Kirchengemeinde sammelt Geld für die Sanierung eines Grabmals
Die Evangelische Hoffnungskirchengemeinde Groß Leuthen und Umland will einen besonderen Grabstein vor dem Verfall retten und sammelt dafür Geld. Es ist das Grabmal von Johann Christoph Schmidts aus Biebersdorf, der 26-jährig am ersten Weihnachtsfeiertag im Jahr 1759 verstarb – Zeugnis eines großen Kummers. Schmidts war ein einfacher Bürger ohne besondere Verdienste. Diese Tatsache sowie die berührende Inschrift machen seinen Grabstein einzigartig. Wohl über drei Jahrhunderte hinweg stand der monumentale etwa 1,60 große Grabstein von Johann Christoph Schmidts unmittelbar an der Südseite der Kirche auf dem Krugauer Friedhof. Wind und Wetter haben dem Denkmal mächtig zugesetzt, sodass der in den Sandstein gemeißelte Text und die wertvollen Verzierungen kaum noch zu erkennen sind. An manchen Stellen lösen sich Teile des weichen Steines ab. Deutlich sichtbar sind Einschusslöcher aus dem zweiten Weltkrieg. Als Brigitte Araiza vor fünf Jahren nach Krugau zog, ist sie auf den Grabstein aufmerksam geworden. „Seine Größe sprach für das Grabmal eines Adeligen, zumindest eines reichen Bürgers oder eines Menschen mit besonderen Verdiensten, doch ich sollte mich täuschen“, sagt die Seniorin. Johann Christoph Schmidts war Sohn eines einfachen Bierbrauerehepaares aus Biebersdorf. Die Trauer über den Verlust ihres einzigen Kindes haben die Eltern mit einem überdurchschnittlich großen, von beiden Seiten bearbeiteten und aufwendig gestalteten Sandsteingrabmal zum Ausdruck gebracht, einmal mehr verdeutlicht durch eine lange Inschrift, die in besonderer Weise ergreifend ist. Nun soll dieses besondere Grabmal restauriert werden. Die Kirchengemeinde will es im Innern der Kirche gut sichtbar aufstellen. Spenden für die Sanierung des Grabmals werden dankbar entgegengenommen. Ev. Kirchenkreisverband Niederlausitz, IBAN: DE96 3506 0190 15 44 44 40 14 – Verwendungszweck: RT 1001, Spende Grabmal.
Foto: Franziska Dorn
pm/red