Stahnsdorf. Nach den erfolgreichen Auswärtsspielen in Cottbus (26:30) und Bad Liebenwerda (23:29) traten die Männer des HC Spreewald zum dritten Mal in Folge in der Ferne an. Gegner in Stahnsdorf war der Vorjahresmeister und derzeitige Tabellenführer HSG RSV Teltow/Ruhlsdorf. Die mit ehemaligen Routiniers des VfL Potsdam gespickte Mannschaft lag vor dem Spiel punktgleich (22:2) mit dem HC an der Tabellenspitze. Nach der deutlichen 27:36 Hinspiel-Niederlage der Spreewälder konnte jedoch bereits an diesem Wochenende der Kampf um die Meisterschaft entschieden werden. Bei einer erneuten Niederlage wäre die Gurkentruppe – aufgrund des direkten Vergleichs – auf drei Verlustpunkte der HSG angewiesen. Dies ist beim derzeitigen Leistungsvermögen der sich verjüngenden Teltower Truppe jedoch schwer vorstellbar.
Beide Mannschaften waren sich dem Stellenwert dieses Aufeinandertreffens bewusst und gingen mit der nötigen Aggressivität und Körpersprache in das Spitzenspiel. Im Torabschluss offenbarten sie jedoch zu Beginn der Partie einige Nachlässigkeiten. Erst nach drei Spielminuten erzielte Danilo Wendt das erste Tor des Tages, ehe Nils Werner wenig später auf 0:2 (5.) erhöhte. Trainer und Spieler feierten den diesmal gelungenen Spielbeginn, um nur wenig später den 2:2 (6.) Ausgleich hinnehmen zu müssen. Sascha Klimczak führte auf Teltower Seite Regie und setze seine Außenspieler immer wieder in Szene. Von dort trafen Nico Buschke und Julien Brehmer zum zwischenzeitlichen 6:3 (11.). Das Spiel drohte zu kippen und Parallelen zum Hinspiel waren zu erkennen. Auch die nötige, frühe Auszeit des Trainergespanns Wolschke/Zwieb zeigte keine Wirkung, denn weiterhin wurden im Angriff leichtfertig die Bälle hergeschenkt. Nach dem zwischenzeitlichen 8:4 (15.) hielten die beiden Topscorer der HSG, Sascha Klimczak and Linkshänder Enrico Bolduan, den Vier-Tore-Vorsprung aufrecht (10:6, 19.). Der HC tat sich im Angriff weiterhin schwer und trug lange Angriffe vor. Von einigen Spielern fehlte der nötige Zug zum Tor, so dass die Last im Abschluss vor allem auf den Schultern von Nils Werner und Pascal Freund lag. Als es jedoch nach dem 12:8 (23.) Florian Kleindienst gelang den Kasten regelrecht zu vernageln, starteten die Spreewälder eine Aufholjagd. Pascal Freund, Nils Werner, Chris Guhrenz und Erik Handke machten binnen drei Spielminuten den Rückstand wett (12:12, 27.). Das mitgereiste HC-Fanlager erwachte und gab den Akteuren neuen Mut. Klarste Einwurfmöglichkeiten, ob per Konter oder freistehend von den Außenpositionen, wurden durch die Gastgeber für ganze zehn Spielminuten nicht genutzt, so dass Erik Handke nach dem Seitenwechsel die 12:13 (33.) Führung erzielen konnte. Den Beginn der zweiten Halbzeit verschliefen die Teltower trotz einiger Wechsel. Infolgedessen konnte der HC beim 14:17 (39.) durch Jens Kranick erstmalig auf drei Tore davon ziehen. Als jedoch die HSG bei eigener Unterzahl von 16:18 auf 18:19 (45.) verkürzte, spitzte sich der Spielverlauf wieder zu. Pascal Freund traf erneut zum Zwei-Tore-Vorsprung (18:20, 47.), welcher bis zum 21:23 (54.) aufrecht gehalten wurde. Nach der Teltower Auszeit sechs Minuten vor Ultimo wechselte der Gastgeber zurück zu seiner stärksten Formation. Der HC-Angriff fing nun an zu wackeln. Durch einen behäbigen Spielaufbau und zu wenig Zug zum Tor drängten die Randberliner den HC immer öfter ins Zeitspiel. Den Routiniers Nils Werner (2) und Pascal Freund gelang es jedoch durch Einzelleistungen weiterhin vorzulegen (23:24, 24:25, 25:26). Auf der Gegenseite verdichtete die Abwehr gegen den starken 1:1-Spieler Sascha Klimczak, der jedoch mit all seiner Spielübersicht mehrfach Linksaußen Nico Buschke (2) in Szene setzte. Dieser egalisierte den Vorsprung bis zum 26:26 (60.) kurz vor Schluss. In den letzten 18 Spielsekunden gelang es den Spreewäldern nicht mehr eine aussichtsreiche Wurfposition zu erspielen, so dass sich beide Mannschaften mit einem leistungsgerechten 26:26 trennten.
Resümierend sahen die (verhältnismäßig) zahlreichen Zuschauer ein faires Spitzenspiel zweier Mannschaften, die sich während des Spielverlaufs jeweils einige Auszeiten gönnten. Die Teltower feierten das Unentschieden nach Abpfiff wie einen Sieg, im Wissen, dass sie weiterhin alle Trümpfe um die Meisterschaft in ihren Händen haben. Sollte jedoch die HSG stolpern, so wird die Gurkentruppe zur Ablösung zur Stelle sein.
Nichtsdestotrotz gilt es die nächsten drei aufeinanderfolgenden Heimspiele siegreich zu gestalten. Das erste Heimspiel im Jahr 2018 findet am Sonntag, den 18.02., um 16:30 Uhr in der Luckauer Halle „An der Schanze“ statt. Gegner ist die sich im Aufwind befindende zweite Vertretung des Oranienburger HC. [C. G.]
Es spielten: Florian Kleindienst und Daniel Wegner (beide im Tor), Florian Beyer (2), Danilo Wendt (3), Jonathan Weske, Paul Meisner, Chris Guhrenz (3), Erik Handke (2), Pascal Freund (6), Jens Kranick (2), Tim Glowinkowski und Nils Werner (8/2).
BrL M: HSG RSV Teltow/Ruhlsdorf vs. HC Spreewald 26:26 (12:12)