Update: Im Carl-Thiem-Klinikum Cottbus hat es am Montagabend zwei Verdachtsfälle auf Corona-Virus gegeben. Diese wurden aber nicht bestätigt. Das hat das Klinikum heute mitgeteilt. Das CTK ist für die Diagnostik sowie für Fälle mit positivem Ergebnis gerüstet, weist aber auch nochmals ausdrücklich darauf hin, dass derzeit mehr Menschen an Influenza erkranken und teils sogar sterben, als dies für das Coronavirus der Fall ist.
Das Cottbuser CTK hatte bereits vor Tagen einen Krisenstab eingerichtet, um auf Verdachtsfälle vorbereitet zu sein und Kommunikationswege und Abläufe abzustimmen. Laut Gesundheitsministerium gab es brandenburgweit bereits sieben Verdachtsfälle. Zuletzt war es ein Mann, der ins CTK eingeliefert und isoliert wurde. Wie berichtet, hat sich dieser Fall ebenso nicht bestätigt.
Das Carl-Thiem-Klinikum teilte heute mit:
Die Diagnostik für das neuartige Coronavirus (nCoV 2019) ist jetzt auch am CTK etabliert, überwiegend mit dem Ziel, schnell eine Differentialdiagnose stellen zu können „diese wird aber nur durchgeführt, wenn es sich um einen begründeten Verdachtsfall handelt.“ erklärt Frau PD Dr. med. H. Peltroche, Chefärztin der Mikrobiologie und Krankenhaushygiene.
Ein begründeter Verdachtsfall wird über die Beantwortung der nachfolgenden 3 Fragen ausgesprochen:
Hatten Sie in den letzten 14 Tagen Kontakt zu Personen mit bestätigtem 2019-nCoV-Coronarivus-Nachweis?
Waren Sie in den letzten 15 Tagen in China, insbesondere Stadt Wuhan und Region (Hubei)
Haben Sie klinisch akute Erkrankungs-Symptome mit trockenem Husten und Fieber (ohne Schnupfen)?
Nur wenn Frage 1 mit „Ja“ oder Frage 2 und 3 mit „Ja“ beantwortet werden, handelt es sich um einen begründeten Verdachtsfall und es werden die umgehende Separierung veranlasst, die entsprechenden Hygienemaßnahmen angewandt und eine umfassende virologische Differential-Diagnostik durchgeführt.
„Die beiden Verdachtsfälle von gestern Abend wurden nicht bestätigt“, so Frau PD Dr. med. Rogalski, Ärztliche Direktorin des CTK.
Die Zentrale Notaufnahme und der Rettungsdienst sind informiert und stimmen sich engmaschig ab. „Wir gehen jedem Fall nach und sind für ein positives Ergebnis gerüstet“, bestätigt Frau Dr. Peltroche. Sie weist aber auch nochmal darauf hin, dass Angst und Ignoranz unsere größten Gegner im Kampf gegen Viren sind. Derzeit erkranken mehr Menschen an Influenza und versterben sogar daran, als dies für das Coronavirus der Fall ist.
Viren werden auch über die Hände übertragen, daher denken Sie an die Indikationen zur Händedesinfektion!
Informationen des Bundesgesundheitsministeriums
Wie groß ist die Ansteckungsgefahr?
Eine genaue Aussage kann hier noch nicht getroffen werden, da die Datenlage noch unzureichend ist. Fachleute schätzen jedoch, dass 2019-nCoV nicht so ansteckend ist, wie beispielsweise Influenza (Grippe) oder Masern.
Wie kann man sich schützen?
Es werden die gleichen Maßnahmen empfohlen, die auch grundsätzlich zur Vermeidung von Grippe gelten: gute Handhygiene, Husten- und Nies-Etikette sowie Abstand zu Erkrankten halten.
Wann sollte ich mich auf das Virus testen lassen?
Reisende aus dem Risikogebiet der Provinz Hubei (inkl. Wuhan) oder Personen die Kontakt mit einer erkrankten Person hatten, und innerhalb von 14 Tagen nach Rückkehr oder dem Kontakt mit der Erkrankten Personen Symptome wie Fieber oder Atemwegsprobleme entwickeln, sollten ihre Ärztin oder Arzt aufsuchen. Wichtig ist vorher anzurufen.
