Ein Jahr lang waren brandenburgische Jugendliche im Projekt „überLAGERt“ des Jugendprogramms „Zeitensprünge“ auf Spurensuche in ihrem Dorf, ihrer Stadt oder ihrer Region, um die Geschichte früherer KZ-Außenlager zu erforschen. Die Ergebnisse ihrer Arbeiten präsentierten sie heute im Landtag.
Wo waren die Lager, welche Spuren sind erhalten? Wer waren die Menschen, die dort inhaftiert waren und Zwangsarbeit leisten mussten? Haben sie überlebt? Wie hat sich die ortsansässige Bevölkerung verhalten? Wie wird heute mit dieser Geschichte umgegangen? Die Jugendlichen befragten Zeitzeugen, suchten die historischen Orte auf, durchforsteten Bücher und Archive. Mit ihren Recherchen zu den früheren KZ-Außenlagern in Königs Wusterhausen, Schwarzheide, Röderhof/Belzig, Grüneberg und Lieberose/Jamlitz wollen sie den dort zur NS-Zeit inhaftierten Menschen – überwiegend Juden – Stimme und Gesicht zurückgeben. Das Ergebnis ihrer Arbeit: umfangreiche Quellen- und Materialsammlungen, Tagebücher, Ausstellungen und Modelle der Außenlager, vor allem aber persönliche Kontakte zu den Überlebenden.
Jugendstaatssekretär Drescher: „Jugendprojekte wie diese halten die Erinnerungskultur lebendig. Gleichzeitig können sie die Heimatverbundenheit der Jugendlichen und den Zusammenhalt der Generationen stärken. Ich danke den beteiligten Jugendlichen und dem Landesjugendring für diese Arbeit.“
„überLAGERt“ ist ein Projekt der Beratungsstelle „Zeitwerk“ im Landesjugendring Brandenburg e.V. in Kooperation mit der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten und dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie. Gefördert wird es von der F.C.Flick Stiftung, der Stiftung „Großes Waisenhaus“ zu Potsdam sowie dem Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg.
pm/red
Foto: Wikipedia