Matt Hall (Australien) feierte seinen Geburtstag mit einer eindrucksvollen Vorstellung im Master-Qualifying am Samstag. Hall, der sich in den Tracks über Land sichtbar wohl fühlt, flog zunächst in seinem ersten Lauf eine Zeit von 50.623 Sekunden und legte dann im zweiten Durchgang in 50.227 Sekunden noch eine Schippe drauf.
Petr Kopfstein (Tschechische Republik) war Hall dicht auf den Fersen und sicherte mit 0.072 Sekunden Rückstand Rang zwei hinter dem Australier, der im vergangenen Jahr das Rennen in der Lausitz für sich entschied. Direkt hinter Kopfstein, der in seinem zweiten Lauf ein Over-G kassierte, platzierte sich Yoshihide Muroya (Japan) auf Platz drei.
Kirby Chambliss (USA) beendete die Session auf Rang vier – und auch er überschritt in seinem zweiten Lauf das G-Limit, konnte seine Zeit nicht mehr verbessern. Der US-Amerikaner erhielt aber den DHL Fastest Lap Award mit der schnellsten Rundenzeit von 24.786 Sekunden. WM-Spitzenreiter Martin Sonka (Tschechische Republik) belegte hinter Chambliss in 50.733 Sekunden Platz fünf, Lokalmatador Matthias Dolderer (Deutschland), der am 15.09. Geburtstag hatte, wurde Sechster. Er tritt am heutigen Sonntag in der Round of 14 gegen Juan Velarde (Spanien) an.
Qualifying-Legende Pete McLeod (Kanada) flog einen soliden ersten Durchgang, wollte sich dann verbessern, kassierte in seinem zweiten Lauf aber vier Strafsekunden.
Im Challenger Cup Qualifying setzte sich Ben Murphy durch, jedoch trennte alle Piloten nicht einmal eine Sekunde voneinander.
Murphy setzte seine Rivalen mit seiner Zeit von 1:00.123 Minuten früh unter Druck, musste aber direkt zittern, blieb die Uhr für Daniel Genevey doch nur 0.299 Sekunden hinter seiner Zeit stehen. Auch Melanie Astles, Schnellste in den gestrigen Sessions, kam an Murphys Zeit nicht heran.
Als Letzte mussten die Titelkandidaten Daniel Ryfa und Florian Bergér in den Track, aber Ryfa konnte an seine Leistung von Freitag nicht anknüpfen, flog in 1:00.578 Minuten nur auf Rang fünf. Bergér flog zwar schnell, war aber ebenfalls nicht in der Lage, Murphy von der Spitzenposition zu verdrängen.
Luke Czepiela erwischte einen schlechten Tag, traf zunächst ein Pylon an Gate 3, überquerte dann auch noch die Sicherheitslinie und wurde disqualifiziert. Czepiela muss nun im morgigen Rennen als erster Pilot in den Track. Seine Nettozeit (59.858) hätte ihm im Qualifying die Spitzenposition beschert!
Die Zukunft des Lausitzrings ist am Rande des Red Bull Air Race natürlich ein wichtiges Thema, wir haben Erich Wolf, Chef des Red Bull Air Race und Matthias Dolderer dazu gefragt, aber auch Josef Meier, Geschäftsführer der Eurospeedway Verwaltungs GmbH zieht eine persönliche Bilanz und gibt einen Ausblick auf seine Zukunft.
Reaktionen der Master-Piloten:
Martin Sonka: “Ich bin die Linie geflogen, die ich fliegen wollte, aber wir müssen noch ein paar Dinge verändern. Ich treffe jetzt auf Nicolas, da ist alles möglich. Er kann sehr schnell sein. Es ist großartig, wie viele tschechische Fans hier sind. Es fühlt sich an wie mein Heimrennen.”
Pete McLeod: “Wir haben das Qualifying bei den letzten vier Rennen gewonnen, es ist also ein neues Gefühl für mich. Ich fliege so wie ich das will, habe aber noch nicht genug gedrückt. Die anderen sind echt schnell. Wenn das Wetter so bleibt, wird es morgen eine ganz enge Kiste. Wenn sich die Bedingungen verändern sollten, wird es ein noch offeneres Rennen. Jeder kann morgen vorne mitmischen.”
Kirby Chambliss: “Ich habe gemacht, was ich wollte. Zumindest beim ersten Lauf. Da war ich echt schnell, und das hat mir den vierten Platz eingebracht. Im zweiten Lauf wollte ich noch einen draufsetzen, war super schnell, habe dann aber 12.1G statt 11.9G erreicht. Meine Linie war gut, mein Eingangsspeed auch. Es wäre echt eine gute Zeit geworden, aber so ist das nun einmal.”
Yoshihide Muroya: “Wir haben die Zeit erreicht, die wir wollten. Deshalb sind wir zufrieden. Wir haben die richtige Linie gefunden, wir wollen daran morgen anknüpfen. Die anderen Jungs fliegen eine kniffligere Linie, aber es ist nicht die beste Linie für den Track – wir werden es morgen sehen.”
