Die Theater Cottbus, Senftenberg und Bautzen haben Stückewettbewerb „Lausitzen“ ausgeschrieben, der nach Stückideen sucht, die sich inhaltlich auf überzeugende Weise mit der Region Ober- und Niederlausitz (den ‚Lausitzen‘) auseinandersetzen. Erster Preisträger war Ralph Oehme mit seinen Stück “Lausitzer Quartiere oder Der Russe im Keller” In einer Inszenierung von Lutz Hillmann, Intendant des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters Bautzen, wurde es am 9.März in Bautzen uraufgeführt. Jetzt war es endlich in Senftenberg zu sehen.
Das Stück besteht aus vier Einaktern und einem Nachspiel, alle spielen in verschiedenen Epochen, das Personal bleibt dasselbe: Ein Weber, seine Frau und ihre schöne Tochter müssen sich zu vier Zeiten gesellschaftlichen Umbruchs (1813, 1918, 1945 und 1990) durch sämtliche Widerfahrnisse kämpfen, die ihre Heimat erschüttern. 1813, längst marodiert “der Franzose” durch die Lausitz, verirrt sich ein russischer Soldat in den Keller der Familie, ausgerechnet einer mit Bart, gekommen auf einem Schimmel, gerade so, wie es die Tochter sich vom Wassermann gewünscht hat. Der Wassermann, eine bedeutende Figur in der sorbischen Sage. Er hat hübsche Weberstochter (Cordula Hanns, hinreißend) vor dem Ertrinken in der Spree gerettet. Seitdem betet sie ihn an und hofft, dass al ihre Wünsche füllt. Der Wassermann (Istvan Kobjela, faszinierend) ist die zentrale Figur des Stücks. Erhält die Handlung zusammen und führt die Zuschauer durch alle gesellschaftlichen Epochen. Die Geschichte der Lausitzer durch die Jahrhunderte bis hin zur Zeit nach der Wende wird durch die Spieler beeindruckend dargestellt. Zum Schluss ist auch Wassermann wieder als Retter da und trägt das Mädchen in seinen Armen fort. Die Senftenberger jubelten zu. Denn es wurde auch ein Teil ihrer Geschichte erzählt.
Fotos: Uwe Soeder