Kündigen Sie Ihren Praxis-/Krankenhaus-Besuch an und schildern Sie, dass Sie in der betroffenen Region waren oder Kontakt mit einer erkrankten Person hatten und entsprechende Symptome (z.B. Fieber) haben! Dann kann sichergestellt werden, dass entsprechende Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden (nicht im vollen Wartezimmer lange sitzen, Hygienemaßnahmen wie Mundschutz etc.). So können dann weitere Ansteckungen verhindert werden.
Was passiert im Verdachtsfall?
Hierzu gibt es genaue Abläufe entlang Empfehlungen des Robert Koch-Institutes. Wenn bestimmte Kriterien vorliegen, hier also das Vorliegen von Symptomen einer Atemwegsinfektion (z.B. Husten) UND ein Aufenthalt in einem Risikogebiet in China (hier derzeit die Provinz Hubei) in den letzten 14 Tagen erfolgt ist ODER ein Kontakt zu einer an 2019-nCoV erkrankten Person nicht länger als 14 Tage zurückliegt, dann erfolgt zunächst unter Einhaltung hygienischer Maßnahmen (u.a. Mund-Nase-Schutz) eine körperliche Untersuchung.
Parallel erfolgt eine Laboruntersuchung. Hierzu wird zum Beispiel ein Abstrich aus dem Rachenraum genommen. Neben der Labortestung auf 2019-nCoV, wird auch auf weitere gängige Atemwegsinfektionen getestet, z.B. auf eine Infektion mit dem Influenzavirus.
Das zuständige Gesundheitsamt wird über den Verdachtsfall informiert, um unmittelbar Maßnahmen einzuleiten, wenn sich der Fall bestätigt.
Was passiert mit den Rückkehrern aus den Infektionsgebieten?
Weitere Reisende aus Risikogebieten, die innerhalb von 14 Tagen nach Rückkehr Symptome wie Fieber oder Atemwegsprobleme entwickeln, sollten ihren Ärztin oder Arzt aufsuchen. Wichtig ist, vorher die Ärztin oder den Arzt anzurufen. Kündigen Sie Ihr Kommen an und schildern sie, dass sie in der Region waren und entsprechende Symptome haben. Dann kann sichergestellt werden, dass entsprechende Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden (nicht im vollen Wartezimmer lange sitzen, Hygienemaßnahmen wie Mundschutz etc.). So werden dann mögliche weitere Ansteckungen verhindert.
Was sind die Reiseempfehlungen für Reisen nach China?
Das Auswärtige Amt hat eine Teilreisewarnung ausgesprochen. Vor Reisen in die Provinz Hubei wird gewarnt. Das Auswärtige Amt empfiehlt derzeit, nicht notwendige Reisen nach China zu verschieben. Zur Vermeidung der Infektion wird folgendes Verhalten in den Ausbruchsgebieten in China dringend empfohlen: regelmäßiges Händewaschen; Marktbesuche vermeiden, wenn dort Tiere gehandelt werden; Tierkontakt vermeiden; Kontakt mit Personen vermeiden, die an Atemwegserkrankungen leiden. Zudem wird vor Reisen eine Impfung mit dem aktuellen Nordhalbkugelimpfstoff gegen Influenza empfohlen. Eine Influenza-Impfung kann zur Vermeidung unnötiger Verdachtsfälle beitragen. (Reise und Sicherheitshinweise für China)
Wie erfolgt die Übertragung?
Aktuell wissen wir hierüber noch zu wenig. Die Mensch-zu-Mensch-Übertragung von SARS erfolgt(e) hauptsächlich durch Tröpfcheninfektion (selten auch Schmierinfektion). Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen Ansteckung und Erkrankungsbeginn, beträgt ca. zwei bis sieben, maximal aber bis zehn Tage.
Wie äußert sich die Krankheit?
Die klinischen Anzeichen und Symptome der Erkrankung sind hauptsächlich Fieber, wobei einige Patienten Schwierigkeiten beim Atmen haben.
Die möglichen Symptome bei SARS waren Fieber über 38°C, in Kombination mit Husten, Myalgien (Muskelschmerzen), Atemnot oder Kurzatmigkeit.
Gibt es eine Impfung?
Bisher ist keine sichere Schutzimpfung verfügbar.
Wie ist die Therapie?
Eine spezifische Therapie liegt nicht vor. Die Symptome werden behandelt.