Am Sonntag, dem 17. September hält das Museum Schloss Doberlug ein vielfältiges Veranstaltungsangebot bereit. So schlägt im Rahmen des 19. Internationalen Puppentheaterfestivals um 10.30 Uhr das „Theater con Cuore“ seine Bühne im Schloss auf. Diesmal geht es um das musikalische Märchen „Peter und Wolf“. Dem erkälteten Komponisten Prokofjew fallen zunächst keine Noten ein, und auch der alte Beethoven quasselt ihm immer wieder rein. Doch die Rettung in Form zweier Fliegen naht, und der Künstler beginnt schon bald die Noten zu summen. Das Puppenspiel ist für Kinder ab 4 Jahren geeignet.
Um 15.00 Uhr spricht Prof. Dr. Klaus Neitmann, Direktor des Brandenburgischen Landeshauptarchivs, über „Die Kapitulation des Klosters Dobrilugk vor reformatorischer Bewegung und katholischem Landesfürsten“. Ganz unterschiedliche, ja gegensätzliche Kräfte waren es, die dem mächtigen Kloster zum Verhängnis geworden sind. Einerseits forderten Luther und seine Anhänger die Auflösung der katholischen Mönchsorden, andererseits erhob der Landesherr König Ferdinand I. immer höhere Steuern für seine Kriege. Auch innere Zerwürfnisse der Mönchsgemeinschaft untergruben den Selbstbehauptungswillen des Klosters und erleichterten die Übernahme von außen.
Diesem Vortrag wird sich eine Führung des Kurators Dr. Sascha Bütow von der Universität Rostock durch die Ausstellung „Die letzten Mönche von Dobrilugk“ anschließen. Auf der Suche nach den Schicksalen der letzten Klosterinsassen präsentiert der Ausstellungsmacher viele wertvolle Urkunden aus der Spätzeit des Klosters. Unter den Leihgaben aus mehreren Bundesländern sind solche Schätze wie das Kopialbuch zu sehen, welches die Abschriften des gesamten Briefverkehrs der Mönche enthält. Nach 475 Jahren kehrt es nun für kurze Zeit wieder an seinen Entstehungsort zurück.
Bild: Der Puppenspieler Stefan Maatz vom „Theater con Cuore“ und seine Figuren aus dem Stück „Peter und der Wolf“. Foto: Stefan Maatz