Modulare Multitechnologieplattform ermöglicht Erforschung inte-grierter additiver Fertigungsverfahren
Im Rahmen des DFG-Programms »Großgeräte der Länder« wurde ein Beschaffungsantrag des Lehrstuhls Konstruktion und Fertigung von Prof. Dr.-Ing. Markus Bambach von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) begutachtet und befürwortet. Damit steht der Beschaffung einer Modularen Multitechnologieplattform, die vom Land Brandenburg mit einer Summe von gut 1,1 Mio. € finanziert wird, nichts mehr im Weg. Mit dem neuen Großgerät sollen verschiedene Prozessketten und Verfahrenskombinationen aus Umformoperationen, integrierter additiver Fertigung durch Laserauftragsschweißen und Wärmebehandlungsoperationen erforscht werden.
Die Multitechnologieplattform besteht aus einem Servo-Pressensystem mit Wärmebehandlungsofen, einer Laserauftragsschweiß-Einheit und einem Laser-Scanner zur Digitalisierung von Bauteilen. Sie ermöglicht die Prozessintegration additiver und umformender Fertigungsverfahren. Der automatisierte Teiletransport zwischen den Einheiten erfolgt über Handlingroboter.
Die Plattform stellt ein flexibles und wandlungsfähiges Fertigungssystem dar. Sie ermöglicht dem Lehrstuhl für Konstruktion und Fertigung, neue Forschungsfragen wie Wechselwirkungen der Einzeltechnologien Umformen und Additive Fertigung zu untersuchen. Für die anwendungsnahe Forschung besteht die Möglichkeit, Serienbauteile durch additive Fertigungsschritte zu funktionalisieren oder dem Kundenwunsch entsprechend zu individualisieren. So können Bauteile mit
Eigenschafts- und Materialkombinationen hergestellt werden, die mit heute verfügbaren Fertigungstechnologien nicht herstellbar sind. Der Beschaffungsvorgang soll im Frühjahr 2018 abgeschlossen und die Multitechnologieplattform in der Panta Rhei-Halle am Zentralcampus in Cottbus aufgebaut werden.
pm/red
Foto: BTU Cottbus-Senftenberg