Vor knapp einem Jahr hatte die Kirchengemeinde Groß Leuthen und Umland zu einem Spendenaufruf zur Rettung eines besonderen Grabmals aufgerufen. Es ist das Grabmal von Johann Christoph Schmidts aus Biebersdorf, der 26-jährig am ersten Weihnachtsfeiertag im Jahr 1759 verstarb. Schmidts war ein einfacher Bürger ohne besondere Verdienste. Umso erstaunlicher ist sein aufwendig gearbeiteter 1,60 Meter großer Grabstein.
Die Größe sowie die berührende Inschrift der Eltern machen das Grabmal einzigartig. Der Hilferuf von Pfarrer Arndt Klemp-Kindermann und Brigitte Araiza aus Krugau traf auf offene Ohren. Etwa 2.500 Euro sind seit dem Spendenaufruf eingegangen. Zusätzlich gab es Geld vom Landkreis Dahme-Spreewald und dem Kirchenkreis Niederlausitz. Daraufhin konnte im Sommer die Restaurierung beginnen. Restauratorin Felina Felske, Mitarbeiterin in der Werkstatt von Andreas Rentmeister in Berlin, hat nach erfolgreicher Entsalzungskur die Arbeit aufgenommen. „Ich habe die Oberfläche gesichert und größere Schadstellen behoben. Das Alter des Steines sollte erkennbar bleiben, zugleich aber die Oberfläche ruhig und homogen wirken“, erläutert Felske ihre Arbeit. Handgeschmiedete Eisen fixieren das Grabmal am neuen Standort im Innern der Krugauer Kirche. Andreas Rentmeister lobte die Rettungsaktion. „Der Stein war vor Jahrzehnten ohne Fundament in die Erde gebracht worden. Irgendwann wäre der Sandstein im unteren Bereich erodiert. Das Grabmal wäre umgekippt und sehr wahrscheinlich dabei zerbrochen“, sagte er. Nun aber bleibt die Erinnerung an den zu früh verstorbenen jungen Biebersdorfer in Krugau lebendig.
Foto: Franziska Dorn
pm/red