Der Krankenstand in Brandenburg ist in fast allen Landesteilen deutlich höher als in Berlin – die einzige Ausnahme bildet Potsdam. Durchschnittlich 16,3 Tage waren Potsdamer im vergangenen Jahr krankgeschrieben, Berliner hingegen 16,4 Tage. Spitzenreiter bei den Fehltagen in Brandenburg ist wie im Vorjahr der Landkreis Elbe-Elster. Dort beträgt die Zahl der Fehltage jetzt 23,2. Am stärksten stieg deren Zahl in den Landkreisen Ostprignitz-Ruppin und Prignitz – jeweils um 2,2 Tage.
Rückgang in drei Städten
Einen Rückgang des Krankenstandes gab es lediglich in drei kreisfreien Städten: In Cottbus, Frankfurt (O.) und Brandenburg an der Havel sank die durchschnittliche Zahl der Krankheitstage. Den stärksten Rückgang verzeichnete Frankfurt (O.).
Im gesamten Bundesland ist die durchschnittliche Zahl der Fehltage 2018 gestiegen – auf 19,6 Tage. Das ist nach Mecklenburg-Vorpommern und gemeinsam mit Sachsen-Anhalt der zweithöchste Wert aller Bundesländer.
Hauptursache für die Steigerung ist die starke Grippewelle zu Beginn des vergangenen Jahres. Atemwegserkrankungen hatten dementsprechend den größten Anteil an den Fehltagen – dicht gefolgt von den Muskel- und Skeletterkrankungen.
Gegensteuern durch Betriebliches Gesundheitsmanagement
“Ob Rückenschmerzen oder psychische Belastungen: Gemeinsam mit den Firmen entwickeln wir als Krankenkassen ein Betriebliches Gesundheitsmanagement”, sagt Susanne Hertzer, TK-Chefin in Brandenburg. “Unsere Gesundheitsangebote umfassen Kurse, aber auch digitale Coaches, die sowohl die physische als auch die psychische Gesundheit stärken.”
Warum sich der Krankenstand in den Landkreisen so deutlich unterscheidet, darüber lassen sich nur Vermutungen anstellen. So ist die durchschnittliche Zahl der Fehltage in strukturschwachen Gebieten oft höher. Außerdem ist es in Großbetrieben oder in der Verwaltung eher üblich, dass krankheitsbedingte Fehlzeiten erst ab drei Tagen per Krankenschein nachgewiesen werden müssen. Solche Unternehmen finden sich in ländlichen Gebieten kaum. Krankmeldungen ohne Krankenschein fließen nicht in die Statistik ein.
pm/red