Petr Kopfstein: “Wir sind nur knapp hinter Matt, der der Schnellste war. Wir sind sehr glücklich, insbesondere, weil wir hier vor so vielen begeisterten Fans fliegen. Es ist unglaublich, so viele tschechische Fans hier zu sehen. Es fühlt sich an wie ein Heimrennen – ich bin stolz, vor ihnen zu fliegen. Morgen werden wir wieder Gas geben und versuchen, noch schneller zu fliegen.”
Matthias Dolderer: “Ich bin nicht unzufrieden, wir steigern uns von Runde zu Runde. Es ist eine gute Tendenz zu erkennen. Wir wissen wo der Fehler liegt. Du musst hier ans Limit gehen. Der heutige Tag war gut für das Selbstvertrauen. Jetzt freue ich mich auf morgen und die Stimmung hier. Die Leute hier auf der Tribüne vor unserm Hangar – das ist der Hammer. Das Motorsportfeeling hier auf dem Lausitzring ist für das Red Bull Air Race etwas ganz besonderes. Das ist ein einmaliges Gefühl hier.”
Matt Hall: “Ich habe versucht, nicht an meinen Geburtstag zu denken. Ich bin nur raus gegangen und habe mein bestes gezeigt. Ich bin zufrieden mit diesem guten Ergebnis nach der vielen Arbeit an unserem Flugzeug. Wir sind ein junges Team mit einem jungen Flugzeug, wollen gute und solide Ergebnisse erzielen. Es ist schön zu sehen, dass wir uns weiter verbessern, sehr schnell sein können und sogar die beste Zeit erzielen können. Es wäre cool, wenn wir das morgen wiederholen können. Du musst einfach nur versuchen, das Beste zu geben. Aber ich betone es nochmal: Wenn mich die anderer Jungs schlagen, ich aber mein Bestes gegeben habe, dann ist es eben so.”
Michael Goulian: “Wir haben versucht, eine 50,3 Sekunden zu fliegen und hatten 51,1 Sekunden. Ich bin also nicht zufrieden, es war nicht perfekt. Ich habe im ersten Lauf eine Strafe bekommen und vielleicht war das im zweiten Durchgang in meinem Hinterkopf. Es war fast wie eine zweite Übung. Egal, gegen wen wir fliegen müssen, wir werden einfach rausgehen und loslegen. Die VTMs müssen perfekt sein oder du wirst nicht gewinnen.”
Juan Velarde: “Ich war mehr als eine Sekunde langsamer als noch vor drei Stunden, deswegen bin ich mit meiner Zeit aus dem Qualifying nicht zufrieden. Ich hatte zwei Strafen im ersten Durchgang, deswegen konnte ich im zweiten Lauf nicht so viel geben, wie ich wollte. Ich wollte aggressiver sein, aber konnte diesen Plan nicht durchziehen. Wir müssen analysieren, was wir im Qualifying gemacht haben. Wir wissen, dass wir schnell sein können, wir müssen es einfach wieder umsetzten.”
Mikael Brageot: “Qualifying erledigt! Die Zeit ist akzeptabel, wir wollten unter 51 Sekunden bleiben, wir waren nah dran. Die gute Sache ist, dass wir auf der richtigen Linie fliegen und unsere Referenzpunkte im Track kennen, das wird mir sehr beim morgigen Rennen helfen. Wir werden versuchen, morgen noch ein wenig aggressiver zu sein. Die Round 14 wird großartig.”
Peter Podlunsek: “Insgesamt bin ich glücklich mit meinem Lauf, aber ich bin nicht zufrieden, wie ich die VTMs fliege. Und daran muss ich für morgen arbeiten. In den restlichen Streckenabschnitten sind meine Zeiten so wie die der anderen Piloten. Wir müssen also die optimale Linie fliegen. Wir werden alles geben, um die Round of 14 zu überstehen.”
Nicolas Ivanoff: “Das Qualifying ist für mich nicht so gut gelaufen wie das dritte Freie Training. Im ersten Lauf habe ich einen Fehler gemacht, und im zweiten Durchgang, als ich versucht habe, schneller zu sein, habe ich sogar noch mehr Fehler gemacht. Das war natürlich nicht so gut. Ich war nicht so selbstsicher wie in der früheren Session.”
François Le Vot: “Ich bin sehr zufrieden, es war ein fantastischer Tag, und ich bin glücklich. Der Track ist sehr technisch, aber ich schaffe es, nach Plan zu fliegen. Wir müssen immer noch lernen, aber es kommt.”
Cristian Bolton: “Ich bin sehr glücklich, ich habe mich verbessert, und ich konnte meine Zeit um ein paar Sekunden reduzieren. Es war ein sauberer Flug, und ich fliege konstant. Die Taktik für morgen ist es, fehlerfrei zu fliegen – das ist das Wichtigste, um es in die Round of 8 zu schaffen.”