„Ich habe den absoluten Traumjob. “ Schön, wenn man das von sich behaupten kann. Wäre da nur nicht der Stressfaktor schlecht hin, der Konkurrenzdruck. Viele Kollegen bedeuten oft auch vermehrt Konkurrenz und Machtkämpfe untereinander. Jeder will beim Chef glänzen, ohne Rücksicht auf Verluste. Der eine mehr, der andere weniger. Aber wenn man erst diesen einen Kollegen im „Team“ hat, der ein ganzes Kollektiv gegen sich aufbringt und die vermeintliche Teamarbeit als alleiniges Werk hinstellt, hört für viele der Spaß auf.
Einst hat man seine Arbeit selbstständig mit dem vollem Vertrauen des Chefs erledigt. Jeder im Team hat seinen Aufgabenbereich und mit der Hilfe der anderen konnte man immer rechnen. Am Ende eines erfolgreichen Arbeitstages hat man glücklich und zufrieden die Seele baumeln lassen. Am nächsten Morgen ist man mit dem gleichen glücklichen Gefühl wieder am Arbeitsplatz erschienen. Das fand ein jähes Ende mit der Einstellung des sogenannten „Kollegenschweins“. Er ist nur damit beschäftig, seine Kollegen beim Chef anzuschwärzen, sich mit fremden Lorbeeren zu schmücken, andere bei der Arbeit nicht zu unterstützen, sich aber die Unterstützung bei anderen einzufordern. Irgendwann ist man es leid, andauernd beim Chef Rechenschaft ablegen zu müssen, warum man seine Arbeit nicht ordnungsgemäß wie einst erledigt hat. Um im Team nicht unterzugehen und um seinen geliebten Job bangen zu müssen, fängt man an die Ellenbogen auszufahren. Der Konkurrenzdruck ist zum Leben erwacht. Man läuft Gefahr wie der gehasste Kollege zu werden. Schließlich ist der auch nicht besser. Oder schlimmer noch, wenn der Druck so hoch wird, dass der Arbeitstag zur Hölle wird und man einfach nicht mehr gern zur Arbeit geht. Das Wort Kündigung setzt sich immer mehr im Kopf fest. Aber halt, so einfach wird man es dem „Kollegenschwein“ doch nicht machen! Wenn die Arbeit im Team doch immer gut funktioniert hat, sollte doch auch ein Chef in der Lage sein, dies zu erkennen und dementsprechend zu handeln. Auch ein Chef darf nicht vergessen, dass der Erfolg seiner Firma von einem funktionierenden Team abhängig ist. Nur da, wo Hand in Hand gearbeitet wird, kann Produktives entstehen. Ein Miteinander gehört gefördert und hinterhältiges Verhalten unterbunden. Machtkämpfe und Konkurrenzdenken gehören nicht an den Arbeitsplatz. Sie machen krank und sorgen für ein schlechtes Betriebsklima. Und wer will schon in einer Firma arbeiten, wo man das schlechte Klima von weitem riechen kann? Konkurrenz unter den Kollegen belebt nicht das Geschäft, sondern treibt eine Firma auf kurz oder lang in den Ruin. Wo keine Angestellten sind, kann auch keine Arbeit verrichtet werden.
Eure Anna Rose