Die Zuckerfabrik im Mühlberger Ortsteil Brottewitz (Landkreis Elbe-Elster) soll nach dem Willen des Eigentümers Südzucker AG geschlossen werden. Das löste in den vergangenen Tagen Proteste der Gewerkschaft DGB vor dem Werk aus und auch der Landrat des Landkreises Elbe-Elster, Christian Heinrich-Jaschinski, entgegnete den Plänen mit klaren Worten und schrieb zusammen mit Bürgermeistern und Amtsdirektoren einen offenen Brief an den Konzern.
In dem offenen Brief heißt es: „Wir nehmen das nicht einfach hin, sondern werden alles in unserer Macht Stehende tun, damit das Unternehmen diesen Schritt mit einschneidenden Konsequenzen für die Region noch einmal überdenkt. Mit Fassungslosigkeit und Unverständnis haben wir die Pläne der Südzucker AG zur Schließung des Werkes in Brottewitz zur Kenntnis genommen. Gut 90 qualifizierte Fachkräfte mit ihren Familien, viele Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe und rund 400 Zuckerrübenanbauer wären von einer Schließung der einzigen Zuckerfabrik im Bundesland Brandenburg hart getroffen. Wir haben für diese Entscheidung keine rationale Erklärung, zumal es sich bei dem Werk in Brottewitz nach Konzernangaben um einen ‚wichtigen Industriestandort und Arbeitgeber für die Menschen der Region‘ handelt. Nicht zuletzt ist das Südzucker-Werk für die Region ein Symbol für Leistung und Tatkraft mit hohem Engagement für die Ausbildung junger Menschen. Deshalb wurde das Unternehmen erst unlängst für seinen Einsatz auf diesem Gebiet mit dem „AUSBILDUNGS-STAR 2017“ vom Landkreis gewürdigt. Wir appellieren eindringlich an Sie, alles in Ihrer Macht Stehende zu tun, um diese für die gesamte Region verheerende Entscheidung zur Schließung der Zuckerfabrik Brottewitz bei Mühlberg/Elbe rückgängig zu machen!“
Der DGB ruft zu einer Protestkundgebung am 15.02.2019 vor dem Werk auf. “Der seit 1872 bestehende Traditionsbetrieb soll in einer Aufsichtsratssondersitzung am 25. Februar geschlossen werden. Das hat fatale Folgen innerhalb der Gemeinde und auch für die gesamte Region.” heißt es von der Gewerkschaft.
Foto: DGB