Alles könnte so schön sein auf dem Bauernhof. Der Bauer lebt zusammen mit seinem Goldfisch, seinem Huhn, dem Hund, dem Schwein und seiner Kuh Rosmarie. Doch Rosmarie hat offenbar zu viel Sauerampfer gefressen. Sie nörgelt von früh bis spät und macht allen das Leben schwer. Der Goldfisch soll nicht nackt schwimmen, das Huhn nicht zu viel gackern, der Hund beim Fressen nicht schlingen und das Schwein darf nicht im Dreck spielen. Als Rosmarie dem Bauern vorschreiben will, wie lange er sich die Zähne zu putzen hat, bringt er sie kurz entschlossen zum Flughafen und kauft Rosmarie ein One-Way-Ticket nach Afrika. Jetzt könnte es eigentlich wieder schön sein auf dem Bauernhof. Aber kaum ist Rosmarie in Afrika treffen nach und nach die Tiere Afrikas ein und bitten um Unterschlupf. Bisher war es schön in Afrika, aber seit die Kuh Rosmarie dort ist, soll der Löwe sich bürsten, das Krokodil Schwimmflügel tragen und der Elefant darf nicht mehr trompeten. Langsam wird es eng auf dem Bauernhof. Bevor Rosmarie ganz Afrika entvölkert, muss ein Mittel gegen ihre Nörgelei gefunden werden.
»Die Kuh Rosmarie« wurde 2004 für den Kindertheaterpreis nominiert. In der Begründung der Jury heißt es: »Der Autor benutzt auf sehr originelle Weise Versatzstücke aus der Realität und setzt sich im nächsten Augenblick über diese Realität hinweg, so wie Kinder oder Märchen sich über reale Zwänge hinwegsetzen. Und kaum hat man ein Klischee als solches erkannt, wird es auch schon gebrochen. Seine Sprache ist poetisch und gewinnt durch sehr bewusst eingesetzte Wiederholungen einen unverwechselbaren Rhythmus und anrührende Kraft. Das Stück ist ein Plädoyer für Toleranz im Umgang mit Individualisten und ihren Schwächen und Stärken.«
Das Stück von Andri Beyeler entstand in der Übersetzung (aus dem Schweizerdeutschen) von Juliane Schwerdtner, frei nach dem Bilderbuch “Die Kuh Rosalinde” von Frauke Nahrgang und Winfried Opgenoorth.
Sonntag, 28.01.2018, 16.00 Uhr, Probebühne 3
pm/red