Der letzte Steckling ist gepflanzt, die letzte Rute ist verflochten: Die Burger Weidenburg erstrahlt in neuem Glanz. Damit ist die seit Herbst andauernde umfangreiche Sanierung des grünen Doms abgeschlossen.
Burg (Spreewald). In den vergangenen Jahren hat es immer wieder Kritik gegeben, dass sich die 2006 von dem Schweizer Architekten Marcel Kalberer geschaffene Weidenburg nicht so entwickelt, wie man es sich erhofft hatte. Als Vorbild galt dabei stets der Weidendom in Schlepzig, der sehr prächtig dasteht. Baumexperte Jörg Lohmann stellt aber klar: „Die Burger Weidenburg ist komplett anders angelegt als der Schlepziger. Man kann sie nicht miteinander vergleichen.“ Die grüne Burg in Burg ist als offener Dom angelegt und kann deshalb nicht komplett zuwachsen.
Davon abgesehen aber sind in den vergangenen Jahren bei allen Bemühungen auch Fehler gemacht worden, weil es an fachlicher Begleitung, Anleitung und Erfahrung für die Pflege eines Weidendoms fehlte. Hinzu kommen schwierige Standortverhältnisse. Durch die Nord-Südausrichtung Ausrichtung gab es eine große Angriffsfläche für den Seitenwind, der dafür sorgte, dass sich die Metallstreben gelöst hatten, die eigentlich für Standsicherheit der Weidenbögen dienen sollten.
Inzwischen hat man sich die Erfahrungen von Jörg Lohmann im Umgang mit Weidendomen zu Nutze gemacht. Mit dem „Baumdoktor“ aus Cottbus, der für die Baumkontrollen im Amt Burg (Spreewald) verantwortlich ist, kam man eigentlich zufällig über die Weidenburg ins Gespräch.
Im vergangenen Herbst begannen dann die Bau- oder besser Pflanzarbeiten an der Weidenburg. Engagiert und mit vielen Ideen setzten die Mitarbeiter des Bauhofes die Sanierungspläne um. Mit frischem Pflanz- und Steckmaterial, das sie u. a. im Kurpark gewonnen haben, wurden die Weidenbögen verjüngt und stabilisiert. Zum Teil wurden bis zu acht Meter lange Ruten verarbeitet, die bis zu 80 Zentimeter tief in die Erde kamen. Die metallenen Bögen wurde von der Burger Metallbaufirma Jakubik gefertigt. Für den Handwerksbetrieb stellte dies eine Herausforderung dar, gab es doch keine vergleichbaren Vorbilder.
Die Bühne erhielt wieder eine grüne Weidenkuppel und eine Rückwand aus Rautengeflecht.
Rechtzeitig zur Irischen Nacht konnte die Weidenburg schon wieder genutzt werden, doch die letzten Arbeiten wurden erst in diesen Tagen abgeschlossen. Und so staunten Bürgermeisterin Ira Frackmann und Amtsdirektorin Petra Krautz, die gemeinsam eine letzte Weide pflanzten, wie schnell die Weidenburg wieder ergrünt ist. Beide hoffen, dass die „Arena Salix“ nun für viele, viele Jahre begeistern wird. Für die Zukunft jedenfalls gibt es jetzt ein Pflegekonzept, das Bewässerung, Nachpflanzungen, das Anbinden oder Lockern der Weidenbögen usw. regelt.
Foto: K. Möbes
pm/red