Innenminister Karl-Heinz Schröter warnt am heutigen Weltdrogentag vor dem sorglosen Umgang mit Rauschmitteln aller Art. In Brandenburg war die Zahl der Drogentoten von 10 im Jahr 2015 auf 21 im Jahr 2016 gestiegen (davon sieben Langzeitabhängige).
Karl-Heinz Schröter: „Drogen sind eine Gefahr für unsere Kinder. Wir müssen junge Menschen so stark wie möglich machen, dann können die Suchtgefahren ihnen nichts anhaben. Gefährlich sind aber nicht nur die harten Drogen wie Heroin, Kokain und Crystal Meth. Gerade Alkohol und Nikotin werden in ihrer Gefahr leider immer noch unterschätzt.“
Pro Jahr sterben in Deutschland annähernd 200.000 Menschen durch den Konsum von Alkohol und Nikotin. Rund 1000-1300 Menschen sterben bundesweit jährlich durch den Missbrauch so genannter „harter Drogen“.
Im Jahr 2015 erfasste die Polizei in Brandenburg 8.165 Rauschgiftdelikte. 2016 waren es 7.338. Im Jahr 2016 gab es 124 Verkehrsunfälle nach dem Konsum von Drogen mit 83 Verletzten und zwei Toten. Im selben Jahr ereigneten sich in Brandenburg insgesamt 1.149 Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss mit 517 Verletzten und sieben Toten.
Bei den so genannten „Allgemeinen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz“ – also Besitz, Erwerb und Abgabe von Drogen – stellt sich die Verteilung wie folgt dar:
Cannabis: 3.250 Allgemeine Verstöße mit 3.000 Tatverdächtigen
Amphetamin: 1.300 Allgemeine Verstöße mit 1.150 Tatverdächtigen
Crystal: 500 Allgemeine Verstöße mit 380 Tatverdächtigen
Ecstasy: 300 Allgemeine Verstöße mit 265 Tatverdächtigen
Im Jahr 2015 konnten rund 100 Kilogramm Marihuana, 27 Kilogramm Amphetamin und im Jahr 2016 rund 156 Kilogramm Marihuana und 65 Kilogramm Amphetamin sichergestellt werden.
Der Anstieg der sicher gestellten Mengen erklärt sich vor allem durch einen großen Drogenfund am 16.02.2016 durch das Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg. Bei einer Durchsuchung wurden im Keller eines landwirtschaftlichen Betriebes in Bad Belzig größere Mengen Marihuana, Haschisch, Amphetamine, Kokain und 20.000 Ecstasy-Pillen aufgefunden und sichergestellt.
Die Polizei erreicht auf jährlich über 700 Präventionsveranstaltungen viele junge Menschen und Erwachsene. Durch die Bereiche Prävention der Polizeiinspektionen werden Veranstaltungen zur Sucht- und Drogenprävention angeboten. Zudem werden die Themenfelder Sucht und Drogen auch bei der Arbeit für die Verkehrsunfallprävention angesprochen.
pm/red
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