Der Weihnachtsmann war am 4. Advent bereits in Großkmehlen unterwegs. Und weil er so viele Geschenke in seinen Rucksack nicht rein bekam, hat er sich einen großen Kremser chartern müssen. Ein Gehilfe saß neben ihm auch auf dem Kutschbock. So sahen wir, Die Niederlausitzer Wandergurken, mit weiteren Wandergästen den Bärtigen am 20. Dezember auf dem örtlichen Oberweg.
Außer einem „Glück auf den Weg“ hatte er keine Zeit für uns, denn er war bei der klirrenden Kälte sehr in Eile und auch seinen beiden Pferdchen wird es nicht allzu warm gewesen sein. Wir waren auch nicht für ein längeres Stelldichein zu haben, wollten wir doch hinauf in die Kmehlener Berge, dem einzigen Mittelgebirge Brandenburgs, da ja der höchste Berg, der Kutschenberg, leicht über 200 Meter vorweisen kann.
Nach dem obligatorischen Gruppenfoto auf dem Kutschenberg wollten wir uns in das Gipfelbuch eintragen, fanden aber auch nach längerem Suchen ein solches nicht. Um nicht den steilen Skihang abwärts laufen zu müssen auf dem glatten Schnee, wählten wir den Weg mit dem grünen Punkt und kamen so zu dem Waldrand mit herrlichem Blick in Richtung Autobahn A13 oberhalb des Ortrander Bergs. Auf dem Grenzweg liefen wir zum Auslauf des Skihangs und kletterten hinauf bis an die Skihütte zu einer Stippvisite. Dass sie geschlossen war, wussten wir ja schon bei der Planung der Tour, aber von mal Gucken wird man ja auch nicht dümmer… Weiter ging’s auf dem Hohlweg entlang und später durch den dunklen Wald, von wo aus wir nur die Wipfel der Bäume von Sonnenlicht beschienen sahen. Das Knirschen unserer Füße im Schnee hörten Rehe und Hasen wohl schon von weitem, denn sie nahmen schnell „reiß aus“, als sie uns witterten. Fluchtdistanz muss schließlich eingehalten werden…
Von der Blochwitzer Straße abbiegend fanden wir links und rechts an dem so genannten Dienstweg (früher wurden Grenzen von Zollbeamten bewacht), mehrere Grenzsteine, welche die Grenzlinie zwischen Brandenburg und Sachsen markierten.
Als Wanderer hätten wir uns gewünscht, dass es am Wegesrand Hinweise zu den Bergen gegeben hätte, an denen wir vorbei kamen (Mittagsberg, Kuckucksberg, Dietzenberg, Pfaffenberg). Auch ein Hinweis auf den Huttenberg im Sächsischen (212,1 m ÜNN) wäre nicht schlecht gewesen. Für einen „Stehimbiss im Freien“ suchten wir uns ein Plätzchen, wo sich die Sonne besonders viel Mühe in der frühen Nachmittagsstunde gab. Den Schafberg konnten wir orten, weil wir wussten, dass es dort eine alte Sprungschanze gab, vor der wir noch einmal Aufstellung zu einem Gruppenfoto nahmen. Fehlende Beruhigungsmarkierungen und Hinweise zu den „Gipfeln“ taten unserer guten Stimmung bei dem herrlichen Winterwetter aber keinen Abbruch.
Ganz herzlich möchten wir uns auch hier in der Öffentlichkeit noch einmal bei Frau Winkler bedanken. Sie ist in Großkmehlen sozusagen die gute Seele der Kirche und hat uns auch diesmal wieder die Kirchentür aufgeschlossen, um uns trotz der Kälte eine Blick in das Gotteshaus zu ermöglichen, der sich durch ihre interessanten Ausführungen schnell wieder zu einem Aufenthalt von einer halben Stunde ausdehnte. So hat sich auch diesmal der Spruch des Schmiedemeisters Kleinig von nebenan im übertragenen Sinn bewahrheitet, der auf seiner Website nach Großkmehlen mit dem Slogan einlädt, dass man für Jeden ein Eisen im Feuer habe…
Für die kleine Fotogalerie zu diesem Report haben wir extra Fotos ausgewählt, die wir nicht in die Bildergalerie hier bei „niederlausitz-aktuell.de“ einstellen werden, die aber gut zu diesem Text passen…
Die Niederlausitzer Wandergurken
Edeltraud und Gerd Laeser
Lübbenau
Weihnachtsbäumchen in einer Wochenendsiedlung am Kutschenberg
Winterstimmung im Großkmehlener Schlosspark
Großkmehlener Wasserschloss aus ungewöhnlicher Perspektive