Seit einer Woche sind in Deutschland HIV-Selbsttests frei verkäuflich. Gesundheitsministerin Susanna Karawanskij ruft Brandenburgerinnen und Brandenburger dazu auf, das neue Angebot zu nutzen: „Auch in Brandenburg leben Menschen, die nicht sicher sind, ob sie HIV-infiziert sind. Bislang konnten sie sich aber nur in Arztpraxen, Aids-Hilfen oder Gesundheitsämtern testen lassen. Diesen Weg scheuten viele. Das kann jetzt, da der freie Verkauf von HIV-Selbsttest möglich ist, anders werden. Ich ermuntere alle, die unsicher sind, den Selbsttest zu nutzen. Das bietet die Chance, dass HIV-Infektionen zu einem früheren Zeitpunkt erkannt und behandelt werden und dadurch die Weitergabe von Infektionen verhindert wird.“
Nach Schätzungen des Robert-Koch-Institutes lebten Ende 2016 mehr als 470 Menschen in Brandenburg mit einer HIV-Infektion. 340 davon wussten zu dem Zeitpunkt allerdings nichts darüber, dass sie sich mit dem HI-Virus infiziert haben.
Menschen mit HIV haben heute eine fast normale Lebenserwartung und können leben wie alle anderen Menschen. Um den bestmöglichen Effekt zu erzielen, sollte eine HIV-Infektion so früh wie möglich behandelt werden. Und auch HIV-Übertragungen können so verhindert werden. „Jede Neuinfektion ist eine zu viel“, betont Karawanskij.
Hintergrund
Am 21. September 2018 hat der Deutsche Bundesrat den freien Verkauf von HIV-Selbsttests beschlossen. Brandenburg hat ebenfalls dafür gestimmt. Seit dem 29. September können in Deutschland HIV-Selbsttest in Apotheken und Drogerien oder über das Internet gekauft werden. Die Tests sind einfach durchzuführen und zeigen innerhalb einer Viertelstunde ein Ergebnis an.
Ausführliche Informationen zur Selbsttestung auf HIV sowie Hilfestellungen bei der Produktauswahl geben das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) und die Deutsche AIDS-Hilfe im Internet unter www.pei.de/hiv-selbsttests sowie www.aidshilfe.de/hiv-selbsttest
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