorstellung und Realität“ die in Lübben stattfindet.
„Die Frauenwoche hat sich in den vergangenen Jahren im Landkreis zu einem wichtigen Instrument der Sensibilisierung und Kommunikation von frauen- und gleichstellungspolitischen Themen etabliert und wird von vielen Aktiven aus Vereinen, Verbänden, Gewerkschaften, Parteien und Kirchen organisiert“, erklärt Dahme-Spreewalds Gleichstellungsbeauftragte Elke Voigt.
Red./Presseinfo
Foto: “Frauen der Geschichte” | ©LDS/ Frank Höft