Bundesfamilienministerin Franziska Giffey besuchte am Donnerstag das Haus der Familie in Guben. Bei einem gemeinsamen Rundgang zeigten Geschäftsführerin Kerstin Leutert-Glasche und Sozialdezernent Hermann Kostrewa das vielfältige Angebot des Trägervereins. Childrencenter, Lernstübchen, generationsübergreifende Zusammenarbeit im Mehrgenerationshaus und vieles mehr.
Hierzu Hermann Kostrewa: „Ich meine, wir müssen und als ostdeutscher Landkreis mit dem guten und breitgefächerten Angebot in der Kindertagesbetreuung und der Jugendarbeit überhaupt nicht verstecken. Und es ist auch so: Dank gut ausgebildeter und hoch motivierter Mitarbeiter und vieler ehrenamtlich engagierter Menschen wird im Haus der Familie Guben eine gute Arbeit geleistet.“ Auch in anderen Orten des Landkreises gibt es vergleichbare Angebote. Kostrewa ergänzte: „Mir war und ist es immer wichtig, für gute soziale Angebote im Landkreis zu sorgen.“ Franziska Giffey beschrieb in klaren Worten ihr Ziel als Bundesfamilienministerin: „Ich möchte eine deutlich bessere Vergütung für Erzieherinnen und Erzieher in der frühpädagogischen Arbeit. Und – das Schulgeld für die Ausbildung der Erzieherinnen und Erzieher muss wegfallen, damit sich mehr junge Menschen für diesen Beruf entscheiden. Vielmehr muss eine vernünftige Ausbildungsvergütung an die Auszubildenden gezahlt werden.“
In der anschließende Gesprächsrunde mit Erzieherinnen und Erziehern sowie Pflegekräften aus dem Landkreis betonte Ministerin Giffey die dringend erforderliche Aufwertung aller sozialen Berufe. „Ausgesprochene Wertschätzung ist eine gute Sache. Aber allein ist nur die Wertschätzung für den einzelnen nicht ausreichend. Wichtig ist nämlich, was am Ende des Monats auf dem Gehaltszettel steht.“ Sozialdezernent und Landratskandidat Hermann Kostrewa verwies in der Diskussion auf die Notwendigkeit, den Betreuungsschlüssel für die Kindertagesstätten in Brandenburg zu verbessern. Er will, „dass Brandenburg nicht nur beim Versorgungsgrad der Kinder in der bundesweiten Spitzengruppe vertreten ist, sondern auch im Verhältnis von Erziehern zu den zu betreuenden Kindern.“ Hier besteht aus seiner Sicht Nachholebedarf. Als Ziele nannte er für die Gruppe der Drei- bis Sechsjährigen einen Betreuungsschlüssel von 1 : 10 sowie für den Hortbereich einen Schlüssel von 1 : 13. „Brandenburg ist auf dem richtigen Weg, aber das Ziel ist noch nicht erreicht“, so Hermann Kostrewa zum Abschluss der Diskussion.
pm/red