Am Samstag, den 17. November 2018 findet in der Stadthalle die „iBOB“, unsere interaktive Berufsorientierungsbörse, statt. Von 10 bis 15 Uhr geht es um Ausbildung, Studium und Praktikum in der Region. Mehr als 90 Aussteller informieren an diesem Tag über ihre Angebote.
„Ausbildung zum Anfassen“ ist das Motto, so gibt es zahlreiche Probierstationen im Mitmachparcours und einen praktischen Talente-Check. Ein Highlight sind wieder die Styling-Lounge und die Bewerbungsfotos zum Messepreis. Erstmalig werden auf der „iBOB“ auch Vorträge rund um Berufe und Bewerbung angeboten.
Für das Plakat der „iBOB“ stand Virginie, Fachkraft im Fahrbetrieb, Modell.Im Interview erzählt sie, was für sie das Besondere an ihrem Beruf ist und warum sie jungen Menschen den Besuch der „iBOB“ ans Herz legt. Virginie hat im Sommer 2018 ihre Ausbildung zur Fachkraft im Fahrbetrieb bei Cottbusverkehr sehr erfolgreich abgeschlossen und arbeitet jetzt dort als Bus- und Straßenbahnfahrerin.
Einblicke in den fahrenden Arbeitsplatz von Virginie gibt der Youtubekanal BennyJob
Interview
Wie bist Du auf die Ausbildung Fachkraft im Fahrbetrieb gekommen?
Schon seit meiner Kindheit faszinieren mich Fahrzeuge. Mit meiner Oma war ich viel mit der Parkeisenbahn und mit der Straßenbahn unterwegs. Das hat mich nicht losgelassen. Eigentlich wollte ich unbedingt Mechatronikerin werden.
Wie kam dann der Kontakt zu Cottbusverkehr zustande?
Ich habe mir in den zwei Schülerpraktika ganz bewusst Cottbusverkehr ausgesucht und mich dort beworben. Ich wollte auch unbedingt in die Werkstatt, weil mich die Technik und die Instandsetzung der alten Tatra Straßenbahnen und der Busse interessiert hatte. Das hat auch geklappt, zusätzlich habe ich auch die Leitstelle und die Disposition kennengelernt. Beworben habe ich mich als Mechatronikerin. Da es dieses Angebot nicht gab, wurde mir die Ausbildung „Fachkraft im Fahrbetrieb“ angeboten. Ich hatte dann neben der Zusage von Cottbusverkehr noch mehrere Zusagen, aber mich hat dann Cottbusverkehr mit den Fahrzeugen mehr überzeugt.
Jetzt hast Du ja Deinen Facharbeiter in der Tasche, wie läuft es so?
Ganz gut, ich habe einen unbefristeten Arbeitsvertrag und bin als Busfahrerin oder Straßenbahnfahrerin eingesetzt und habe alles voll im Griff. Ich fahre echt gern die alten Dieselbusse und schaue immer noch so oft wie möglich in der Werkstatt vorbei. Mit dem Wissen aus der Ausbildung kann ich jetzt auch, wenn ich unterwegs bin, kleine Störungen am Fahrzeug selber beheben, wenn zum Beispiel mal die Türen nicht zu gehen. Außerdem möchte ich mich weiterentwickeln. Ich überlege, mich bei der IHK für ein Stipendium zu bewerben, um mich berufsbegleitend zu qualifizieren. Zurzeit bin ich Vorsitzende in der JAV, der Jugend- und Auszubildendenvertretung bei Cottbusverkehr.
Und stimmt die Kohle?
Das erste Facharbeitergehalt nach der Ausbildung war in Ordnung. Wir bekommen Zuschläge unter anderem für Wochenendarbeit. Trotzdem sollten meine Kollegen und ich mehr verdienen. Wir haben täglich eine hohe Verantwortung bei der Beförderung von vielen Menschen. Und das Tag und Nacht, sieben Tage die Woche. Mit einem besseren Verdienst wäre auch ein größerer Anreiz geschaffen, den Beruf zu ergreifen, denn Nachwuchs wird gebraucht.
Und wie ist das so als Frau in diesem technischen Beruf?
Alles gut, so ungewöhnlich ist das nicht, hier arbeiten auch noch andere Fahrerinnen. Die Kunden reagieren unterschiedlich, manche Männer haben mal einen Spruch auf Lager. Wenn Mitfahrende sich nicht benehmen und ich mal ein Machtwort sprechen muss, ist erstmal Ruhe, denn ich kann mich durchsetzen und auch eine ordentliche Ansage machen. Ich kann nur andere Mädels motivieren, die sich für Technik interessieren, sich nicht entmutigen zu lassen und in die technischen Bereiche erstmal reinzuschnuppern.
Würdest Du anderen Jugendlichen Deinen Beruf empfehlen?
Auf jeden Fall. Mit der Ausbildung ist man als Bus-oder Straßenbahnfahrer/-in flexibel einsetzbar. Öffentliche Verkehrsmittel haben Zukunft und Personal wird dafür dringend gebraucht. Also ein Beruf mit Perspektive. Die Berufsschule ist in Berlin und die Ausbildungsbedingungen sind wirklich gut bei Cottbusverkehr. Dafür gab es auch eine Auszeichnung als Ausbildungsbetrieb.
Kannst Du anderen Jugendlichen den Besuch der iBOB empfehlen?
Unbedingt. Die letzten zwei Jahre war ich mit am Stand von Cottbusverkehr. Die Messe ist super gut organisiert, es ist viel los, jede Menge Ausbildungsangebote, vieles kann man ausprobieren und Arbeitgeber direkt ansprechen. Es lohnt sich, gleich Bewerbungsunterlagen mitzubringen und erste Kontakte für die Bewerbung zu knüpfen. Bei Cottbusverkehr sind nach der „iBOB“ immer viele Bewerbungen eingegangen.
Und eine letzte Frage: Welches Fahrzeug fährst Du privat?
(lacht) Einen tiefergelegten roten Honda Coupé Prelude, ein echtes Schmuckstück mit Cha-
rakter.
red/pm