Mit einem zünftigen Richtfest begingen gestern Bauarbeiter den nahenden Abschluss der Rohbauarbeiten auf der Baustelle der Papierfabrik 2 der Hamburger Containerboard im Spremberger Industriepark Schwarze Pumpe. In weniger als einem Jahr soll auch innen alles fertig für den Betrieb sein. Bis dahin werden insgesamt 375 Millionen Euro investiert, hunderte neue Arbeitsplätze entstehen. Als Gäste waren gestern unter anderem Dr. Klaus-Peter Schulze, Mitglied des deutschen Bundestages, der Erste Beigeordnete des Landkreises Spree-Neiße, Olaf Lalk, der Geschäftsbereichsleiter Jobcenter im Landratsamt Bautzen, Mathias Bielich sowie die Bürgermeister von Spremberg und Spreetal, Christine Herntier und Manfred Heine teil. Kriitik gibt es an der Anbindung des Industrieparks mit Blick auf den ansteigenden LKW-Verkehr, wenn die Papierfabrik in Betrieb genommen wird. Die Südumfahrung wurde schon zum Bau der ersten Papierfabrik versprochen, passiert ist bis heute nichts. Auch der Ausbau zur B169 und die B97, sowie die Ortsumfahrungen Gallinchen und Oßnig zur A15 ließen auf sich warten. Hier schoben der ehemalige Spremberger Bürgermeister und jetzige Bundestagsabgeordnete Klaus-Peter Schulze sowie die die jetzige Spremberger Bürgermeisterin Christine Herntier die Verantwortung in Richtung Land ab.
Dr. Klaus- Peter Schulze erinnerte sich an die Anfänge der Kontakte zur Hamburger-Gruppe: „Am 18.08.2000 informierte uns der damalige Landrat Friese in der Dienstbesprechung darüber, dass ein österreichischer Investor eine Papierfabrik am Industriestandort Schwarze Pumpe errichten möchte. Damit begann eine Erfolgsgeschichte im Süden des Landes Brandenburg. Die Hamburger Gruppe erfüllte bis heute alle Zusagen, hat zukunftsträchtige Arbeitsplätze geschaffen und ist ein zuverlässiger Partner der Region.”
Der Managing Director der Hamburger Containerboard, Harald Ganster, dankte den Bauarbeitern für die qualitätsgerechte Arbeit: „Wir freuen uns mit dieser Investition sowohl einen Meilenstein für unsere Gruppenstrategie, als auch für die Region der Lausitz gesetzt zu haben! Mit dieser Investition bestätigen wir das Vertrauen an die lokalen Verantwortlichen, sowie an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die uns größtenteils bereits 15 Jahre in der Region begleiten. Die Anzahl der direkten Mitarbeiter aller hier tätigen Prinzhorn Unternehmen wird damit auf über 700 anwachsen.“
Die Arbeitsgemeinschaft der Baufirmen Implenia und Habau arbeitet mit zahlreichen Subunternehmen seit September 2018 auf der Baustelle. Polier Andreas Heinemann von Implenia gab nach dem Richtspruch das Zeichen für das Setzen des Richtkranzes auf das 28 m hohe Dach der Papiermaschinenhalle. Für den Bau des 400 Meter langen Komplexes der Papiermaschinenhalle als Kernstück der Investition wurden 5.500 Tonnen Baustahl vor Ort eingearbeitet und 2.700 Betonfertigteile für den Stahlbetonrahmen eingearbeitet. Der umbaute Raum beträgt 700.000 Kubikmeter, das entspricht etwa der Größe von 800 Einfamilienhäusern. Die Hamburger Containerboard erweitert mit einem Investitionsvolumen von 375 Millionen Euro ihren Produktionsstandort im Industriepark Schwarze Pumpe zu einer der modernsten und leistungsstärksten Papierfabriken Europas. Bei voller Kapazitätsauslastung des Werkes werden jährlich 500.000 Tonnen hochwertige weiße und braune Verpackungspapiere gefertigt. Die erzeugte 7,80 Meter breite Papierbahn ist dabei 600.000 Kilometer lang. Das entspricht annähernd dem Weg von der Erde bis zum Mond und wieder zurück.
Hintergrund
Die Hamburger Containerboard Gruppe
Die Papierfabrik am Standort Spremberg ist Teil der Division Hamburger Containerboard der sterreichischen Prinzhorn Gruppe. Die Produktlinien RiegerLiner, RiegerTop und SpreeWhite machen das Unternehmen zum Marktführer im Segment der weißen gestrichenen und ungestrichenen Testliner. Hamburger Containerboard zählt mit 2,47 Millionen Tonnen und zehn Werken zu den führenden Erzeugern von hochwertigen Wellpapperohpapieren in Europa.
Die Prinzhorn Gruppe
Die Prinzhorn Gruppe zählt mit 9.800 Mitarbeitern in 16 Ländern zu den europäischen Marktführern in der Recycling-, Papier- und Verpackungsindustrie. Mit einem Jahresumsatz von 1,90 Mrd. Euro ist das Unternehmen in diesem Segment die Nummer drei in Europa. Das Familien-Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Wien (Österreich) und gliedert sich in drei Divisionen: Dunapack Packaging (Verpackungslösungen aus Wellpappe), Hamburger Containerboard (Produktion von Wellpappenrohpapier) und Hamburger Recycling (Sammlung und Handel mit Sekundärrohstoffen).