Der KFC Uerdingen beginnt gut, aber Dimitar Rangelov macht zwei richtig starke Tore für seinen Verein. Erst gleicht er die Uerdinger Führung durch Pflücke (22.) nach 27 Minuten aus, nach 63 Minuten kann er mittels Körpertäuschung zwei Abwehrspieler aussteigen lassen und macht das zweite Tor zum so wichtigen Auswärtssieg. Energie Cottbus steht nun wieder über dem Strich und hat den Klassenerhalt gegen Aalen und Braunschweig nun wieder selbst in der Hand. Der FCE verdirbt das Debüt von Heiko Vogel, er ist der vierte Trainer der Uerdinger in dieser Saison.
Der Spieltag lief bisher für den FC Energie Cottbus, alle anderen Kandidaten im Tabellenkeller haben verloren, mit einem Sieg gegen den KFC Uerdingen könnten die Cottbuser nach oben springen. Viel Zeit für Siege ist auch nicht mehr, mit dem heutigen sind es noch drei Spiele. Taktisch muss Wollitz umstellen, für den gelb gesperrten Streli Mamba übernimmt Dimitar Rangelov im Sturm, Fabio Viteritti hat Aduktorenprobeleme und kann auch nicht auflaufen, für ihn spielt Marcelo de Freitas. Weiterhin sind Leon Schneider, Lars Bender und Tim Kruse in der Startelf, mit Dreierkette und Fünfermittelfeld sollen heute drei Punkte mitgenommen werden.
Die Hausherren beginnen gleich mit Druck auf die Cottbuser Reihen, erarbeiten sich Freistöße und Feldvorteile. Nach elf Minuten kann Avdo Spahic Aigner den Ball nach einem Uerdinger Konter noch vom Fuß stibitzen. Nach 16 Minuten schießt Lars Bender drüber, die erste Cottbuser Chance im Spiel. Danach befreien sich die Gäste etwas, da trifft Pflücke in der 22. Minute mitten in die Cottbuser Aufbruchstimmung zum 1:0 für den KFC. Rangelov verliert den Ball und Marcelo ist nicht energisch genug, Patrick Pflücke kann sich von der Strafraumgrenze alles ausgucken und macht ihn sehenswert rein. Bitte ist, dass es wieder ein Konter der Uerdinger war. Fünf Minuten später Energie mit einem Freistoß, Dimitar Rangelov hat ja schon seine Qualitäten in der Sache bewiesen und er legt sich die Kugel auch wieder zurecht. Er ignoriert die Mauer und schießt rechts daran vorbei ins Tor, 1:1! Die richtige Antwort für drückende Hausherren. Insgesamt fehlt den Lausitzern aber noch die offensive Durchschlagskraft. Matuwila wirft sich in der 41. Minute in einen Schuss von Pflücke und verhindert damit wahrscheinlich den zweiten Gegentreffer. Der Uerdinger stand mutterseelenallein im Cottbuser Strafraum, wurde bedient und zieht ab. Bis zur Pause ein offenes Spiel beider Teams, in dem Uerdingen die besseren Aktionen hat.
Gewechselt wurde auf beiden Seiten in der Halbzeit nicht, Frank Eulberg sagt im Halbzeitinterview, das Uerdingen oft abgebaut hat nach 45 Minuten, Energie wird eher stärker in der zweiten Halbzeit. Mit 17 Toren in den letzten 15 Minuten sind sie bei dem Wert Ligaspitze, leider auch mit Rückständen, 24 Mal lagen sie in der Saison bereits zurück. Ebenfalls weit vorn in der Statistik sind beide Teams bei ihren Gegentreffern, nach dem 1:1 hat Cottbus nun 56, Uerdingen 57. Nur Fortuna Köln hat einen mehr.
Nach 50 Minuten gibt es die erste Möglichkeit der zweiten Halbzeit. Diesmal für Cottbus, wieder ein Freistoß. Marcelo nimmt Maß und zielt nach unten links, Robin Benz kann ihn nicht festhalten, aber er springt ins Toraus zur Ecke für Cottbus. Die Ecke kommt flach rein, wieder steht Benz im Mittelpunkt, da er den Ball durchrutschen lässt. Leider kann kein Cottbuser schnell genug reagieren und die Uerdinger können noch klären. Neun Minuten später jubelten die Uerdinger nur kurz, Osawe wird im Strafraum von rechts gut bedient und macht das Tor! Aber die Fahne des Assistenten ist oben, Abseits! Oft ist es die rechte Angriffsseite der Gastgeber, wenn nach vorn etwas geht. Auf der Gegenseite sorgt Rangelov bei den Cottbuser Fans für Jubel. Er wird bedient, legt sich den Ball selbst per Körpertäuschung vor und schiebt ihn flach an Benz ins Tor! 1:2 für Energie Cottbus, was ein wenig überraschend kam, aber umso wichtiger nach 63 Minuten ist. Direkt danach wechselt Pele Wollitz aus, Luke Hemmerich übernimmt für Marcelo de Freitas. Der neue hat mit seinem ersten Ballkontakt direkt den ersten Torschuss, Benz ist aber da. Der KFC ist irritiert und versucht sich neu zu ordnen, um in den letzten 20 Minuten noch einmal zurück zu kommen, Energie steht aber gut. Zusätzlich öffnen sich neue Räume und Luke Hemmerich fühlt sich links dabei richtig wohl. Er holt in der 74. Minute einen Freistoß Nahe des Strafraums raus. Wieder nimmt sich Rangelov die Kugel, aber diesmal zielt er drüber. Für die letzten zehn Minuten kommt Daniel Bohl für Lars Bender. Cottbus steht gut in der Defensive, kein Durchkommen für den KFC und nach vorn versuchen sie die Räume zu nutzen, insgesamt spielt sich aber weiter viel im Mittelfeld ab. Für drei Minuten Nachspielzeit kommt noch Felix Geisler für den Doppeltorschützen Dimitar Rangelov, der sich den Sieg nun von außen angucken darf. Er sieht, das nichts mehr passiert von Uerdinger Seite. Eulbergs Halbzeiteinschätzung trat ein, der KFC hat ein wenig abgebaut und Energie Cottbus im richtigen Moment zugeschlagen. Heiko Vogels Debüt als KFC-Trainer geht schief, als vierter Trainer in dieser Uerdinger Saison soll er die Mission Aufstieg in der kommenden Spielzeit angehen.
Endlich nutzt der FCE mal die Schwäche der Konkurrenz an einem Spieltag und beißt sich zum Sieg durch. Die drei Punkte können ganz wichtig sein. Durch den Sieg springen sie auf 41 Punkte und Platz 15. Ein Punkt Vorsprung haben die Cottbuser nun vor Lotte und Jena, zwei vor Großaspach. Das letzte Heimspiel findet am kommenden Samstag um 13:30 Uhr im Stadion der Freundschaft gegen den VfR Aalen statt.
Pele Wollitz bekundete nach der Partie seine Solidarität mit dem entlassenen Trainer Norbert Meyer und kündigte an, nicht an der Nachspiel-Pressekonferenz teilzunehmen.