Die Lage in der Lieberoser Heide hat sich knapp eine Woche nach dem erneuten Brandausbruch weiter entspannt. Von dem Waldbrand, der auf dem stark munitionsbelasteten Areal von rund 100 Hektar Fläche in den vergangenen Tagen eingedämmt werden konnte, geht momentan keine Gefahr einer Ausbreitung mehr aus, schätzt die Einsatzleitung am heutigen Freitagmittag ein. „Der Regen hat sich positiv auf die betroffene Brandfläche ausgewirkt. Nach den langwierigen Löscharbeiten ist die Lage nun soweit unter Kontrolle gebracht, dass das Areal in örtlicher Zuständigkeit weiter betreut werden kann“, sagt Dahme-Spreewalds Ordnungsamtsleiterin Silvia Enders. Die immer noch schwelenden Moorbrände können allerdings noch längere Zeit für eine Rauchbelästigung in den umliegenden Ortschaften sorgen.
Landrat Stephan Loge hat angesichts der Situation heute in Abstimmung mit der regionalen Einsatzleitung vor Ort entschieden, die Großschadenslage für beendet zu erklären. Die ursprünglich vorgesehenen Löschhubschrauber der Bundespolizei mussten heute nicht mehr eingesetzt werden. Mit der aufgehobenen Großschadenslage geht die Zuständigkeit für die weitere Brandbekämpfung und -beobachtung zurück an das Amt Lieberose/Oberspreewald. Nach sofortiger Prüfung konnte das Amt Lieberose/Oberspreewald die Zuständigkeit an den Haupteigentümer der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg übergeben. Die Flächenübergabe an den Amtsdirektor Bernd Boschan erfolgte am heutigen Freitag, 13.30 Uhr. Das Amt prüft die baldige Übergabe der Liegenschaft an die Eigentümer. In der örtlichen Zuständigkeit sind nun die weiterführenden Maßnahmen der Brandbewachung und präventiven Waldbrandbekämpfung zu organisieren.
Landrat Loge erklärt: „Unser aufrichtiger Dank gilt nach den vielen, kräftezehrenden Einsatztagen einmal mehr den ehrenamtlichen und hauptamtlichen Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr und Wehren der Nachbarlandkreise. Diese haben erneut den Hauptteil der Arbeit bei der Brandbekämpfung geschultert. Auch das Engagement der freiwilligen Helfer, insbesondere des Deutschen Roten Kreuzes, des Technischen Hilfswerks, des Arbeiter-Samariter-Bunds und der Johanniter-Unfall-Hilfe hat maßgeblich zur erfolgreichen Brandeindämmung beigetragen. Unser Dank gilt zudem dem Kampfmittelbeseitigungsdienstes des Landes Brandenburg und der örtlichen Forst sowie der Landes- und Bundespolizei für ihre wirksame Unterstützung aus der Luft.“
Die Löscharbeiten des erneuten Waldbrandes in der Lieberoser Heide hatten seit vergangenem Samstag angedauert. Die Brandbekämpfung wurde durch zerfahrene Waldwege, langwierige Moorbrände und scharfe Munitionsfunde in der schwer mit Kampfmitteln verseuchten „roten Zone“ des früheren Truppenübungsplatzes Lieberoser Heide östlich des Teerofensees erschwert. Es handelt sich um nicht betretbare Reservatsflächen im Besitz der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg und des Landesbetriebs Forst. Seit Montagnachmittag, 08. Juli 2019, hatte die mit regionalen Feuerwehrkräften besetzte Einsatzleitung die Löscharbeiten vom Stützpunkt in Straupitz aus koordiniert. Mit Einstufung der langanhaltenden Brandlage als Großschadensereignis war die Zuständigkeit für die weitere Brandbekämpfung bis heute Mittag abermals auf den Landkreis Dahme-Spreewald übergegangen. Die sich jetzt anschließende Brandsicherung liegt in Zuständigkeit des Amtes Lieberose/Oberspreewald und wird in der Folge unter Auflagen an den Eigentümer abgegeben.
pm/red