Eine in jeder Hinsicht außergewöhnliche Jahres-Vollversammlung erlebten 452 Mitglieder des FC Energie am Freitagabend in der Turnhalle im heimischen Stadion. Weil die Drei-Stunden-Sitzung überraschend harmonisch, konsequent und absolut zielführend verlief, wenngleich nicht alle Themen des Abends Jubelstürme hervorrufen konnten.
So war die sportliche Jahresbilanz mit der nicht erreichten, von vielen erhofften Rückkehr der Männermannschaft in die dritte Liga zwar bedauernd, dennoch aber als vergleichsweise harmloser Fakt vorgetragen worden. Auch die zuvor schon auf den Einladungen angekündigten Beitragserhöhungen (Vollzahler von 66 auf 96 Euro, Auzubildende, Schüler Studenten ab 18 Jahre von 36 auf 60 Euro, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre von 12 bzw. 18 auf 24 Euro), sowie der Beschluss einer einmaligen Umlage (33 Euro je Vollzahlermitglied, ermäßigt 18 Euro) zugunsten der Rekonstruierungsmaßnahmen im Süd-Stadion führten vor der Abstimmung nicht zu den durchaus erwarteten Missfallensäußerungen. Vielmehr hatte es den Anschein, als würde sich die Belegschaft der Mitglieder auch an dieser Stelle ihrem Verein treu verbunden zeigen und die aktuellen Notwendigkeiten einsehen und diese auch tapfer mittragen wollen.
Der Energie-Club 90 präsentierte “Dein Energiefeld” um mit 100 Euro Feldern, die durch Fans und Firmen gekauft und mit eigenen Logos versehen werden können, den Kunstrasenplatz im Südstadion zu finanzieren. Bisher sind erst knapp 90.000 Euro der benötigten 160.000 Euro zusammen gekommen. Weitere Infos dazu gibt es unter www.dein-energiefeld.de
Weit emotionaler ging es bei den Vorträgen und Wortmeldungen zu den Themen Gewalt, und Ausschreitungen bei den Spielen mit Energie-Beteiligung und Fremdenfeindlichkeit zu. In Aussicht gestellt wurde in diesem Zusammenhang eine Ausschreibung der Energie- Geschäftsleitung, zugunsten einer neu zu installierenden ehrenamtlichen Arbeitsstelle. Die auf diesem Weg eingesetzte findende Person soll sich demnach mit den Themen Toleranz und Vielfalt befassen. Unter anderem mit dem Ziel, das derzeitige Bild, das dem FCE oftmals ungerechtfertigt in der Öffentlichkeit unterstellt wird, zu korrigieren und zu verbessern.
Eines aber wollen sich die Verantwortlichen von Präsidium und Aufsichtsrat des Fußballclubs jedoch künftig nicht mehr bieten lassen. Nach den kürzlich vom NOFV ausgesprochenen drastischen Strafen geht der Verein nunmehr in die Offensive. Die Zeit des Wegduckens und des Schluckens von jedweder Strafe sei endgültig vorbei, hieß es gleichlautend aus dem Mund von Präsident Michael Wahlich und Aufsichtsrats-Chef Matthias Auth.
Deshalb hat der FCE von seinem Einspruchsrecht Gebrauch gemacht. Nicht zuletzt deshalb, um in einer angestrebten Berufungsverhandlung auf jene schon jetzt praktizierten vielfältigen Maßnahmen hinzuweisen, die der FCE im Interesse sauberer und störungsfreier Fußballspiele schon längere Zeit praktiziert.