Die Lage ist angespannt, aber derzeit haben die Einssatzkräfte die Lage in der Lieberoser Heide (Landkreis Dahme-Spreewald) unter Kontrolle. Ein Hubschrauber der Bundespolizei wurde gestern nach Ziltendorf verlegt um dort zu helfen, ein weiterer ist am Mittag aus Hamburg in die Lieberoser Heide verlegt worden. Insgesamt sind etwa 300 Einsatzkräfte von THW, Johanniter, DRK, Katastrophenschutz, Bundespolizei, KMBD, Versorgung und Feuerwehr vor Ort. Am Mittag wurden Einheiten aus Oberspreewald-Lausitz gegen Einheiten aus Märkisch Oderland ausgetauscht. Das Land Brandenburg hatte gestern ein Amtshilfeersuchen an Niedersachsen gestellt, aus Braunschweig machten sich 23 Kameraden mit einer Hochleistungspumpe für lange Wegstrecken auf, sie erreichten in der Nacht den Einsatzort. Heute wurde eine Anfrage an die Berliner Feuerwehr gestellt, mit fünf Tankköschfahrzeugen unterstützen sie nun die Brandbekämpfung auf nach wie vor etwa 100 Hektar.
Einsatzleiter Christian Liebe erläutert die aktuelle Lage im Interview im Titelvideo.
„Unser Hauptaugenmerk liegt weiterhin darauf, den Brand innerhalb der jetzigen Außenlinien zu halten. Dabei ist das Einsatzgebiet rund um die Uhr zu beobachten, um ein erneutes Entfachen von Glutnestern und Schwelbränden durch auffrischenden Wind und die Thermik schnell zu bekämpfen“, erklärt LDS-Kreisbrandmeister und Einsatzleiter Christian Liebe. Die Löscharbeiten finden in einem dicht bewachsenen Areal nördlich des Teerofensees zwischen den Ortschaften Byhlen und Klein Liebitz statt.
Aufgrund der stabilen Lage schließe er eine weitere Brandausbreitung derzeit aus. Folglich müssen auch keine Evakuierungsmaßnahmen oder Straßensperrungen in Betracht gezogen werden. Die Einsatzkräfte haben die Lage im Griff, müssen aber zudem mit der Rekord-Hitze sowie Staub- und Rauchbelastung selbst kämpfen. Die anhaltende Hitze und die komplizierte Situation vor Ort machen den Einsatz schwierig. Die Feuerwehr kann nur von befestigten Wegen aus löschen, einerseits fahren sich die schweren Fahrzeuge auf Sandwegen fest, andererseits ist das Gebiet des Brandes munitionsverseucht. Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter sagte heute, man habe im vergangenen Jahr etwa 15 Hektar in der Lieberoser Heide beräumt, dabei wurden 2,5 Tonnen Munition gefunden, darunter auch Fahrzeug- und Seeminen, die selbst für gepanzerte Löschfahrzeuge gefährlich wären.
Die Unterstützung der Bundespolizei aus der Luft hilft dadurch sehr, ein weiterer Helikopter von Typ “Super Puma” wurde aus Hamburg angefordert. Christian Liebe sagte, 2018 hätte Regen den Großbrand in der Lieberoser Heide beendet, darauf kann man in diesem Jahr zumindest nach aktuellen Vorhersagen bis kommende Woche nicht zählen. Das THW befestigt Wege im Brandgebiet, damit sich die Fahrzeuge bewegen können, es wurde ein Kreisverkehr mit einem 33.000 Liter Tank einngerichtet, damit die Tanklöschfahrzeuge ohne Behinderungen nachgetankt werden können.
Fast alle der etwa 300 Einsatzkräfte mit etwa 50 Löschfahrfahrzeugen sind ehrenamtlich vor Ort, sie wurden von Arbeitgebern für den Einsatz freigestellt. Dahme-Spreewald Landrat Stephan Loge dankte allen vor Ort für ihren unermüdlichen Einsatz. Auf den Brand blickend erklärte er, dass vermutet wird, dass diese Brände einen eine gesteuerte Ursache haben, soviele Waldbrände, gerade in den Kampfmittelverdachtsflächen gab es in den Jahren davor nicht. Bestätigt ist aber noch nichts, die Polizei ermittelt parallel zur Brandbekämpfung.
Mehr dazu im Videointerview mit Stephan Loge:
Die Löscharbeiten des derzeitigen Großbrandes in der Lieberoser Heide dauern seit Montagmorgen an. Die Brandbekämpfung wird durch die schlechte Zuwegung und die hohen Tagestemperaturen in unmittelbarer Nähe zur munitionsbelasteten „roten Zone“ des früheren Truppenübungsplatzes Lieberoser Heide erschwert. Es handelt sich um Reservatsflächen im Besitz der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg. Seit Montagabend koordiniert der LDS-Kreisbrandmeister als Einsatzleiter die Löscharbeiten vom Stützpunkt in Lieberose aus. Mit Einstufung des Brandes als Großschadenslage war die Zuständigkeit für die weitere Brandbekämpfung auf den Landkreis Dahme-Spreewald übergegangen.
red/pm