Ein neues Buch für die Diagnose von Tumoren mithilfe von spezifischen Antikörpern (sogenannte Immunhistochemie) kommt aus dem Carl-Thiem-Klinikum. Der Chefarzt des Institutes für Pathologie, Dr. med. Muin Tuffaha, hat damit eine internationale Arbeitsgrundlage für Pathologen, Onkologen und Laboratoriumsmediziner geschaffen.
Das Buch behandelt die Grundlagen der Immunhistochemie, die Diagnose von Tumoren mit Hilfe der Immunhistochemie und die Zuordnung von Tumoren unbekannten Ursprungs (CUP- Syndrom), basierend auf der neuesten WHO-Klassifikation. Vereinfacht zusammengefasst behandelt das Buch folgendes Thema: Antigene sind im Körper spezifisch für bestimmte Gewebsstrukturen und Organe. Antikörper docken an diese Antigene an – und durch den Nachweis der Antikörper lässt sich nachvollziehen, wo ein Tumor ursprünglich entstanden ist. Auch bei Metastasen kann so also der Ursprung der Krebszellen benannt werden.
Die im Institut vorhandenen Möglichkeiten der Immunhistologie ermöglichten diese Arbeit. Das Buch „Immunohistochemistry in Tumor Diagnostics“ entstand gemeinsam mit dem Direktor des Institutes für Pathologie am Uni-Klinikum Bonn, Prof. Dr. med. Glen Kristiansen und Prof. Dr. med. Hans Guski, ehemaliger stellvertretender Direktor des Institutes für Pathologie der Charité.
Das Buch wurde in englischer Sprache verfasst und vom Springer-Verlag verlegt. Für die Kollegen in den ehemaligen GUS-Staaten ist das Buch auch in russischer Sprache erhältlich. Dabei wird die russische Version von der 1. Medizinischen Universität Moskau und von der Nationalen Medizinischen Universität Kiew unterstützt. Das liegt in der internationalen Arbeitswelt von Dr. Tuffaha begründet: „Ich habe in der Sowjetunion studiert und nach wie vor gute Kontakte zu einigen Universitäten in Russland und der Ukraine.“ Mit anderen Kollegen kommuniziert er täglich auf Deutsch, Englisch und Russisch; seine Muttersprache ist Arabisch.
Der gebürtige Jordanier ist seit 2010 als Chefarzt der Pathologie am CTK tätig. Das Institut untersucht Gewebeproben für fast alle Fachbereiche des Klinikums. Der Geschäftsleitung des CTK ist Dr. Tuffaha dankbar für die Unterstützung der Pathologie – die in anderen Krankenhäusern auch oft ausgegliedert wird.
Foto: CTK
pm/red