Jahrzehntelang von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen, wurde nach der schrecklichen Brandkatastrophe im Jahr 2013 die Fabrikhalle in der Cottbuser Parzellenstraße 67-70 eindrucksvoll wieder aufgebaut. Dem tanzbegeisterten Publikum der Region schon bestens bekannt, konnten nun am 25.06.2017 zum Tag der Architektur auch architekturinteressierte Besucher das Ergebnis in Augenschein nehmen. Mit einem Andrang von 130 Besuchern hatte allerdings keiner der Protagonisten gerechnet.
Auch die Architekten Birgit und Fred Wanta, die an diesem Tag drei Führungen fachkundig gestalteten, waren ganz überwältigt von so viel Resonanz. Immer wieder betonten Wanta’s das riesengroße Glück mit den Familienbesitzern und Bauherren Klaus und Hanns Kisters, die den mehr als drei Millionen Euro teuren Wiederaufbau komplett privat finanzierten. Wenn auch nicht denkmalgeschützt, wurde trotzdem der noch vorhandene Altbestand erhalten und kongenial mit neuen Elementen verknüpft. Seit Oktober 2015 ist der Gebäudekomplex auch wieder mit Leben erfüllt.
Die Tanzschule Danie Kara und Medifit fanden hier perfekte Bedingungen. So bietet MediFit Reha- und Vereinssport an, in der Tanzschule wird an allen sieben Tagen der Woche nach Standard- und Latein-Rythmen getanzt. Aber auch Verdis “La traviata” wurde hier schon intoniert. Dabei offenbarte der große Saal neben seinem turniertanzfähigem Parkett auch fantastische akustische Qualitäten.
Im Rahmen des Tages der Architektur wurden auch die Fotoausstellung “Von der Brandruine zum Industrieschloss” eröffnet. Der Fotograf Heiner Stephan stellt hier zehn Fotopaare aus. In diesen kann eindrucksvoll der Vorher-Nachher-Unterschied, auch dank der Turniertänzerinnen Lisa Herrmann und Anne Lauterbach, nachvollzogen werden. Die Galerie kann im Rahmen der Öffnungszeiten besichtigt werden.
Fotos: Heiner Stephan und René Reifenberger
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