Energie Cottbus dreht das Spiel nach 0:1 Rückstand, Marcelo de Freitas nach 45 Minuten und Streli Mamba nach einer Stunde machen zwei spektakuläre Tore und führen den FCE zum Sieg und drei Punkten gegen den FSV Zwickau.
Die Tor- und Punktflaute bei Energie Cottbus hält seit mehreren Spielen an, der heutige Gast FSV Zwickau steht drei Punkte vor den Lausitzern auf einem Nichtabstiegsplatz. Ein Sieg würde Cottbus also gut zu Gesicht stehen. Nach den Turbulenzen um die Vereinsführung in den letzten Wochen absolviert der FCE heute seit den Entscheidungen sein erstes Heimspiel. Nach wie vor ist das Team in der Saison zuhause ungeschlagen. Wollitz stellte sein Team im Vergleich zur 0:2 Niederlage in Karlsruhe auf zwei Positionen um. Kapitän Marc Stein ist gesperrt, für ihn spielt Philipp Knechtel, vorn kehrt der frisch gebackene Vater Streli Mamba zurück ins Team und soll möglichst beide Flauten beenden.
Beim FSV Zwickau stehen mit Matti Kamenz und Nils Miatke zwei waschechte Lausitzer im Team, die die Jugendabteilungen des FCE durchliefen, sich in der ersten Mannschaft aber nicht durchsetzen konnten. Mit Christian Bickel steht ein weiterer Ex-Cottbuser auf dem Feld, er wechselte 2004 zum FC Hansa Rostock.
Die ersten Minuten gehören den Gästen, die druckvoll beginnen. Energie befreit sich nach sechs Minuten das erste Mal ansehnlich, mehrere schnelle Passspiele nach vorn münden letztlich in einem Schuss von Marcelo de Freitas, der Kamenz Gehäuse nur knapp verfehlt. Der Spielaufbau ist bei Cottbus heute eher Zufall. Viele Befreiungsschläge gehen ziellos nach vorn, werden meist von den Zwickauern postwendend zurückgeschickt, wenn sie doch mal durchkommen und es schnell geht, ist der FCE auch gefährlich vor dem Gästetor. Zudem unterbrechen viele kleine Szenen, die von Schiedsrichter Patrick Hanslbauer abgepfiffen werden, die Aktionen. Nach 24 Minuten wird es kurz leise bei den Heimfans. Nils Miatke schlägt eine Flanke an den langen Pfosten, wo Mike Könnecke den Ball direkt in die Maschen drischt, 1:0 für Zwickau. Cottbus versucht es gleich wieder gut zu machen, Fabio Viterittis Schuss scheitert an Matti Kamenz, die folgende Ecke bleibt ohne Effekt.
Bis zur Halbzeit generiert Energie weitere Chancen, aber vor dem Tor ist Feierabend. Marcelo de Freitas schien sich jedoch Sekunden vor dem Schlusspfiff zu sagen „und bist du nicht willig so brauch ich Gewalt“ als er zentral durch die Zwickauer Reihen bricht und an der Strafraumgrenze abzieht! Sein Schuss schlägt links ein und der Halbzeitpfiff geht im Fanjubel unter. 1:1 nach fast 500 torlosen Minuten!
Danach ging es direkt in die Kabine, mit Applaus verabschieden die 7.218 Zuschauer das Team in die Halbzeit.
Die ersten Minuten nach der Pause gehören Zwickau, mit drei guten Möglichkeiten sorgen sie für das ein oder andere Raunen im Stadion der Freundschaft, spätestens als Bickel eine Ecke an den Pfosten hämmert, es bleibt aber beim 1:1. Dann dreht Cottbus mit schnellen Vorstößen auf, die Fans sind sofort da, die beste Phase im Spiel. Nach einer Stunde folgt ein weiterer Angriff, Weidlich und Zimmer machen das stark auf der rechten Seite. Die 17 bringt den Ball flach in den Strafraum, Streli erwischt ihn nicht richtig, fällt dabei aber rafft sich nochmal auf und macht das Tor liegend und kabbelnd zum 2:1! Das war typisch Mamba, je komplizierter desto mehr Tore von ihm! Damit beendet er auch seine Torflaute und bringt seinen Verein in Führung. Die Cottbuser Offensivmaschinerie läuft nun immer runder und sie gehen auf das dritte Tor. Gästetrainer Joe Enochs reagiert und bringt zwanzig Minuten vor Schluss Stürmer Tarsis Bonga für Mittelfeldmann Davy Frick. Zwickau erhöht das Tempo und kommt wiederum zu Chancen. Vorlagengeber Maximilian Zimmer darf sich als erster im Cottbuser Team Applaus abholen, er wird nach 78 Minuten gegen Felix Geisler ausgewechselt. Energie wehrt die Zwickauer Angriffe erfolgreich ab und kann auch selbst noch ein paarmal vor Kamenz Kasten auftauchen ohne den Sack zu zu machen, bis zum Schlusspfiff bleibt es beim 2:1 für Cottbus!
Wichtiger Sieg für das Punktekonto, für das Selbstbewusstsein und die Moral. Am Mittwoch kommt der Hallesche FC ins Stadion der Freundschaft, Anpfiff ist 19 Uhr.
Stimmen der Trainer:
Joe Enochs: „Es war das erwartet schwere Spiel, das wir angenommen haben und ein wunderschönes Tor geschossen haben. Zwei entscheidende Situationen danach, das tolle Tor von de Freitas, wo wir zwei Möglichkeiten hatten, die Aktion zu unterbrechen. Nach der Halbzeit haben wir dem Druck Stand gehalten, es wurde offen und ehrlich gespielt. Wir hatten gute Torchancen aber wir haben ihn nicht reingemacht. Dann kam die zweite Situation mit dem Zweikampf im Zentrum, Streli Mamba schaltet am schnellsten und wir eben nicht. Da waren wir nicht geil genug, den Ball zu klären. Die Mannschaft hat sich nach dem Rückschlag wieder aufgerappelt und war unglücklich im Torabschluss. Cottbus war nicht komplett in der Lage die entstehenden Räume zu nutzen, wir konnten uns für einen guten Auftritt nicht belohnen.“
Claus-Dieter Wollitz: „Ich drücke den Zwickauern die Daumen für die restliche Saison. Wir haben gut begonnen und das Spiel hat sich ausgeglichen entwickelt. Wir haben über die rechte Seite nicht so den Zugriff bekommen, Nils Miatke mit einer sehr guten Flanke, Konnecke mit einem tollen Abschluss. Interessant für mich war danach, wie reagieren wir. Da brauchte es so ein Tor wie von Marcelo, mit 45 Meter Anlauf. Wir haben nicht mit dem Selbstvertrauen gespielt mit dem die Mannschaft oft unterwegs war, aber das war gut so. Nach der Pause war es ein offener Schlagabtausch und wir haben das 2:1 gemacht. Die Räume danach haben wir nicht richtig genutzt, die Spieler haben auf Sicherheit gespielt. Wir hatten bei den weiteren Zwickauer Chancen das Quentchen Glück, ein Unentschieden wäre vielleicht das gerechte Ergebnis gewesen. Die Ergebniskrise habe ich recht gelassen gesehen. Wir haben heute das Spiel gedreht und den Rückenwind wollen wir für Mittwoch mitnehmen. Die Fans haben uns selbst nach dem 0:1 super unterstützt. Das sind alles Bausteine für die kommenden Monate.
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