Vor wenigen Tagen hat Animal Equality und Spiegel Online in einer gemeinsamen Veröffentlichung auf Missstände beim Eierbetrieb Ehlego in Roggosen aufmerksam gemacht. Dort leben mehr als eine Million Hühner in doppelstöckigen Gebäuden, 2016 produzierten sie 255 Millionen Eier für große Discounter wie Aldi-Nord, Edeka, Rewe, Marktkauf und Netto. Er gehört zu den größten in Deutschland. Der Landkreis Spree-Neiße und
“Die Tiere weisen massive Schäden auf, die Qualen und Schmerzen auch im Sinne des Tierschutzgesetzes zur Folge haben”, beurteilt Dr. Claudia Preuß-Ueberschär vom Verein Tierärzte für verantwortbare Landwirtschaft. “Es handelt sich dabei um die Auswirkungen einer mangelhaften Haltung, die die arteigenen Bedürfnisse der Tiere nicht berücksichtigt und durch hohe Besatzdichten Stress und Verhaltensstörungen auslöst.” Seit dem Verbot konventioneller Legebatterien (2009) produziert der Megabetrieb in Brandenburg ausschließlich in Bodenhaltung. “Die Behauptungen der Eier-Industrie, Bodenhaltung sei tierfreundlich, sind eine dreiste Verbrauchertäuschung”, so Dr. Katharina Weiss, Pressesprecherin für Animal Equality in Deutschland.
“Wie die Aufnahmen zeigen, liegen außerdem extrem viele tote Tiere in dem dokumentierten Betrieb – einige sogar in fortgeschrittenem Verwesungszustand. Viele von ihnen zeigen Wunden an den Legeorganen. Hygienisch alarmierend ist zugleich, dass ein totes Huhn auf dem Transportband direkt mit den Eiern in Berührung kommt. Eier werden in Deutschland vor dem Verkauf nicht gewaschen: Sie landen so bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern.” heißt es von Animal Equality.
Vom Landkreis Spree-Neiße heißt es dazu: “Die heute veröffentlichten Vorwürfe zu angeblichen Mängeln hinsichtlich der Hygiene und des Tierschutzes in dem Legehennenbetrieb (Ehlego) können vom zuständigen Veterinäramt des Landkreises Spree-Neiße weder bei durchgeführten Regelkontrollen in der Vergangenheit noch bei der heutigen Vorort-Kontrolle bestätigt werden. Auftretende Probleme in dieser Tierhaltung wurden und werden konstruktiv und fachlich fundiert mit den Verantwortlichen des Betriebes und des betreuenden Tierarztes beraten und es wird gemeinsam nach Lösungen gesucht. Die Anforderungen des Tierschutzgesetzes und der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung werden im genannten Betrieb eingehalten.”
Geschäfsführerin Ulla Ehlenburger weist in anderen Medien sämtliche Vorwürfe zurück. Ihrer Aussage nach hätten die Tierschützer „gezielt in einem Teil einer Herde von Legehennen gefilmt, die zuvor an einer Infektion erkrankt und geschwächt waren. Die Tiere waren veterinärmedizinisch fachgerecht betreut und behandelt. Unabhängige Kontrollen des Betriebs bestätigen die einwandfreie Haltung der Legehennen in Bodenhaltung.“
Das Video wurde von Animal Equality veröffentlicht.; Foto: Animal Equality
Hintergrund:
Animal Equality:
Animal Equality ist laut eigener Darstellung eine internationale Organisation, die gemeinsam mit Gesellschaft, Politik und Unternehmen daran arbeitet, Grausamkeit in der Massentierhaltung zu beenden.